Kommunikation ist alles

Kommunikation ist allesGörlitz, 13. Oktober 2022. Von Thomas Beier. Nahezu täglich ist zu erleben, was man "Fehlkommunikation" nennen könnte, bis hin zum Totalausfall: dem Schweigen und dem Weghören. Dass man mit seinen Nachbarn reden und sich einigen muss, sobald sich Probleme mit Eskalationspotential abzeichnen, weiß im Grunde jeder Grundstücksbesitzer, nur manchen Staatslenkern scheint das fremd.

Abb.: Im Hörsaal findet Kommunikation gewöhnlich nur in einer Richtung statt, die Hörer sind dem Vortragenden ausgeliefert. Unterstützt wird die Kommunikation durch Visualisierungen. Hier spielen Beamer ihre Stärke aus, denn sie sind für kleine wie auch sehr große Räume geeignet
Symbolfoto: Nikolay Georgiev, Pixabay License
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Kommunikation als Quelle der Missverständnisse, Unterstellungen und Manipulationen

Dabei werden doch sogar sogenannte Kommunikationspsychologen ausgebildet und ausgestattet mit Basiswissen auf die Welt losgelassen. Aber statt Bedienungsanleitungen oder etwa ein berühmtes Online-Portal für Steuerangelegenheiten – Stichwort User Experience – verständlich zu machen, sitzen einige von ihnen lieber in schicken Büros und verschicken schwafelige Pressemitteilungen, gründen das x-te Werbebüro oder rühren im Führungswissen, ohne jemals selbst Mitarbeiter geführt zu haben.

Es ist ja auch nicht einfach mit der Kommunikation, denn damit verbindet sich allerlei Ungemach von Missverständnissen über Unterstellungen bis hin zu Manipulationen. Ein schönes Beispiel ist das böse Wort von der "Lügenpresse": Zu behaupten, dass jene, die es am lautesten skandieren, gar keine gute Tageszeitung lesen, geschweige denn abonniert haben, ist eine Unterstellung, die jedoch vermutlich stimmt. Wer sich nun über diese Unterstellung ereifert, sollte prüfen, ob das Sprichwort vom Bellen der getroffenen Hunde auf ihn zutrifft.

Gutes Kommunizieren setzt Wissen voraus

Rund ums Kommunizieren kann man trefflich Seminare veranstalten. Wer aber glaubt, das Sender-Empfänger-Modell, die vier Seiten einer Nachricht, die Bringe- und Holpflicht von Informationen, die auch Fünfsatz genannte Dialexe und etwa die Körpersprache seien der Weisheit letzter Schluss, ist nicht ganz up to date. Grundlagen von Rede und Sprachpraxis – darunter die Dialexe – sollte jeder kennen, der meint, etwas zu sagen zu haben. Richtig spannend wird es jedoch, wenn psychogenetische Faktoren der Kommunizierenden ins Spiel kommen.

Nun muss nicht jeder zum Kommunikationsspezialisten werden, aber viel geholfen wäre schon, wenn im Alltag Informationen im nötigen Umfang, verständlich und verfeinert mit einem Schuss Konzilianz gegeben würden. Ein schönes Denkmodell von Beier Consulting ist es, dass man mit allen, mit denen man kommuniziert, durch ein feines Bändchen verbunden ist. Das kann sehr kurz sein, wenn man sich gut versteht, andernfalls auch sehr gedehnt werden – nur reißen lassen darf man es nie. Doch anstatt sich mit Informationsaustausch gegenseitig zu bereichern, sehen viele Kommunikation als ein Schlachtfeld, das man als Sieger verlassen muss.

Visualisierungsmöglichkeiten

Ein ganz eigenes Kapitel der Kommunikation sind die Kommunikationswege – auf welchem Wege Informationen verbreitet werden – und Kommunikationsmittel als Informationsträger und technische Helfer der Kommunikation. Sie haben oft entscheidenden Einfluss darauf, ob Kommunikation gelingt.

Soll etwa bei einem Vortrag von den Zuhörern möglichst viel verstanden und später erinnert werden, dann sind Visualisierungen eine wirksame Hilfe:


    • Flipchart
      • Vorteile: Erlaubt spontane Skizzen und den Einsatz vorbereiteter Blätter. Es kann gelegentlich geblättert werden, ohne dass Technik ablenkt. Einzelne Blätter können parallel gezeigt werden, etwa angepinnt an Moderationswände.
      • Nachteile: Weniger geeignet für Textpassagen und für sehr große Räume, keine Fotos darstellbar.

    • Overhead-Projektor
      • Vorteile: Die Projektionsfläche ist größer als ein Flipchartblatt, die Folien können vorbereitet oder life beschrieben werden. Didaktisch hilfreich ist es, dass die Folien ohne technische Ablenkung flexibel aufgelegt und partiell abgedeckt werden können, wodurch die Informationen eines Gesamtbildes scheibchenweise zugänglich werden und nicht erschlagend wirken.
      • Nachteile: Räume müssen teils abgedunkelt werden. Steht der Vortragende am Projektor, wird das Gesicht von unten beleuchtet, was für eine gespenstische Atmosphäre sorgt.

    • Beamer
      • Vorteile: Beamer sind geeignet für kompakte und stringente Informationsvermittlung oder die Illustration von Vorträgen. Fotos und Bewegtbilder können leicht integriert werden, die Gestaltung einer Präsentation kann hier einen perfekten Eindruck erzeugen. Auch sehr große Flächen können gut ausgeleuchtet werden. Leistungsstarke Geräte sind für Tageslicht geeignet.
      • Nachteile: Viele Präsentationen sind falsch konzipiert und oft zu textlastig, wenn Vortragende dann mit dem Rücken zum Publikum vorlesen, was sie an die Wand projizieren, ist’s nur noch peinlich. Die Präsentation muss im Wesentlichen durchgezogen werden wie vorbereitet, schnelle Hinzufügungen oder Änderungen sind während des Vortrags nicht möglich.

Beamer haben die Vortragswelt verändert

Beamer haben sich zur Begleitung von Vorträgen durchgesetzt, wobei man manchmal sagen muss: Besser wäre es ohne gewesen – nämlich dann, wenn die Kraft der Worte in den Köpfen der Zuhörer die besseren Bilder erzeugt. Für charismatische Redner ist es zudem manchmal ein Nachteil, wenn die Präsentation zu sehr von der Person ablenkt.

Ablenkung verspricht auch die Technik selbst: Immer wieder beginnen Vorträge verspätet, weil sich beim gewünschten Zusammenspiel etwa von Laptop und Beamer Kompatibilitätsprobleme zeigen.

Tipps:
    • Bei wichtigen Vorträgen oder Präsentationen außer Haus sollte man für den Notfall immer einen eigenen Beamer dabei haben.
    • Vor allem herkömmliche Beamer, die nicht mit LED arbeiten, bereits vor Vortragsbeginn einschalten und beispielsweise ein Begrüßungsbild projizieren. Manche decken das Objektiv bei eingeschaltetem Beamer ab, damit das erste Bild ohne Aufwärmphase des Beamers sofort erscheint; dabei ist jedoch Vorsicht geboten, damit es nicht zu einer Überhitzung durch reflektierte Wärme kommt.
    • Geeignete Präsentationen können vom Smartphone oder Tablet-PC zum Beamer übertragen werden. Dadurch entsteht für das Publikum weniger Ablenkung als etwa durch ein herkömmliches Notebook.

Zu den Risiken von Präsentationen mit Beamern gehört, dass sie scheinbar einfach erstellt werden können. Auch Laien trauen sich zu, eine Präsentation technisch perfekt hinbekommen. Die Stunde der Wahrheit kommt dann vor dem Publikum und die Beteuerung "Auf meinem PC hat es perfekt funktioniert!" rettet gar nichts. Typische Fehler sind zudem die erwähnte Textlastigkeit, die Vernachlässigung des Corporate Designs und des einheitlichen Layouts und zu gering oder zu hoch aufgelöste Bilder.

Umso wichtiger eine Präsentation ist – Stichworte sind etwa die Neukunden- und Investorengewinnung –, umso eher sollte man Profis ans Werk lassen. Wer es aber selbst versuchen will, der kann etwa hier Tipps einer Agentur für Firmenpräsentationen finden.

Wichtig ist, dass der oder die Vortragende sich selbst im Thema der Präsentation auskennt und den Vortrag lebendig gestaltet, ob nun die Präsentation nur im Hintergrund abläuft oder direkt darauf Bezug genommen wird. Zu den denkbar größten Peinlichkeiten gehört es nämlich, wenn scheinbare Experten zu einem Thema völlig aufgeschmissen sind, wenn ein Beamer mitten im Vortrag seinen Dienst versagt und kein Ersatzgerät bereitsteht.

Tipp:
    • Die Präsentation in gedruckter Form dabeihaben. Fällt die Technik aus, wird improvisiert, ohne den Technikausfall zum ablenkenden Thema zu machen, etwa: "Millionen von Jahren ging es ohne Beamer, ab jetzt auch!"

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto: nikolayhg / Nikolay Georgiev, Pixabay License
  • Erstellt am 13.10.2022 - 10:27Uhr | Zuletzt geändert am 01.02.2023 - 10:19Uhr
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