Bürger als Werbeträger

Görlitz-Zgorzelec. Die Wirtschaftsjunioren im Landkreis Görlitz haben sich hinter die Anti-NPD-Plakataktion von Görlitzer Bürgern gestellt. Weshalb die Görlitzer Stadtverwaltung gezwungen ist, gegenüber einer legalen Partei neutral zu bleiben, verstehen die Wirtschaftsjunioren allerdings nicht.

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Wirtschaftsjunioren fordern tolerantes Klima

„Damit hat die Bürgerschaft einmal mehr bewiesen, dass sie der beste Werbeträger für die Stadt und den Landkreis ist“, äußerte sich der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Daniel Breutmann. Davon zeuge nicht zuletzt das bundesweite Echo auf die Anti-NPD-Plakataktion. Auf Unverständnis stößt bei den Wirtschaftsjunioren die Anweisung der obersten Dienstbehörde an den Görlitzer Bürgermeister Michael Wieler, sich in einer persönlichen Erklärung von der Plakataktion zu distanzieren.

Die polenfeindlichen Plakate der NPD seien nicht nur geschmacklos, sondern zeugen auch vom wirtschaftlichen Blindflug der Rechtsextremen, so die Wirtschaftsjunioren weiter.

„Die Parolen der Rechtsextremisten schaden der wirtschaftlichen Entwicklung. Unsere Unternehmen im Landkreis Görlitz benötigen ein innovationsfreundliches, zukunftsorientiertes und tolerantes gesellschaftliches Klima, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, erklärte Breutmann.

Er verwies auch auf die wirtschaftlichen Vorteile für den Handel: „Die gesamte Görlitzer Innenstadt zum Beispiel wäre arm dran ohne die polnische Kundschaft. Sie beschert vielen Händlern mindestens 50 Prozent des Umsatzes“, weiß Breutmann. Schon längst habe sich ein wirtschaftlicher Grenzverkehr etabliert, von dem beide Seiten profitierten. Diesen positiven Trend gelte es auszubauen.


Kommentar

Da greift Wirtschaftsjunior und FDP-Mann Breutmann etwas weit, wenn er die löblichen Anti-NPD-Aktivisten kurzerhand mit der Görlitzer Bürgerschaft gleichsetzt, zu der ja - leider - ein gut Teil NPD-Wähler gehört. Und wenn die Görlitzer dann auch noch "der beste Werbeträger" für den Landkreis sein sollen, dürfte ein leises Stöhnen durch den restlichen Landkreis gehen.

Weshalb die Wirtschaftsjunioren das politische Neutralitätsgebot der Stadtverwaltung, auf das der Oberbürgermeister zu achten hat, nicht verstehen, wird wohl für immer ihr kleines Geheimnis bleiben. Sie sollen ja auch was von Wirtschaft verstehen, die Junioren, nicht von der Verwaltung. Und was zumindest der FDP-Sachsenchef von Verwaltungsmitarbeitern hält, hat er ja erst unlängst kundgetan.

Ein G´schmäckle hat es zudem, wenn sich die Wirtschaftsjunioren, die den Industrie- und Handelskammern (IHK) nahe stehen, politisch betätigen. Immerhin wird die Geschäftsführung der Wirtschaftsjunioren-Kreisverbände in der Regel von der jeweiligen IHK wahrgenommen, die Geschäftsführung der Wirtschaftsjunioren Deutschland liegt übrigens beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin.

Auch wenn die IHKn im Interesse Ihrer zwangsrekrutierten Mitglieder Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, so hat das beim parteilichen Vorgehen auch für die Wirtschaftsjunioren seine Grenze,

meint jedenfalls Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (3)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

M. Altmann souveräner Wirtschaftsjunior

Von Kurt Serafinowicz am 26.08.2009 - 10:29Uhr
Hallo Wirtschaftsjunior M. Altmann,

Sie sollten endlich erwachsen werden und wenigstens versuchen zu verstehen, was Ihnen Herr F. Stänker sagen will.

Die Vergangenheit hat uns ja gezeigt, wie neutral die IHK und die Handwerkskammer sich bei der Wahl verhalten. Mein Geld wurde auch für zündende Wahlpropaganda von diesen zur Neutralität verpflichteten Herren ausgegeben. Neutralität erwarte ich von der Stadtverwaltung, von der IHK, von der Handwerkskammer usw. usw.

Da wird ein OB zum Hilfsnazi abgestempelt, nur weil er seiner Pflicht nachkommt und zur Neutralität mahnt! Hat er den Bürgermeister damit verpflichtet, NPD zu wählen ? Wie schlimm sind Sie und Ihresgleichen eigentlich, wenn die normalsten Dinge in einer Demokratie derart verfälsch
benutzt werden, um einer Person zu schaden, die sich an die Gesetze hält und bis zum Zeitpunkt immer Recht behalten hat? Das muß bestimmten Leuten sehr weh tun.

Der Bürgermeister, der sich falsch verhalten hat, wird Widerstandskämpfer und in der SZ gefeiert. Ist das nicht schlimm, wenn Herr B(...) die Gesetze macht?

Herr Stänker hat Recht wenn er die Berechtigung anzweifelt, für alle Bürger zu sprechen. Wir hatten schon einmal " Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns", wollen Sie das wieder? Wo bleibt die Demokratie, wenn von Einigen bestimmt wird, was richtig ist und alle Andersdenkenden zu Verbrechern abgestempelt werden ?

Nennen Sie mir ein mich von Laternen anlügendes Gesicht aller sich zur Wahl stellenden Parteien, wer von diesen Kandidaten in der Lage ist, einen Betrieb zu gründen und mit Erfolg zu führen! Wer ist in der Lage, zu halten, was er verspricht? Wenn Sie Einen kennen, dann frage ich Sie, warum tut er das nicht?

Es wäre schön, wenn Herr B(...) von der SZ mit der gleichen Sachlichkeit schreiben würde wie Herr F. Stänker!

Wahrscheinlich verstehen Sie den persönlichen Kleinkrieg des Herrn Beutler gegen den OB besser als ich. Komischerweise fehlen auch jeder Kommentar und Reaktion zu meinem Spendenaufruf an alle Vereinsvositzenden und Gewähltwerdenwoller (Eintausend Euro ) für die Einlösung ihrer
Wahlversprechen im Görlitzer Anzeiger (Die SZ gibt solche Sachen , die nicht gegen den OB grichtet sind, nur entstellt wieder).

Ob Sie der richtige Ansprechpartner für diese Aktion sind und mir damit beweisen, dass nicht nur reden, reden, sondern auch etwas tun Politik bedeutet, das erhofft sich,

Kurt Serafinowicz (souveräner Senior)
Kleinstunternehmer und Arbeitsplatzerhalter aus Görlitz

Nazi?

Von Frank Gottschlich am 25.08.2009 - 22:21Uhr
Die Antwort Warum... ist einfacher als sich jeder Görlitzer vorstellen kann. Entweder versteht man den Artikel 12 der sächsischen Verfassung, oder man versteht ihn nicht. Oder, eben, man will ihn nicht verstehen. Und das sehe ich hier bei dir.

Jegliche, ja jegliche Werbung gegen die Narren erzeugt positive Stimmung in der Welt für die Stadt. So auch natürlich in den Staaten, besonders in Israel. Überhaupt darüber nachzudenken ob die Äusserungen Daniels ...MENSCH; LASS DICH EINSARGEN... Du Nase hast absolut keinen Schimmer, keinen blsschen Schimmer von dem, was die Region braucht. bestimmt nicht so ein Dummschawafelgesülze wie von dir dem Stänkerer.

Fast bin ich davon überzeugt , dass du Stänker ein Teil der NPD bist. Ein kleines dusseliges Werkzeug, wenn ich mir deine Reaktionen so betrachte in Bezug auf Zensur meiner Beiträge. Aber Gemach Gevatter... Auch Du wirst entlarvt.

Ja, ich Denke, du selbst bist ein Nazi. Na, dann versuch mal schön weiter zu siegen. Die Narrenkappe wird man dir entreißen.

Frank Gottschlich

P.S.: Fakt ist, solltest du auch dieses hier nicht veröffentlichen, dann werde ich Gas geben .. Du Narr aller Narren.

geht nicht... Na, dann warte mal ab.


Anmerkung der Redaktion:
Im Grundsatz kommentieren wir Leserzuschriften nicht, jeder spricht für sich selbst. Beleidigungen oder haltlose Anschuldigungen gegen Dritte werden wir auch weiterhin streichen.
Mit dem obenstehenden Beitrag hat sich Herr Gottschlich allerdings selbst disqualifiziert, so dass wir auf eine Veröffentlichung seiner Beiträge zukünftig verzichten werden.
Veröffentlicht haben wir den Beitrag übrigens nicht, weil der Schreiber wenig sensibel mit "Gas geben" droht, sondern um dieses Beispiel von Streitkultur zugänglich zu machen.

Geschmäckle?

Von M. Altmann am 25.08.2009 - 21:07Uhr
Lieber Fritz,

die Wirtschaftsjunioren sind ein eigenständiger Verein. Unsere Mitglieder zahlen nicht nur die "Zwangsgebühr" an die IHK sondern auch einen ordentlichen Mitgliedsbeitrag. Wir sind also absolut souverän. In unserer Satzung steht u.a., dass wir uns mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen.

Deine Argumentation ist albern, dass jemand, der auch nur in der Nähe einer IHK steht, sich nicht politisch betätigen sollte. Was ist eigentlich Politik? In meinen Augen gehört das gesamte Leben dazu. Hieße also Maulkorb für alle Themen.

Hier hast du leider zwei Themen arg miteinander vermengt. Und zudem bei der Kernfrage ziemlich rumgeeiert. Demnächst wieder mal klare Kanten zeigen,

wünscht sich Wirtschaftsjunior

M. Altmann

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  • Quelle: /red | /Fritz Rudolph Stänker
  • Erstellt am 25.08.2009 - 13:50Uhr | Zuletzt geändert am 25.08.2009 - 14:41Uhr
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