„Lernen vor Ort“ im Landkreis
Landkreis Görlitz. Der Landkreis Görlitz gehört zu 40 Verwaltungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland, die am 17. Juni 2009 in Berlin für das neue Kooperationsprojekt „Lernen vor Ort“ ausgewählt worden sind. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Michael Kretschmer freut sich über den Förderbescheid, der die Region voranbringen werde: „Das Projekt Lernen vor Ort haben wir in Berlin mit überlegt und ich bin stolz, dass sich die Bemühungen für unsere Heimat nun ausgezahlt haben.“ Insgesamt 106 deutsche Stiftungen engagieren sich in einer einzigartigen Partnerschaft aus Bund, Ländern, Kommunen und Stiftungen zugunsten besserer Bildung vor Ort.
Ein Projekt und viele Partner
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Europäische Sozialfonds haben insgesamt 60 Millionen Euro für das Projekt bereit gestellt. „In den Kommunen durchlaufen die Menschen ihre Bildungsbiographie - von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung“, sagte Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen, „Wir fördern deshalb Konzepte, in denen aufeinander abgestimmte Bildungsangebote das lebensbegleitende Lernen weiterentwickeln.“ Die 40 ausgewählten Projekte seien der beste Beweis dafür, wie Lernen vor Ort zum unmittelbaren Nutzen von Bürgerinnen und Bürgern praktiziert werden kann. Der Landkreis Görlitz wird diesen Weg im Verbund mit der PONTES-Agentur und mit Unterstützung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie der Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal verwirklichen.
Die beteiligten Stiftungen stellen den Kommunen ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen im Rahmen von Partnerschaften zur Verfügung, unter anderem im Management von erfolgreichen Bildungsprojekten, in der Prozessberatung und der Erarbeitung innovativer Ideen „jenseits des staatlichen und kommunalen Zuständigkeitsdenkens“.
Bei den ausgewählten 40 Kommunen handelt es sich um 17 Kreise und 23 Städte aus 15 Bundesländern. Elf Kommunen liegen in den neuen und 29 Standorte in den alten Ländern. Die große Zahl der Stiftungen sei zustande gekommen, weil zahlreiche örtliche Stiftungen sowie 20 Bürgerstiftungen ihre Bereitschaft erklärt haben, sich an der Partnerschaft für ihre Heimatkommune zu beteiligen, hieß es. In Ostdeutschland sind es 21 lokale Stiftungen sowie vier überregional agierende Stiftungen, darunter die erwähnte Stiftung IBZ St. Marienthal in Ostritz.
Kommentar:
Bildung ist sehr gut. Lebenslanges Lernen ist sehr gut.
Aber es riecht. Bitte verzeihen Sie, wenn ich irre, aber für mich riecht das Kooperationsprojekt „Lernen vor Ort“ einfach nur nach Wasserkopf. Lernen vor Ort - müssen da Bund, Länder und ein ganzer Rattenschwanz mitmischen?
Es ist zu befürchten, dass von all dem vielen schönen Geld beim Bildungshungrigen nicht viel ankommt, weil es für die Erarbeitung "innovativer Ideen", die Prozessberatung und das Management der Bildungsprojekte schlicht und einfach verbrannt wird.
Wie gesagt, das ist eine Befürchtung, keine Unterstellung. Aber mit Erfahrung unterlegt: Wo sich Engagement regt, entwickelt sich leicht eine Fettschicht von Koordinatoren & Konsorten, die im Bildungsmarkt nur hinderlich ist. Allein die Vielzahl der Projektbeteiligten lässt Tagungen enormen Ausmaßes - verbunden mit entsprechenden Kosten - befürchten.
Schau´n wir mal, was wirklich passiert beim „Lernen vor Ort“. Im Wassersport jedenfalls war es nicht erfolgreich, im Vierer-Kajak einen Ruderer und drei Steuerleute einzusetzen.
Schlank bleiben!
Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: /red
- Erstellt am 18.06.2009 - 08:02Uhr | Zuletzt geändert am 18.06.2009 - 08:27Uhr
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