Görlitzer Kleinod erwacht wieder zum Leben

Görlitz, 24. September 2013. Es ist, als ob etwas vom "guten alten Görlitz" wieder zum Leben erwacht, wenn der im 19. Jahrhundert angelegte Goldfischteich im Stadtpark Görlitz am kommenden Freitag nach gründlicher Sanierung wieder in Betrieb genommen wird. Baubürgermeister Dr. Michael Wieler wird die Ehre zuteil, die Fontäne zu starten.

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Europa macht´s möglich

Die Sanierung des Kleinods im Ostteil des Görlitzer Stadtparks, an dem seit Generationen viele Görlitzer so manches Stelldichein hatten, blieb in der Öffentlichkeit fast unbemerkt. Um so schöner ist es, dass die Wiederinbetriebnahme mit einer kleinen Zeremonie umgeben wird.

Vom Steinbruch zum Paradis für Verliebte

Ursprünglich befand sich an der Stelle des Teichs ein Steinbruch, aus dem Gartendirektoren einen umpflanzten Zierteich mit Springstrahl entwickelten. Er wurde zu einem heimlichen Paradies mit romantischen Sitzplätzen.

Später illuminierten Parkfreunde die Szenerie und bauten mechanische Spiele zum Ergötzen der Besucher. Ein Frosch, der noch heute im Fundus der Stadt zu finden ist, tauchte auf und ließ seine Augen leuchten.

Ohne Geld kein Wasser

Doch diesem und den lebendigen Tieren ging irgendwann das Wasser aus, weil ferne Grabungen den Quell versiegen lassen hatten. Als der Teich mit Trinkwasser gespeist wurde, konnten Undichtheiten nicht behoben werden, was die Wasserkosten steigen ließ, während der Pegel fiel. Zum traurigen Schluss war der Teich ausgetrocknet - ein Einsparpotenzial knapper werdenden Grünpflege-Etats.

Europa gibt Geld dazu

Erst als der europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Geld locker machte, konnte die Sanierung, die immerhin 140.000 Euro kostete, durchgezogen werden. Jetzt liefert der für den Spielplatz im Stadtpark Der für den Spielplatz neu gebohrte Brunnen preiswert Wasser auch für den Goldfischteich. Der pumpenbeförderde Springstrahl kommt zwar nicht grad als barocke Kaskaden daher, soll aber anmutig und frisch sprudeln, kündigt die Stadtverwaltung Görlitz an.

Und die Goldfische?

Den Platz der Goldfische haben sich Teichmolche gesichert - die mögen keine Fische im Teich. Über hundert dieser bei Störchen und Reihern sehr beliebten Schwanzlurche hatten Asyl im Ölbergteich gefunden.

Um den Teich herum

Neu gepflanzte Stauden ergänzen die Ufergestaltung und die Sanierung von Ufermauer, Auslauf und Sitzplatz. Am Ufer sind viele Arten von Taglilie und Iris zu finden. Die Seerosen waren vor der Sanierung geborgen worden und sind jetzt neu gesetzt, so dass sie die Wasserfläche wieder trefflich zieren.

Rhododendren und Azaleen sind erhalten geblieben und prägen in stattlicher Form den Gehölzbestand. Nur der gefährliche Giftsumach hat nach der spektakulären Ausrottung im Vorjahr nicht überlebt.

Eröffnungszeremonie


Wenn zur Eröffnung die Fontäne steigt, wird eine Video-Licht-Installation der Initiative Kühlhaus den alten Zauber des Goldfischteichs neu entfesseln. Im Wasserschleier sollen sich dann Filmsequenzen so widerspiegeln, dass fliegende Goldfische und schwerelose Tänzerinnen die Szenerie erfüllen. Der PhilMehr! e.V. wird das feuchte Geschehen musikalisch begleiten.

Anlass anzustoßen - des nachts im Stadtpark mit Sekt oder Wasser!
Freitag, der 27. September 2013, 20 Uhr.
Bereits ab 15 Uhr lädt die "Sessellounge“ mit einem gastronomischen Angebot ein.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Giftsumach

Von Mueller am 25.09.2013 - 18:26Uhr
"...nach der spektakulären Ausrottung im Vorjahr..."

Der Giftsumach wurde bereits 2009 im Stadtpark entdeckt, 2010 hat man ihn mit chemischen Mitteln bekämpft und beseitigt und schon 2011 - nicht 2012 - galt er als erfolgreich "ausgerottet".

Ihren verwendeten Begriff "ausgerottet" finde ich übrigens in diesem Zusammnenhang recht unglücklich gewählt.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 24.09.2013 - 07:33Uhr | Zuletzt geändert am 10.07.2022 - 09:50Uhr
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