Rietschen – gut für entspannende Tage

Rietschen – gut für entspannende TageRietschen / Rěčicy, 21. September 2022. Rietschen, für viele ist das ein Ort, den man lediglich durchfährt, wenn man auf der Bundesstraße 115 unterwegs ist oder auf der Bahnlinie, die Görlitz und Cottbus verbindet. Wer aber hier anhält oder aus dem Zug aussteigt, kann mehr entdecken, als er oder sie vielleicht erwartet: Rietschen ist eine Reise wert!

Abb.: Ungestörte Natur bietet die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, im Bild die Straße von Kaschel / Košla, das zu Boxberg/O.L. / Hamor gehört, nach Zimpel-Tauer / Cympl-Turjo, heute ein Teil von Klitten / Klětno
Foto: © BeierMedia.de
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Eine Welt abseits der Bundesstraße entdecken

Nicht nur aus Görlitzer Sicht liegt Rietschen verkehrsgünstig: Rund 35 Kilometer oder eine reichliche halbe Stunde ist man ab Görlitz mit dem Auto unterwegs, mit der Bahn ist man sogar noch ein paar Minuten schneller.

Orte, eingebettet in reichhaltige Natur

Fragt man nach den Sehenswürdigkeiten vor Ort, so kommt man nicht umhin, die sechs Ortsteile einzubeziehen: Neben dem namensgebenden Rietschen / Rěčicy sind das Daubitz / Dubc, Teicha / Hatk, Hammerstadt / Hamoršć, Neuliebel / Nowy Lubolń und Altliebel / Stary Lubolń – wobei Altliebel in gewisser Weise ein Fake ist: Das echte Altliebel, zu dem auch Nappatsch / Napadź und Neuliebel gehörten, hat der Tagebau Reichwalde / Rychwałd in den Jahren 1993 bis 1995 gefressen. Dass es Altliebel heute noch gibt, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass Nappatsch kurzerhand in Altliebel umbenannt wurde. Doch auch der Ortsteil Rietschen selbst gliedert sich, nämlich ins eigentliche Rietschen und die Ortschaften Neuhammer / Nowy Hamor, Nieder Prauske / Delnje Brusy und Werda / Wjerto.

Tipp:
Einige der Orte sind nur wenige Dutzend Einwohner groß. Am besten erschließt man sich diese gesegnete, dünn besiedelte Landschaft mit dem Fahrrad. Proviant nicht vergessen!


Wissen muss man, dass westlich von Rietschen der Braunkohletagebau Reichwalde / Rychwałdska brunicowa jama nach reichlich zehn Jahren Pause im Jahr 2010 den Betrieb wieder aufgenommen hat und im Norden der 175 Quadratkilometer große Truppenübungsplatz Oberlausitz eine No-go-Zone darstellt, was insbesondere Naturfreunde bedauern. Doch diese werden reichlich entschädigt durch das südlich und südwestlich von Rietschen gelegene Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet mit seinen 335 Teichen – das Wasser bedeckt knapp zehn Prozent der Fläche – entschädigt. Darin eingebettet ist das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Auch die Muskauer Heide ist nur einen Katzensprung entfernt.

Sehenswürdigkeiten, die man nicht im Reiseführer findet

Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in Rietschen ist der Erlichthof mit seinen aus Kiefernstämmen erbauten Schrotholzhäusern. Dass die Häuser haltbar wurden, ist einem Trick zu verdanken: Die Kiefern wurden vor dem Fällen unterhalb der Baumkrone “geringelt”, so dass sich das Harz im Stamm staute und diesen nach dem Fällen auf natürliche Weise konservierte. heute ist der Erlichthof ein Zentrum für Natur, Kultur, Handwerk und Handel, zudem gibt es Bewirtung und Übernachtungsmöglichkeiten, auch einen Wohnmobilstellplatz.

Tipp:
Der Erlichthof ist ein hervorragendes "Basislager" für Wanderungen und Radtouren.


Wer für ein paar Tage in Rietschen bleibt, sollte – je nach Interessenlage – einige Punkte im Programm haben, etwa:


    • die Wolfsscheune im Erlichthof,
    • das Feuerwehrmuseum in Rietschen,
    • die Wohnmühle in Werda,
    • das Schulmuseum in Daubitz,
    • die Forest Village Ranch in Daubitz-Walddorf mit ihrem Bisongehege
    • die Gebäude des Rietschener Bahnhofes und
    • weitere Häuser in offener Bebauung.

Mehr findet, wer nach einfach nach “Kulturdenkmale in Rietschen” googelt.

Feiern in Rietschen

Die meisten Gäste kommen jedoch – so darf spekuliert werden – nach Rietschen, wenn es hier etwas zu Feiern gibt – und genau dafür sorgen die Rietscher! Erst heute berichtete der Görlitzer Anzeiger vom neuen Lausitz-Preis, der zum Rietschener Oktoberfest 2022 erstmals verliehen werden soll. Im Zentrum der Feste und Feiern steht jedoch der Erlichthof, es locken


    • der Töpfermarkt am letzten Sonntag im März,
    • der Frühlingsgartenmarkt,
    • ein Antik- und Trödelmarkt,
    • das Natur- und Fischerfest am letzten Sonnabend im September,
    • der Herbstgartenmarkt und
    • die Hofweihnacht mit Wichtelfest am ersten Adventssonntag.

Doch auch außerhalb des Erlichthofes wird gern gefeiert:


    • das St.Georgsfest in Daubitz am letzten April-Wochenende,
    • das Kinder- und Straßenfest in Werda am ersten Juli-Wochenende,
    • das Countryfest in Daubitz am letzten Juni-Wochenende,
    • die Faschingsveranstaltungen des rührigen Rietschener Karnevals Club e.V. im Februar und November,
    • und nicht zuletzt das erwähnte Rietschener Oktoberfest.

Wetter? Ausgeschlossen!

Natürlich steht bei allen Festen und Feiern immer die Wetterfrage. Doch was nicht unter einem Dach stattfindet, das schafft sich eins: Leistungsfähige Zeltverleiher sind in der Lage, jede Veranstaltung wettersicher zu machen – vom rustikalen Bierzelt bis hin zum eleganten Strechzelt für gehobenere Anlässe wie etwa eine Hochzeit, einen Jubiläumsgeburtstag und ein Firmen-Event.

Tipp:
Wem der Begriff Strechzelt noch nie begegnet ist, kann sich im Web dort informieren, wo man ein Stretchzelt mieten kann.

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  • Quelle: TEB | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 21.09.2022 - 13:25Uhr | Zuletzt geändert am 04.01.2023 - 21:08Uhr
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