Görlitz lädt zur Jacob-Böhme-Tagung 2025 ein
Görlitz, 23. September 2025. Die Stadt Görlitz richtet vom 8. bis 10. Oktober 2025 die 3. Internationale Jacob-Böhme-Tagung aus. Unter dem Titel „Böhme und Europa“ kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zusammen. Auch die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, an den Veranstaltungen und an der Podiumsdiskussion am Eröffnungstag teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung bis zum 2. Oktober ist erforderlich (E-Mail: museum@goerlitz.de, Tel. 03581/67-1355).
Gesine Schwan, Octavian Ursu, Arnd Henze, Volker Leppin (von links oben nach rechts unten)
Bildquelle: Stadtverwaltung Görlitz - Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur
Eröffnung in der Synagoge
Die Tagung beginnt am Mittwoch, 8. Oktober 2025, um 18 Uhr im Kulturforum Görlitzer Synagoge. Zur Eröffnung sprechen Oberbürgermeister Octavian Ursu und Prof. Dr. Volker Leppin, Vorsitzender des Jacob-Böhme-Beirats. Im Anschluss folgt die Podiumsdiskussion „Böhme und Europa – Wohin mit dem Projekt Europa?“, moderiert von Michael Ernst.
Auf dem Podium nehmen drei Persönlichkeiten Stellung: Die Politologin Prof. Dr. Gesine Schwan betont im Vorfeld, dass Frieden in Europa nicht mehr selbstverständlich sei. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, nationale Vorurteile und gescheiterte Migrationspolitik hätten das Vertrauen zwischen Staaten geschwächt. Deshalb müsse Europa „von unten“, aus Städten und Gemeinden, zusammenwachsen.
Der Journalist Arnd Henze warnt davor, die Frage nach der Zukunft Europas mutlos zu beantworten. Für ihn ist ein „Nein“ keine Option. Das europäische Friedensprojekt brauche keinen Abgesang, sondern „den entschlossenen Willen, es – auch durch Kritik – zu verteidigen und gegen alle Widerstände zu erneuern“.
Oberbürgermeister Ursu verweist auf die besondere Rolle von Görlitz/Zgorzelec als Europastadt. Europa sei hier gelebte Realität. Jacob Böhmes Eintreten für freies Denken und das Miteinander der Religionen präge bis heute die internationale Atmosphäre der Stadt.
Philosophie und Europa
Im Zentrum der Tagung steht die Auseinandersetzung mit dem Werk Jacob Böhmes, der als Philosoph und Mystiker des frühen 17. Jahrhunderts weit über Görlitz hinaus wirkte. „Böhme ist eine faszinierende europäische Gestalt. Er hat Philosophinnen und Philosophen auf dem ganzen Kontinent inspiriert und stellt bis heute eine Herausforderung dar“, erklärt Prof. Dr. Volker Leppin. Besonders Böhmes Vorstellung einer neuen Reformation im Kontext des Dreißigjährigen Krieges könne in aktuellen Kriegszeiten tröstend und anregend sein.
Programm der Folgetage
Am 9. und 10. Oktober folgen ab 9 Uhr im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhaus Görlitz thematische Vorträge und Diskussionen. Themen sind unter anderem Böhmes Platz in der europäischen Philosophiegeschichte, seine Rezeption in der Frühen Neuzeit und unterschiedliche Konzeptionen Europas. Das vollständige Programm ist online abrufbar unter www.goerlitzer-sammlungen.de/Jacob-Boehme-Tagung.html.



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- Quelle: red / Stadtverwaltung Görlitz - Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur
- Erstellt am 23.09.2025 - 17:25Uhr | Zuletzt geändert am 23.09.2025 - 17:30Uhr
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