Afrikanische Schweinepest im Landkreis Görlitz vorerst besiegt

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Görlitz, 4. Juli 2025. Der Landkreis Görlitz den letzten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) offiziell aufgehoben. Nach fünf Jahren intensiver Bekämpfung unter Leitung des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramts endet damit eine prägende Phase der Seuchenabwehr.

v.l.n.r. Landrat Bernd Lange a.D., Amtstierarzt Dr. Udo Mann, 2. Beigeordnete und Sozialdezernentin Martina Weber und Landrat Dr. Stephan Meyer   

Foto: © Landratsamt Görlitz, Susanne Lehmann

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Fünf Jahre Maßnahmen und über 1.400 positive Wildschweine

Der erste Fall der ASP war am 27. Oktober 2020 in Krauschwitz, Ortsteil Pechern, festgestellt worden. In der Folge traten zahlreiche Einschränkungen für schweinehaltende Betriebe, Jägerschaft, Forst- und Landwirtschaft in Kraft. Aufgrund der Grenznähe zu Polen und Tschechien stand der Landkreis Görlitz vor besonderen Herausforderungen. Über vier Jahre hinweg wurden unter schwierigen Bedingungen Zäune errichtet, Fallwild gesucht und Hygienemaßnahmen umgesetzt. Insgesamt wurden 1.467 ASP-positive Wildschweine nachgewiesen. Die Behörden verzeichneten 1.700 Einsatztage, bargen rund 5.500 Stück Schwarzwild und führten über 900 Transporte unter tierärztlicher Aufsicht durch. Ein Eindringen des Virus in Hausschweinbestände konnte in dieser Zeit erfolgreich verhindert werden.


Trendwende ab 2023 und Ende der Neuinfektionen 2024


Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 ging die Zahl der Neuinfektionen deutlich zurück. Seit Juli 2024 traten im Landkreis Görlitz keine neuen Fälle mehr auf. „Wir sind stolz auf das Erreichte, aber wir bleiben wachsam“, sagte Amtstierarzt Dr. Udo Mann. Landrat Dr. Stephan Meyer dankte allen Beteiligten für „großes Engagement, Disziplin und Durchhaltevermögen“, mit dem diese Herausforderung gemeistert worden sei. Auch Martina Weber, 2. Beigeordnete und Sozialdezernentin, würdigte in ihrer Ansprache das Zusammenwirken aller Akteure.


Weitere Maßnahmen geplant


Anlässlich der Aufhebung des letzten Falles am 30. Juni würdigten Vertreter der beteiligten Institutionen den Einsatz der vergangenen Jahre. Neben dem Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt nahmen das Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen, das Kreisforstamt, das Amt für Hoch- und Tiefbau, die Jagdverbände Oberlausitz und Niederschlesische Oberlausitz, der Bauernverband Oberlausitz, der Bergedienst Lodenau sowie Landrat a. D. Bernd Lange teil. Trotz des Erfolges bleiben die aktuell geltenden Sperrzonen bestehen. Aufgrund der Hochrisikogebiete in Polen und neuer Fälle in westdeutschen Bundesländern sehen die Verantwortlichen weiterhin Handlungsbedarf. Das Veterinäramt wird gemeinsam mit Jägerschaft und Partnern die Reduktion der Schwarzwildbestände und präventive Schutzmaßnahmen fortführen. Zudem plant der Freistaat Sachsen für den Herbst einen Antrag bei der EU zur Reduzierung der Restriktionszonen.

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  • Quelle: red / PM Landkreis Görlitz
  • Erstellt am 03.07.2025 - 21:50Uhr | Zuletzt geändert am 04.07.2025 - 07:19Uhr
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