Ungefährlich-unangenehme Tierchen im Berzdorfer See
Görlitz, 20. Juni 2018. Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz hat gestern darüber informiert, dass im Berzdorfer See Zerkarien vorkommen. Die auch Egelschnecken, im speziellen Fall auch Entenfloh genannten Tierchen (Trichobilharzia ocellata oder Schistosoma mansoni) sind Larven der Saugwürmer und können in die menschliche Haut eindringen.
Wenn's nach dem Baden juckt

Thema: Berzdorfer See

Der Berzdorfer See – eine geflutete Braunkohlegrube im Süden der Stadt Görlitz und zweitgrößter See Sachsens – hat sich zu einem Naherholungsgebiet entwickelt.
- Sanierungsabschluss des Berzdorfer Sees rückt näher [16.01.2025]
- Berzdorfer See: Aufruf zu Respekt und Sauberkeit [21.06.2024]
- Direkte Busanbindung zum Görlitzer Hafen ab Mai [24.04.2024]
So kommt es zu den Hautreaktionen
Flache Uferbereiche, in denen sich das Waser bei langanhaltenden Schönwetterperioden über 20 Grad Celsius aufheizt, können sich zu Ballungsgebieten der Zerkarien entwicklen. Wer dort badet, kann sich leicht eine Badedermatitis (Schistosomendermatitis) holen. Die entsteht, wenn die Zerkarien in die Haut eingedrungen und dort abgestorben sind – einleuchtend, dass die Haut allergisch reagiert. Das ist an der Quaddel- oder Bläschenbildung verbunden, die einen heftigen Juckreiz mit sich bringt.
Die Symptome bleiben einige Tage bestehen und sollten nach etwa zehn Tagen abgeklungen sein. Tröstlich: Wer mit Zerkarien verseuchtes Wasser verschluckt, dem passiert nichts, auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Das Gesundheitsamt schätzt ein, dass die Wasserqualität des Badegewässers durch das vermehrte Zerkarienaufkommen nicht beeinträchtigt ist.
Den Menschen befallen Zerkarien irrtümlich
Nun haben Zerkarien zwar ein Nervensystem, ob man ihnen mangels Gehirn jedoch einen Irrtum unterstellen kann? In der Tat haben sie es eigentlich auf Wasservögel abgesehen, doch wenn ihnen der badende Mensch in die Quere kommt, muss halt er herhalten. Aber der Reihe nach: Sie entwickeln sich nur dort, wo es genügend Wasserschnecken als Zwischenwirte gibt. Die Schnecken werden von den Zerkarien verlassen, indem sie deren Haut durchbohren. Dann werfen sie ihren Ruderschwanz ab und kapseln sich als Metazerkarien in beispielsweise eben Wasservögeln als Endwirte ein. Hier entwickeln die sich zu erwachsenen Tieren, die Eier produzieren.Klingt kompliziert, ist kompliziert: Genau deshalb aber kann das vermehrte Auftreten von Zerkarien weder vorhergesagt oder gemessen werden. Bemerkt werden die Zerkarien in Gewässern erst durch die Badedermatitis.
Aufs Baden verzichten?
Muss man nicht, die Zerkarien sind ungefährlich und man kann vorbeugen.So beugen Badefreunde dem Zekarienangriff vor
- nicht in Flachwasserbereichen, vor allem solchen mit Pflanzenbewuchs, baden
- nach dem Badenkräftig abduschen und abfrottieren
- Badebekleidung nach dem Baden ablegen
- Enten und andere Wasservögel nicht durch Füttern in Ufernähe locken
Und wenn man sich die Zekarien trotzdem aufliest?
Treten nach dem Baden in der Naturn mückenstichähnliche Hautreaktionen auf, kann man entzündungs- und juckreizhemmende Mittel wie zuum Beispiel Lotionen und Salben auftragen. Wer sich unsicher über den Ausschlag ist, sollte ein Arzt aufgesuchen.Mehr:
Was Erwachsene für ihre Haut tun können



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- Quelle: red | Bildquellen: siehe Bildunterschriften
- Erstellt am 20.06.2018 - 08:49Uhr | Zuletzt geändert am 04.07.2021 - 21:34Uhr
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