E-Zigarette, Shisha und Co. als angesagte Rauchtrends? Besser nicht

E-Zigarette, Shisha und Co. als angesagte Rauchtrends? Besser nicht

Görlitz, 21. April 2022. Rauchen wird längst nicht mehr ausschließlich mit Zigarren, Zigarillos und Zigaretten assoziiert, doch statt besser ganz vom Rauchen abzulassen, suchen viele nach Alternativen zum blauen Dunst. Insbesondere E-Zigaretten und Shisha-Pfeifen erfreuen sich unter jenen, die dem herkömmlichen Tabakgenuss ausweichen wollen, einiger Beliebtheit. Doch was macht die Faszination der neuen Varianten aus und vor allem: Wie steht es um die Gesundheitsgefährdung?

Abb.: Das ist geschafft, selbst unter vielen Jugendlichen gilt Zigarettenrauchen nicht mehr als cool, sondern ist verpönt

Foto: Martin Büdenbender, Pixabay License

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Rauchentwöhnung, medizinische Anwendungen oder geschmacklicher Genuss mit Rauchalternativen: Gesundheitsrisiken sind grundsätzlich dabei

Nicht erst seit dem Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen, an bestimmten Orten und in gastronomischen Betrieben zeichnet sich eine Zuwendung zu alternativen Rauchmöglichkeiten an. Während einige – wie etwa E-Zigaretten – vornehmlich von jenen Rauchern genutzt werden, die sich das Zigarettenrauchen abgewöhnen wollen, stellen Vaporisatoren und Shishas zusätzliche Alternativen dar. Abgesehen von medizinischen Anwendungen bei Vaporisatoren sind auch die Alternativen in Bezug auf die Gesundheit keineswegs harmlos, locken aber mit mannigfaltigen Geschmacksrichtungen zum Genuss und so mancher beruhigt sich mit der Meinung, sie seien ja nicht so schädlich wie das direkte Tabakrauchen. Ganz allgemein lässt sich festhalten, dass vornehmlich die jüngere Generation von den Alternativen zum herkömmlichen Rauchen Gebrauch macht. Am relevantesten sind vor allem die nachstehenden Rauchalternativen.


E-Zigaretten


E-Zigaretten haben sich bereits seit einiger Zeit etabliert und werden oft im Zuge einer Rauchentwöhnung von normalen Zigaretten genutzt, wobei ganz aufzuhören mit Sicherheit die beste Alternative wäre. Auch lassen sich die elektronischen Zigaretten in vielen Fällen dort nutzen, wo normales Rauchen untersagt ist. Hintergrund: Sie produzieren im Gegensatz zu Tabakzigaretten keinerlei Rauch, sondern ausschließlich aromatisierten Dampf, ein Aerosol, dessen Geschmack abhängig von dem jeweils eingesetzten Liquid – der Aromaflüssigkeit – ist. Obgleich dieses Aerosol weit weniger Schadstoffe als Zigarettenrauch enthält, ist es keineswegs harmlos, denn reizende, entzündungsfördernde und auch krebserregende Substanzen sind enthalten. Das wird gern ausgeblendet, weil die handlichen elektronischen Glimmstängel flexibel genutzt werden können. Selbst Raucher schätzen unter anderem, dass der Tabakrauch, der sich gern in der Kleidung oder der Wohnung festsetzt und dann unangenehm riecht, nicht mehr existiert. Auch die typischen gelblichen Verfärbungen an den Fingerspitzen werden vermieden. Natürlich präsentieren sich die Anbieter als Dienstleister für den Genuss und verweisen wie auf dieser Seite für E-Zigaretten darauf, dass die angebotenen E-Liquids den Vorgaben des deutschen Lebensmittelgesetzes unterliegen; gemeint ist damit vermutlich das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFBG), nicht zu verwechseln mit dem Deutschen Lebensmittelbuch (DLMB).


Vaporizer


Vaporizer ähneln E-Zigaretten zwar oft in ihrer Bauform, dennoch handelt es sich um einen ganz anderen Rauchtrend beziehungsweise eine andere Technologie. Während E-Zigaretten vornehmlich als Tabakersatz entwickelt wurden und entsprechende Liquids, die oft auch Nikotin in unterschiedlicher Konzentration enthalten, nutzen, um das Aerosol zu erzeugen, werden bei einem Vaporizer die Wirkstoffe von Kräutern, Harzen oder Extrakten inhaliert. Dies macht Vaporizer auch zu einem Hilfsmittel für medizinische Anwendungen. Genau wie bei E-Zigaretten finden bei Vaporizern keinerlei Verbrennungsprozesse statt, so dass – abgesehen von der jeweiligen Wirkung der Kräuter, Harze oder Aromaextrakte, die als Dampf in die Lunge gelangen – der Vaporizer an sich bei richtiger Nutzung nicht schädlich ist. Aber es macht eben einen Unterschied, ob man die ätherischen Öle von Heilpflanzen wie etwa Baldrian oder Eukalyptus als Verdampfungsprodukt einatmet oder den Vaporizer für illegale Drogen missbraucht.


Shishas


Zwar ist Shisha-Rauchen hierzulande schon länger ein Trend, das Konsumieren des süßen Rauchs hat allerdings eine jahrhundertealte Tradition. Bereits in der Antike waren die Vorläufer der heutigen Wasserpfeifen, wie sie erst viel später in Ägypten entstanden, bekannt. Das gemeinsame Rauchen an einer Wasserpfeife galt als Inbegriff für Gastfreundschaft und Gemeinschaftsgefühl. Heute sind Wasserpfeifen beziehungsweise Shishas sind in allen erdenklichen Variationen erhältlich, von der kleinen Shisha mit nur einem Schlauch bis hin zu Modellen, an denen mehrere Personen gleichzeitig rauchen können. Anders als bei Vaporisatoren oder E-Zigaretten kommen Shishas allerdings nicht ohne Verbrennungsprozesse – genauer gesagt wird der Tabak hier verschwelt – aus. Der Shisha-Tabak, der feuchter ist als gewöhnlicher Tabak und mit verschiedensten würzigen Aromen versehen werden kann, wird mittels Kohle zum Verschwelen gebracht; der so entstehende Rauch wird vor dem Inhalieren durch Wasser gekühlt, wodurch dieser einen angenehmeren Geschmack erhält. Entgegen einer verbreiteten Meinung wird der Rauch durch das Wasser jedoch nicht gereinigt! Der Sisha-Rauch kann ist mindestens so gesundheitsgefährdend wie normaler Tabakrauch. Neben Nikotin und Teer kommen im Rauch der Sisha-Pfeife wegen der Verschwelung weitere schädliche Substanzen in höherer Konzentration als im Zigarettenrauch vor. Die Feuchthaltemittel und Aromen des Sisha-Tabaks können zusätzliche Gifte freisetzen.


Fazit


Wer vom Rauchen nicht lassen kann, sucht angesichts gestiegener Tabakpreise durchaus nach Alternativen – doch diese sind nicht unbedingt weniger gesundheitsgefährdent als gewöhnlicher Zigarettenrauch. Wer jedoch wenigstens einen kleinen Schritt weg von der herkömmlichen Tabakzigarette gehen möchte, findet je nach seinen persönlichen Vorlieben in Bezug auf Geschmack und Aufwand Rauchalternativen. Tipp: Guten Rat und Hilfe auf beim Weg, ganz vom Rauchen wegzukommen, gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter der kostenfreien Servicebnummer 0800 - 8 31 31 31 sowie bei unterschiedlichen Beratungsstellen und beim Hausarzt.

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  • Quelle: red | Foto: HansMartinPaul / Martin Büdenbender, Pixabay License
  • Erstellt am 21.04.2022 - 12:28Uhr | Zuletzt geändert am 19.03.2023 - 22:03Uhr
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