Roman Zglobicki ist tot
Görlitz-Zgorzelec. In einem Nachruf würdigt die Görlizer Stadtverwaltung den hoch geschätzten polnischen Pädagogen, Schriftsteller und Forscher Roman Zglobicki. Der Zgorzelecer Bürger war erst im Mai 2010 anlässlich der traditionellen gemeinsamen Sitzung der Zgorzelecer und Görlitzer Stadträte mit dem Ehrentitel für „Verdienste um die Europastadt Görlitz/Zgorzelec“ ausgezeichnet worden.
Intensiv hat Zglobicki an der Aufarbeitung der Geschichte des ehemaligen Strafgefangenenlagers Stalag VIIIa im heutigen Zgorzelec gewirkt. Mit Unterstützung seiner Schüler entstand dort ein kleines Museum. Zahlreiche Erinnerungen und einzigartige Dokumente über das Lager nutzte er für seine umfangreiche Monografie über Lager und Soldatenfriedhöfe. Während seiner Forschungsarbeiten war Roman Zglobicki auf Olivier Messiaen gestoßen, seit 2005 unterstützte er aktiv die Arbeit des MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN.
Für ihn war es eine Mission, Jugendliche, insbesondere aus Deutschland, über die schwierige, gemeinsame Geschichte zu informieren.
Dr. Albrecht Goetze, der Initiator des MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN, würdigte Zglobickis Lebenswerk. Vierzig Jahre seines Lebens hat Roman Zglobicki dem Dokumentieren der schweren und teilweise entsetzlichen Geschichte dieses Lagers gewidmet. Mit seinen Schülern hat er ein kleines Museum zum StaLag VIIIa geschaffen, 1995 seine Forschungsergebnisse als Buch veröffentlicht. „Seine Füße und sein inneres Orientierungssystem kannten jeden Quadratmeter des 30 Hektar großen Geländes. Er war das lebendige Gedächtnis des StaLag VIIIa … leise, bescheiden, akribisch genau und beseelt von seiner Arbeit war er bis zu seinen letzten Schritten - ein Großer ohne jedes Großtun.“, beschreibt es Dr. Goetze in seinem Nachruf.
Das Benefizkonzert der STAATSKAPELLE am 28. August 2010 sollte die Übersetzung von Zglobickis Buch ins Deutsche finanzieren, nun wird es zum Gedenkkonzert für Professor Roman Zglobicki.
Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec und auch der MEETINGPOINT haben einen wichtigen Menschen verloren, der selbstlos und uneigennützig seine selbst gewählte und doch so wichtige Aufgabe erfüllte und nun eine Lücke hinterlässt. Sein Wissen ist ein kostbares Vermächtnis, welches künftig im Gedenkbau des MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN in Zgorzelec einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein soll.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt der Ehefrau und allen Angehörigen.



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- Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
- Erstellt am 24.08.2010 - 16:30Uhr | Zuletzt geändert am 24.08.2010 - 16:38Uhr
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