Verzögerungstaktik für die Südwestumfahrung?

Görlitz-Zgorzelec. Die Südwestumfahrung um Görlitz und die Landeskrone (Staatsstraße S111a) ist seit Jahren im Gespräch, doch nun scheint dem Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick der Kragen zu platzen: „Es ist mir unverständlich, wenn offensichtlich weitere Verzögerungen eintreten. Für mich ist auch nicht nachvollziehbar, warum erneute Untersuchungen zum Naturschutz wegen nicht vorhandener Fledermäuse, die uns ohnehin schon mehrere Jahre gekostet haben, erforderlich sein sollen und dadurch erneut Verzögerungen eintreten. Es ist auch keineswegs erklärlich dass eine naturschutzfachliche Stellungnahme des Landkreises für eine bekannt wichtige Verkehrsverbindung über ein Vierteljahr dauert."

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Oberbürgermeister Paulick fordert schnelles Verfahren

Aus Sicht des Oberbürgermeisters wird das Problem der vorhandenen Verkehrsbelastung ohne die Ortsumfahrung nur nach Kunnerwitz verlagert. Kunnerwitz ist aus Richtung Biesnitz/Landeskrone nur über Tempo-30-Abschnitte erreichbar.

Dem Kommunalpolitiker sind die Bedenkenträger unverständlich: „Gerade in diesem Fall wäre das Konjunkturpaket II anwendbar, denn letztlich geht es hierbei auch um Investitionen in den Lärmschutz. Wir brauchen die S111a mit Ortsumfahrung Kunnerwitz mehr denn je - sowohl für die weitere Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebietes Hagenwerder als auch für den Berzdorfer See! Ich habe mich zu dieser Thematik mehrfach intensiv um Gespräche mit der Landesregierung bemüht und erhielt letztlich dann im vergangenen Jahr Gelegenheit, das Vorhaben S 111a dem Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit ausführlich vorzustellen. In diesem Gespräch wurde mir ein schnelles Verfahren zugesichert!“

Für den Görlitzer Oberbürgermeister ist die Straße zwischen Schlauroth und Kunnerwitz einschließlich der Südumfahrung von Kunnerwitz eine zwingende Notwendigkeit zur Verbesserung der infrastrukturellen Erschließung der Flächen.


Kommentar:

So klare Worte kann man benutzen, wenn man vorurteilslos den Interessen der Stadt dient, ohne Rücksicht auf den Proporz einzelner Interessengruppen.

Hoffentlich wird der Löwenschrei erhört und nicht in Profilierungsdiskussionen um Naturschutz und Verkehrsaufkommen zerredet.

Wer oft vom westlichen oder nördlichen Görlitzer Stadtrand oder aus dem Umland mit dem Pkw, Transporter oder gar Lkw nach Hagenwerder oder in Richtung Zittau muss, kennt das Kunnerwitzer Nadelöhr bestens. Warum sollen die Kunnerwitzer für eine verfehlte Verkehrspolitik büßen, wenn die S111a nicht oder wesentlich verzögert kommt?

Neue Straßen ziehen Verkehr an und erzeugen letztlich nur mehr Verkehr, ist ein häufiges Argument von Neubaugegenern. Doch genau das ist hier gewünscht: Verkehr ins Industriegebiet Hagenwerder, Verkehr ins Erholungszentrum Berzdorfer See, Verkehr weiter über die Grenze - Bewegung heißt Entwicklung!

Also, liebe Landkreisverwalter an den betreffenden Stellen, schaltet mal einen Gang hoch, das spart außerdem Sprit,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /FRS | Archivbilder: /BeierMedia.de
  • Erstellt am 10.02.2009 - 18:54Uhr | Zuletzt geändert am 10.02.2009 - 19:28Uhr
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