Philosophisches aus der Küche

Philosophisches aus der KücheGörlitz, 30. Juni 2022. Von Tina Beier. Schon Laotse sagte: "Nach Wissen suchen, heißt Tag für Tag zu gewinnen." Hinter dieser – für viele vielleicht ein akademischer klingender Begriff – Philosophie steckt nichts anderes, als die persönliche Art und Weise, mit der man das Leben und die Dinge betrachtet. Das gilt auch in der Küche, denn jeder kocht nach seiner Manier und nach seinen eigenen Vorstellungen.

Abb.: Der Wok ist das asiatische Küchenutensil schlechthin
Bildquelle: Pexels, Pixabay License
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Wer kocht wie?

Wer wie kocht, das hängt stark von der Persönlichkeit des Kochs oder der Köchin ab. Ein gutes Beispiel dafür sind Fernsehköche. Johann Lafer kocht detailverliebt und akribisch, Steffen Henssler liebt Herausforderungen und ist fröhlich und rotzfrech, bei Tim Mälzer und bei Jamie Oliver entsteht eher der Eindruck, dass sie sehr sinnlich kochen, also mit allen Sinnen – sie greifen mit ihren Händen voller Schwung ganz in den Teig und formen und gestalten.

Nelson Müller hingegen ist geerdet, fröhlich und doch ernsthaft bei der Sache. Auch das spricht viele Zuschauer an. Er hat den Corona Lockdown, wie so viele andere auch, auf eine positive Weise genutzt, um den Zuschauern neue Arten des Kochens nahezubringen. In seiner Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Mitkochen in der ZDF Mediathek zeigt Müller, wie er eine Ramensuppe kocht.

Kultnudeln made in Japan

Hochinteressant, denn es stellt sich schnell die Frage, was Ramen überhaupt ist. Oder wurde nur das "h" vergessen? Nein. Ramen ist ein Gericht, das aus der asiatischen Küche kommt und einfach und schnell zubereitet ist. Die heute verbreiteten japanischen Ramen-Nudeln haben ihre Wurzeln in China. Sie bestehen – eine Art Reinheitsgebot – aus Weizen-Vollkornmehl, Wasser und Kansui. Kansui ist ein an Kaliumkarbonat wie auch Natriumkarbonat reiches Wasser und gibt den Ramen-Nuden ihre typische Färbung.

Neben den Nudeln selbst wird auch die geschmacksbestimmende Soße, die es traditionell in unterschiedlichen Varianten gibt, als Ramen bezeichnet. Wer die Zuaten nicht einzeln beschaffen möchte, für den bietet der Einzelhandel – auch im Online Versand – fertig portionierte Packungen unterschiedlicher Größe mit allen Zutaten an; Tipps und Informationen zu Shoyu Ramen gibt es gratis dazu, ebenso wie für Miso Ramen und weitere Rezepte.

Was macht die asiatische Küche so attraktiv?

Ganz oben steht bei der asiatischen Küche ihre Alltagstauglichkeit. Wer jeden Tag kocht, weiß das sehr zu schätzen, denn ein Gericht zuzubereiten sollte an Wochentagen nicht länger als eine halbe Stunde Zeit kosten; mehr ist oft nicht machbar zwischen Beruf und Familie. Zwar werden in der asiatischen Küche hochwertige Produkte verwendet, in diesem Fall heißt hochwertig jedoch nicht unbedingt teuer. Vor kurzem wurde sogar ein Discounter für seine Auswahl und Qualität an Obst und Gemüse prämiert.

Ein weiterer Vorteil der Asia-Küche – selbst am Asia-Imbiss – sind die kurzen Garzeiten des Kochguts, Gemüse und Fleisch werden nicht "totgekocht". Das heißt, der Nährwert der zu verarbeitenden Lebensmittel bleibt erhalten. Gern kommen Früchte und Nudeln in die Töpfe, das lieben auch die Kinder und somit ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Und die Kohlenhydrate?

Die asiatischen Nudeln sind sehr viel dünner als die italienische Pasta und benötigen eine kürzere Garzeit. Beim Vergleich des Kohlenhydrat-Anteils von chinesischen und italienischen Nudeln kann man feststellen, dass hier praktisch kein Unterschied besteht. Das ist wichtig zu wissen für alle Low Carb Fans oder auch für Diabetiker.

Tipp:
Wer den Kohlenhydratgehalt der Nudeln eher meiden möchte, tauscht einen Teil der Portion gegen Gemüse aus.


Grundsätzlich aber bedeuten Kohlenhydrate Energie, weil sie im Körper zu Zucker umgewandelt werden. Wer körperlich arbeitet oder Sport treibt, braucht Energie. Wie so oft kommt es also auf das Maß an.

Zutaten beschaffen

Meist bekommt man in Supermärkten und bei Discountern schon für kleines Geld sämtliche Zutaten. Praktisch entsteht so in der Küche Stück für Stück das immer wieder benötigte Sortiment an Zutaten. Selbstverständlich kann man Lebensmittel auch online bestellen. Das ist nicht nur einfach, praktisch und umweltfreundlicher als manche Einkaufsfahrt mit dem Auto, sondern auch eine wichtige Möglichkeit für Menschen, die in ländlichen Regionen leben und sich dort ohne große Einkaufstouren hochwertig und vielseitig ernähren möchten.

Die wohl meisten Online Anbieter verschicken ihre Waren mittlerweile klimaneutral. Tatsächlich kommt man oftmals nicht mehr an ihnen vorbei. Nicht zu vergessen, dass wirklich nicht jeder mal eben zum Supermarkt laufen oder mit dem Fahrrad hinstrampeln kann. In den Dörfern in der Görlitzer Umgebung steht noch deutlicher die Frage, ob man sich ins Auto setzt und zehn-zwölf oder mehr Kilometer hin und her fährt, um seine Nahrungsmittel zu kaufen, oder ob man lieber das Benötigte bestellt. Besonders für Leute mit Handicaps oder auch für Ältere ist die Möglichkeit der Online Bestellung eine große Erleichterung und hat schon daher ihre Berechtigung.

Auf den Punkt gebracht

Hinter dem täglichen Kochen oder der Art, wie man sich überhaupt ernährt, steckt eine Philosophie. Was möchte ich unter welchen Umständen essen – oder ist mir das egal? Habe ich Freude an der Zubereitung oder langweilt und quält mich das notwendige Kochen? Und schon stellt man fest, dass auch das eine Frage der Lebenseinstellung ist, über die man gar nicht lange philosophieren muss: Es ist schöner, die Dinge mit Freude und Genuss zu tun, als sich das Leben unnötig schwer zu machen.

Tipp:
Nur nicht verkrampfen bei der lustvollen Lebensgestaltung. So ist gegen den Küchendiesel – ein Glas Wein beim abendlichen Kochen – nichts einzuwenden, wem's gefällt. Auch ein sogenannter Ludertag – männlich / weiblich / divers – ist möglich, dann heißt es: "Heute gibt es einfach mal Döner! Oder hat jemand Appetit auf eine Tiefkühlpizza?" – Denn alles, was zu dogmatisch gehandhabt wird, kann anstrengend werden, auch die gute Ernährung. Und noch immer gilt: Wenn es anstrengend wird, hören wir lieber (erst einmal) auf.

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  • Quelle: Tina Beier | Bildquelle: Pexels, Pixabay License
  • Erstellt am 30.06.2022 - 16:32Uhr | Zuletzt geändert am 30.06.2022 - 22:34Uhr
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