TRANSEURO+: Görlitz und Zgorzelec starten gemeinsames ÖPNV-Projekt
Görlitz, 22. Oktober 2025. Im Großen Saal des Görlitzer Rathauses ist heute die Eröffnungskonferenz des Projekts TRANSEURO+ gestartet. Ziel des auf drei Jahre angelegten Vorhabens ist es, Barrieren im grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr zwischen Görlitz und Zgorzelec abzubauen und die Zusammenarbeit zu vertiefen. Projektpartner sind die Städte Görlitz und Zgorzelec sowie der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (VON GmbH), eine 100-prozentige Tochter des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON).
Auftaktkonferenz TRANSEURO+ im Görlitzer Rathaus
Quelle: Stadt Görlitz
Gemeinsamer Verkehrsplan für die Grenzregion
Quelle: Stadt Görlitz
Von 2025 bis 2027 sollen umfangreiche Analysen zu Fahrgastzahlen, Fahrzeugverkehr und Straßeninfrastruktur die Grundlage für einen binationalen Verkehrsplan bilden. Dieser soll künftige Organisationsstrukturen sowie Maßnahmen zur Weiterentwicklung des ÖPNV festlegen.
Geplant sind außerdem neue Tarifangebote, abgestimmte Regelungen und einheitliche Fahrgastinformationen für den grenzüberschreitenden Verkehr. Marketingmaßnahmen sollen die Bekanntheit des deutsch-polnischen Nahverkehrsangebots steigern und so die Nutzung erleichtern.
Das Projekt baut auf Erfahrungen aus dem Förderprojekt smartENT auf, bei dem die VON GmbH als Leadpartner tätig ist. Erkenntnisse und Ressourcen aus beiden Projekten sollen Synergien schaffen und die regionale Mobilität weiter stärken.
Stimmen aus Görlitz und Zgorzelec
Radosław Baranowski, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Zgorzelec, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Ich freue mich, dass wir als Polen und Deutsche, Nachbarn und Partner moderne, nachhaltige und attraktive Formen im ÖPNV entwickeln können. Es ist ein weiterer und unabdingbar werdender Schritt zur Verwirklichung der Idee der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, die trotz und über Grenzen hinweg immer stärker gelebt wird.“
Auch Görlitz’ Oberbürgermeister Octavian Ursu unterstrich den Wert des Projekts: „Die Bedeutung eines gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehrs kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, gerade in Grenzregionen wie der unseren, wo Menschen täglich beruflich, privat oder für Freizeitaktivitäten die Grenzen überschreiten. Ein attraktives, verlässliches und nahtlos nutzbares ÖPNV-Angebot ist nicht nur ein Beitrag zur nachhaltigen Mobilität, sondern auch ein Motor für soziale und wirtschaftliche Entwicklung.“
Christoph Mehnert, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien GmbH, erklärte: „Es ist für die Menschen in Sachsen und Niederschlesien eine wunderbare Sache, dass der grenzüberschreitende Nahverkehr zwischen ZVON und Niederschlesien und besonders auch zwischen Görlitz und Zgorzelec immer weiter ausgebaut wird. Davon profitiert unsere Region in erheblichem Maß. Gleichzeitig gebührt allen Partnern großer Dank, die mit ihrem Engagement einen großen Beitrag dazu geleistet haben.“
Blick auf andere Grenzregionen
Neben der Vorstellung von TRANSEURO+ bot die Konferenz auch Einblicke in andere europäische Grenzregionen. Frank Bärnighausen, Geschäftsführer des Regio Verkehrsverbundes Lörrach, erläuterte, wie im Dreiländereck Deutschland–Frankreich–Schweiz über 25 Jahre hinweg zahlreiche grenzüberschreitende Bus-, Regiobus-, Tram- und S-Bahn-Verbindungen geschaffen wurden – trotz unterschiedlicher gesetzlicher und finanzieller Rahmenbedingungen.
Dr. Dominik Elsmann, Leiter der Euregionalen Koordinierungsstelle im Aachener Verkehrsverbund, stellte per Videokonferenz Lösungen aus der Euregio Maas-Rhein vor. In der Region Deutschland–Belgien–Niederlande wurden ähnliche Herausforderungen erfolgreich angegangen und Kooperationen im öffentlichen Nahverkehr etabliert.



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- Erstellt am 22.10.2025 - 15:28Uhr | Zuletzt geändert am 22.10.2025 - 15:33Uhr
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