Parole 2023: Durchkommen!

Parole 2023: Durchkommen!Görlitz, 21. Dezember 2022. Von Thomas Beier. Was wird das Jahr 2023 bringen? Ein Kriegsherd mitten in Europa und Aufrüstung sind beunruhigend. Außerdem besteht Sorge, ob Energiekrise und Inflation auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen. Grassierende Infektionskrankheiten und Medikamentenkrise sind weitere Stichworte, die auch an sonst unerschütterlichen Optimisten nicht spurlos vorübergehen.

Abb.: Wirbt hier das Jahr 2023? Nein, es ist ein Ladengeschäft
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Wer durchkommen will, braucht Orientierung

Wer durchkommen will, braucht Orientierung
Ein immerwährender Grundsatz am 1908 erbauten Haus Prinzipalmarkt 25 in Münster: Jugend braucht beste Startbedingungen und ein Motiv, stets das Beste zu erringen
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Die moderne multimediale Welt hat es mit sich gebracht, dass sich mehr Leute denn je öffentlich äußern. Oft laufen die Statements nur darauf hinaus, die Rolle der eigenen Bedeutung zu würdigen. Das ist wie bei Verbänden, die Preise verleihen, nur um damit zu nachzuweisen, wie wichtig und engagiert sie doch selbst sind.

Zugleich entsteht der Eindruck, dass sich immer mehr Nachrichtenkonsumenten von dem abwenden, was früher als zuverlässige und seriöse Quellen bezeichnet wurde. Dazu trägt vieles bei, angefangen bei der von vielen abgelehnten übertriebenen Gendersprache über die Dominanz von Floskeln bis hin zu Statements aalglatter Politiker, die statt Probleme anzunehmen lieber alles mit einem Schleim aus Ideologie und Beschwichtigung bedecken. Dieses Thema ließe sich endlos vertiefen, doch: Cui bono?

Ein Doppel-Wumms ist keine Führung

Mangels starker Führungsfiguren, denen man auch folgen kann, wenn man nicht völlig ihrer Meinung ist, gleicht die Gesellschaft einem aufgeschrecktem Vogelschwarm, in dem jeder erst einmal herumflattert, bevor er wieder Orientierung findet. Das wiederum bringt Figuren hervor, die schlichten Gemütern Orientierung bieten wollen und das bei vielen auch schaffen.

Wen es interessiert, der findet Informationen im Podcast Cui bono? WTF happened to Ken Jebsen. Schade nur, dass schon der Titel die Zielgruppe selektiert, denn er erschließt sich nur jenen, die im einschlägigen Slang "WTF" und am anderen Ende der Bildungsschiene – zumindest ein wenig in Latein oder bei den alten Römern, besonders bei Cicero – auskennen. Wer jedoch die Hemmschwelle überwindet und reinklickt, für den wird es einfacher.

Geld regiert die Welt

Der Spruch, wonach Geld die Welt regiert, hat für viele einen negativen Touch. Na gut, dann steht halt die Frage: Was ist das Gute am Schlechten? Wenn Geld die Welt regiert, dann gibt es zumindest einen klaren Maßstab. Für den Einzelnen bedeutet das: Wer in seiner persönlichen, in seiner kleinen Welt klarkommen will, braucht Geld. Wem die legale Geldbeschaffung – etwa durch Arbeit und Unternehmertum – zu mühsam ist, der möge sich an die Linken wenden. Deren Anspruch ist es ja bekanntlich, das Geld jener, die die Marx’schen "Qualen der Arbeit" auf sich nehmen, zu jenen umzuverteilen, die nicht arbeiten wollen wie sie können.

Eine Sonderrolle nehmen jene ein, die sich darauf spezialisiert haben, Fördermittel abzugreifen. Nun ja, Cleverness verdient Belohnung. Verwundern darf es dann aber nicht, wenn bei jenen, deren Steuergelder zu Fördermitteln umgemünzt werden, wenig Elan für die Unterstützung von allerlei mit öffentlichen Geldern bezuschussten Projekten zu erwarten ist – insbesondere, wenn der Steuerzahler allein mit der Begründung "weil es ja gefördert wird" angeschnorrt wird. Von einem großartigen Künstler stammt das Zitat: "Irgendwann muss selbst der dümmste Künstler begreifen, dass er sich seine Kunst leisten können muss!"

Zu Geld kommen

Gleich vorab: Geld ist kein Selbstzweck und wer nach Geld strebt, um übertriebenen Konsum zu finanzieren, braucht nicht weiterzulesen. Es geht vielmehr um jene, die Geld für die persönliche Unabhängigkeit von Sozialleistungen und von anderen Stellen, die ins Leben eingreifen, benötigen. Außerdem ist Geld wichtig, um Kindern gute Bildung und Rahmenbedingungen gewährleisten zu können.

Wer allerdings all sein Tun darauf ausrichtet, möglichst schnell an viel Geld zu kommen, wird kaum Interessenten finden, die ihm das Geld bereitstellen – es sei denn, man bedient sich illegaler Methoden, aber das ist verboten. Besser ist es, sich mit Ideen zu beschäftigen und nach und nach eine langfristig angelegte Einkommensstrategie zu entwickeln. Jene, die dadurch kleines Vermögen aufbauen, vermögen damit Gutes zu tun; ohne Vermögen sind die Möglichkeiten dazu viel begrenzter.

Die Einkommensstrategie entwickeln

Zuerst geht es um Prämissen für ein zu gestaltendes Geschäft. Beispielsweise spielen – gegebenenfalls noch zu schaffende – Ausgangsbedingungen, der mögliche Zeiteinsatz, der persönliche Vernetzungsgrad und mögliche Abhängigkeiten eine Rolle. Ob es wohl geht, völlig unabhängig von anderen bei geringstem Zeiteinsatz reichlich Geld zu verdienen? Klar, nur müsste man dann zocken, was nicht zu empfehlen ist.

Spielerisches Vorgehen

Viel interessanter ist es, ein Gespür für erfolgversprechende Geschäftsfelder zu entwickeln. Nur sollte man hier nicht andere Unternehmen nachahmen, sondern erfolgreiche Modelle auf ganz neue Geschäftsfelder übertragen – etwa so, als würde man Hermann Hesses Glasperlenspiel bezogen auf die Wirtschaft spielen. Ein Geschäft spielerisch anzugehen ist übrigens oft erfolgversprechender als mit einem großen "Businessplan" loszulegen, der umso eher zum Scheitern verurteilt ist, je detaillierter und optimierter er ausgearbeitet wurde.

Spielerisches Vorgehen ist zugleich risikoarmes Vorgehen: Wir probieren das jetzt mal und wenn es nicht klappt, machen wir etwas anderes. Man spart mit diesem Vorgehen den Aufwand für umfangreiche Vorbereitungen und vermeidet Erfolgsdruck. Zeigt sich jedoch Erfolgspotential, dann kann man mit weit weniger Risiko investieren, als wenn nur eine betriebswirtschaftliche Planung mit vielen Annahmen zugrunde läge.

Vom Markteinstieg zur Geschäftsentwicklung

Wer damit beginnen will, auf eigene Rechnung Geld zu verdienen, benötigt unbedingt eine Markteinstiegsstrategie. Wer jetzt nur an Marketing denkt, liegt falsch – die richtige Markteinstiegsstrategie hingegen ist die Grundlage dafür, sein Geschäft möglichst so zu entwickeln, wie man es haben möchte. Dazu gehört, dass die Arbeit Spaß macht, die Kunden nett sind, man seinem Geld nicht hinterherlaufen muss etc. pp.

Online mit Vorteilen

Für den ländlichen Raum geeignet sind immer wieder Online Shops. Erst neulich wieder ein Beweis: Nicht nur für Wohnmobilbastler erweist sich der Uniproduct Versandhandel im Zittauer Ortsteil Hirschfelde, gelegen im äußersten Südosten Sachsens, als Fundgrube. Zugleich steht dieser Shop als ein Beispiel dafür, dass für viele der Trend von einer eigenen Shopsoftware weg hin zu einer der Handelsplattformen des Internets, wie es etwa eBay und Amazon sind, geht.

Wer als Anfänger jedoch glaubt, eine eigene Shopsoftware sei besser, der muss nicht nur den Aufwand für die Programmierung, die Programmpflege und das Hosting tragen, sondern auch noch unter Umständen heftigen Aufwand für die Werbung und die Suchmaschinenoptimierung einplanen. Was nützt der beste Shop, wenn er nicht gefunden wird?

Potentiale konzentriert erschließen

Anders wird ein Schuh daraus: Man entscheidet sich für eine leistungsfähige Plattform, auf der sich bereits viele Kunden tummeln, und konzentriert seine Optimierung genau auf diese Plattform. So haben sich bereits Anbieter dem heillosen und manchmal undurchsichtigen Wettbewerb in der allgemeinen Suchmaschinenoptimierung entzogen und sich als leistungsfähige Amazon Full Service Agentur spezialisiert. Ob man nun die Marktmacht von in diesem Fall Amazon gutheißt oder nicht: Ausnutzen kann man sie auf jeden Fall.

An konstanten Bedürfnissen orientieren

Wer ein dauerhaftes Geschäft etablieren will ist gut beraten, Produkte für schnell veraltende Bedürfnisse zu meiden. Als der Telekommunikationsmarkt liberalisiert wurde, entstand von jetzt auf sofort die Gilde der Telekommunikationsberater, die Provisionen für den Anbieterwechsel kassierten. Später waren es die Energieberater, die neue Verträge mit anderen Versorgern vertickten. Die wachsenden Informationsmöglichkeiten im Web haben beiden Beratungsbranchen zugesetzt. Wann eigentlich hat zum letzten Mal ein Telekommunikationsberater an der Bürotür geklingelt?

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  • Quelle: Thomas Beier | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 21.12.2022 - 14:47Uhr | Zuletzt geändert am 21.12.2022 - 16:16Uhr
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