Zugangsturm für Energiefabrik Knappenrode
Knappenrode / Hórnikecy, 24. Juni 2009. Am 21. Juni 2009 wurde der Erlebnis-Rundgang in der Energiefabrik Knappenrode im Landkreis Bautzen eröffnet. Wichtigstes Element dazu ist der neue 22 Meter hohe Zugangsturm, der 2,4 Mio. Euro gekostet hat. Dr. Mahmut Kuyumcu, Vorstandsvorsitzender der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) würdigte das hohe finanzielle Engagement des Freistaates sowie der Stadt Hoyerswerda. Er verwies darauf, dass die LMBV als Projektträgerin ganz besondere Herausforderungen zu bewältigen hatte: "Erwähnen möchte ich die Koordinierung des Projektes mit insgesamt 39 Firmen und Institutionen, die notwendige Wiederholung der Ausschreibungen, die Berg- und Talfahrt der Stahlpreise und die komplizierten baulichen Anpassungen an den Maschinenanlagen. Es ist ein technisch und künstlerisch ansprechendes Bauwerk entstanden." Der Fabrik-Rundgang folge, so Kuyucu, von der obersten Etage über sieben Stationen dem Weg der Kohle zum Brikett: "Licht- und Klanginstallationen sowie vier aktive Maschinenanlagen, darunter ein Schwingsieb, ein Tellertrockner, eine Transportschnecke und eine Brikettpresse, lassen authentisch veranschaulichen, wie hier aus der Kohle Briketts entstanden sind. Dabei kommen auch die Stimmen ehemaliger Mitarbeiter als Zeitzeuge zur Sprache. Besonders möchte ich die besonderen Verdienste der Museumsleiterin Ute Baumgarten hervorheben, die wie in vielen anderen Projekten auch in diesem Vorhaben mit besonderem Blick für das Machbare die künstlerisch wertvolle Idee entwickelt hat. Ich wünsche der Energiefabrik Knappenrode stets viele Gäste mit nachhaltigen Erlebnisrundgängen. Glückauf!“
Einst die modernste Brikettfabrik Europas
Der sächsiche Ministerpräsident erhielt zur Turmeröffnung einen Steigerstock verliehen. Kuyumcu würdigte bei dieser Gelegenheit die Bedeutung der Kohlewirtschaft für die Lausitz: "In dieser 90 Jahre alten Brikettfabrik Knappenrode wurden rund 68 Millionen Tonnen Briketts hergestellt. Einst war diese Fabrik die modernste Europas. Hieraus und überhaupt aus der Braunkohleindustrie Lausitz sind im letzten Jahrhundert bedeutende Impulse zur Entwicklung der Wirtschaft, der Technik, der Wissenschaft aber auch der Kultur hervorgegangen, die wir heute als Selbstverständlichkeit genießen. Nicht nur für die Lausitz, sondern auch Deutschlandweit. Wir schätzen sehr, dass die sächsische Staatsregierung mit Ihnen an der Spitze sich eindeutig zum heimischen Energieträger Braunkohle bekennt und das Gemeinschaftswerk Braunkohlesanierung mit hohem Engagement unterstützt. Ebenso schätzen wir es sehr, dass Sie persönlich einerseits stets für neue, moderne Wege offen sind, aber gleichzeitig Wert darauf legen, dass die Leistungen der Vergangenheit stets zu würdigen sind, denn sie stellen die Grundlage dar, auf der das Neue solide entstehen kann."
Dass so ein Stock in der Politik von ganz praktischem Nutzen sein kann, ist Kuyumcu überzeugt: "Dieses Ehrenhäckel können Sie auch als Stock benutzen, als Stütze auf Ihrem nicht unbeschwerlichem Lebensweg und sein Griff aus Messing wird Ihnen auch einen gewissen Schutz in bedrängenden Situationen verschaffen. Nochmals herzlichen Dank für Ihr Kommen und bleiben Sie uns weiterhin verbunden und Glückauf!“
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- Quelle: /red | Fotos: /LMBV
- Erstellt am 24.06.2009 - 01:41Uhr | Zuletzt geändert am 11.03.2021 - 10:56Uhr
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