Gegen häusliche Gewalt

Görlitz, 23. November 2010. Am 25. November wird auch im Jahr 2010 der jährliche internationale Gedenktag "Nein zu Gewalt an Frauen" begangen. Bereits zum siebenten Mal beteiligt sich die Stadt Görlitz an der Aktion und hisst am 25. November die Fahnen mit der Aufschrift "Frei leben – ohne Gewalt an Frauen". Die Fahnen, die ein Zeichen setzen für ein freies und gewaltloses Leben von Frauen und Mädchen, sollen bis zum 10. Dezember 2010 vor dem Rathaus Görlitz, der Jägerkaserne und vor dem Bahnhof wehen.

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Die Geschlechter kämpfen mit unterschiedlichen Waffen, meint Fritz R. Stänker

Am 25. November wird jährlich der internationale Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ begangen. Bereits zum siebenten Mal beteiligt sich die Stadt Görlitz an der Aktion und hisst am 25. November die Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben - ohne Gewalt an Frauen“. Die Fahnen, die ein Zeichen setzen für ein freies und gewaltloses Leben von Frauen und Mädchen, wehen bis zum 10. Dezember vor dem Rathaus Görlitz, der Jägerkaserne und vor dem Bahnhof.


Fahnenappell!
Donnerstag, 25. November 2010, 8.30 Uhr,
vor dem Rathaus Görlitz, Untermarkt 6-8.
Beteiligt sind der Bürgermeister für Ordnung, Sicherheit, Bau, Kultur, Jugend & Sport, Soziales, Dr. Michael Wieler, und Mitgliedern der AG 4 "Gewalt gegen Frauen/Gewalt in der Familie" sowie die Görlitzer Frauenvereine.

Parallel zum Flagge zeigen werden alle Briefe der Mitgliederinstitutionen der AG 4 - wie Polizei Görlitz, Psychosoziale Beratungsstelle, Stadtverwaltung Görlitz, AWO Erziehungs- und Familienberatungsstelle, Verein für Opferhilfe, Verein für Straffälligenhilfe und Frauenschutzhaus etc. - in der Zeit vom 25. November bis zum 10. Dezember 2010 (Tag der Menschenrechte) folgenden Aufdruck tragen: Häusliche Gewalt ist in der Stadt Görlitz keine Privatsache!


Kommentar

Nein, Frauen haut man nicht, auch nicht ein kleines bisschen. Häusliche Gewalt in den öffentlichen Blickwinkel zu bringen ist ein Beitrag zur Thematisierung und ansatzweise zur Verhinderung. Gut so.

Da aber die Gleichstellungsszene von weiblichen Menschen durchsetzt ist wie der Hühnerhof von Hennen wird ein Aspekt – nicht weniger bedeutsam als die Gewalt gegen Frauen – unter den Tisch gekehrt: Die Gewalt von Frauen gegen Männer. Diese äußert sich weit weniger in körperlicher Gewalt als in – wenn meist auch unbewusst angewendeten – psychologischen Methoden, die zur "Dressur des Mannes" (vgl. Esther Vilar) führen. Es ist unbestritten, dass allein die geschickte Ausnutzung des männlichen Sexualtriebs Männer zu von Frauen manipulierten und unterdrückten Kreaturen macht.

Wie gesagt: Dass das eher schlichte Gemüt des Mannes sich dann in Gewalt äußert, kann deshalb unter keinen Umständen als gerechtfertigt gelten. Aber diese andere, diese im öffentlichen Bewusstsein vernachlässigte Seite der Medaille gehört dazu, wenn über Gewalt an Frauen oder häusliche Gewalt gesprochen werden soll.

Damit das gewaltige Problem nicht nur in seiner Entäußerung diskutiert, sondern an der Wuzel gepackt werden kann,

meint Ihr Frauen(nicht)versteher Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (5)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Wenn Mütter ihre Kinder schlagen

Von Christian Heier am 25.11.2010 - 18:19Uhr
Lieber Herr Schwiebert,

Sie schreiben: "Wurzel dieses Übels (Frauen, die ihre Kinder schlagen, C.H.) ist aber meistens ein Vater, der seine Frau und seine Kinder geschlagen hat."
Das ist mir zu pauschalisierend. Da ist dann am Ende doch immer ein Mann schuld. Ich will nicht sagen, dass das nicht vorkäme. Aber es gibt zweifellos auch genügend Frauen, die ihre Kinder schlagen (in Notlagen, weil sie die Nerven verlieren oder sonstwie unter Stress stehen), bei denen kein böser Vater dahinter steht.

MfG
Christian

Formen der Gewalt

Von Fritz R. Stänker am 24.11.2010 - 15:27Uhr
Rein rational gesehen haben Sie sicher recht, Herr Schwiebert. Aber mir scheint es eben anders: Lang andauernde seelische Gewalt scheint mir mindestens genau so schlimm, eher schlimmer, als körperliche Gewalt.

Körperliche Gewalt wird von manchem gar als Mittel der Kommunikation gesehen, ein recht eindeutiges - was nichts gutheißt, wie man immer wieder betonen muss.

Ihre Aussage "Es gibt aber nicht wenige Männer, die ihre Partnerin vergewaltigen" halte ich für völlig überzogen. Oder ist der Hintergrund die US-amerikanische Auffassung von "sexueller Belästigung"?

Ich denke, man muss Frauen in der Partnerschaft (auf Gegenseitigkeit), in der Gesellschaft und in der Wirtschaft uneingeschränkt die Freiheit einräumen, sich weiter zu entwickeln.

Wenn Frauen aber diese Freiheit und die damit verbundenen Chancen nicht wahrnehmen und sich lieber für keine oder nur interessengeprägt-brotlose Qualifikationen entscheiden, das Leben mit Kindern und am Herd bequemer finden - und sich dann als unterdrückt und benachteiligt definieren, wird es absurd.

Es geht um Frauen

Von Hermann Schwiebert am 24.11.2010 - 14:58Uhr
Lieber Herr Heier,

grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Es geht an diesem Tage aber nicht um Kinder, also nicht um Mädels und Buben, sondern um Frauen. Um die Gewalt gegen Frauen.

Wenn Frauen ihre Kinder schlagen, ist das selbstverständlich zutiefst verwerflich. Wurzel dieses Übels ist aber meistens ein Vater, der seine Frau und seine Kinder geschlagen hat. Die Mutter, die ihr Kind schlägt, hat es so gelernt, dass Schläge dort einsetzen, wo keine verbale Möglichkeit mehr wahrgenommen wird.

Selbstverständlich sind wir doch alle gegen jedwede Gewalt. Aber wir sollten diesen Aktionstag und den Hintergrund des Aktionstages auch nicht verwässern. Hintergrundinformation gibt es:

http://www.hermann-schwiebert.de/goerlitz

http://www.nein-zu-gewalt-gegen-frauen.de/info.htm

http://www.verdi.de/frauen/archiv/aktionstage/nein_zu_gewalt

Freundliche Grüße
Hermann Schwiebert

Und die Jungen?

Von Christian Heier am 24.11.2010 - 13:05Uhr
Die einschlägigen Studien belegen nicht nur, dass Frauen ähnlich oft ihre Männer schlagen wie umgekehrt die Männer ihre Frauen.

Sie belegen auch, dass Gewalt gegen Kinder eine Frauendomäne ist: 82 Prozent aller Kinder erleben ihre erste Gewalthandlung durch die Hände einer Frau. Jungen sind dabei häufiger von Prügeln betroffen als Mädchen und weisen die schwereren Verletzungen auf.

Angesichts dessen auch bei den Kindern nach erwähnenswerten Opfern erster Klasse (Mädchen) und zu vernachlässigenden Opfern zweiter Klasse zu sortieren, ist mehr als schäbig und zeigt, dass der Feminismus zutiefst menschenverachtend ist.

Man kann die Frau verlassen

Von Hermann Schwiebert am 24.11.2010 - 10:11Uhr
Lieber Fritz R. Stänker,

da erschließt sich mir denn doch nicht die Gleichartigkeit. Wohl bei der körperlichen Gewalt der Frau gegen den Mann. Aber nicht bei den psychologischen Ausnutzungen des Sexualtriebes.

Sexualtriebe haben Frauen auch, die zwingen Männer aber nicht zum Sex. Es gibt aber nicht wenige Männer, die ihre Partnerin vergewaltigen.

Außerdem ist Sexentzug kein Grund, eine Frau zu schlagen. Sicher oftmals ein Grund, sich eine andere Partnerin zu suchen. Aber körperliche Gewalt ich nun doch nicht gleichsetzen mit seelischer Gewalt.

Nun denn, Frauen und Männer, seid nett zueinander, ihr liebt Euch doch!

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
  • Erstellt am 23.11.2010 - 07:18Uhr | Zuletzt geändert am 02.05.2022 - 09:39Uhr
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