Kultur in und nach der Pandemie
Görlitz, 21. April 2021. Von Thomas Beier. Kultur ist in aller Munde, gerade im Corona-Lockdown. Da kann es nur gut sein, wenn sich Görlitzer Kulturverantwortliche äußern, wie vor wenigen Tagen im entstehenden Kulturforum Görlitzer Synagoge geschehen.
Wie steht es um die von der Stadt Görlitz verantwortete Kultur?

Thema: Jüdisch

Juden hatten und haben einen großartigen Anteil an der Entwicklung Deutschlands in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Leben ist undenkbar ohne die Erinnerung an die Zeit, als es in Deutschland ausreichte, Jude zu sein, um verhaftet, deportiert und umgebracht zu werden, wenn man nicht rechtzeitig geflohen war.
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Allerdings sind die Zeiten schnelllebig: Während die feinsinnig von Frank Seibel moderierte Runde aus Oberbürgermeister Octavian Ursu und – von Seiten der Kulturservice Görlitz GmbH – Geschäftsführerin Maria Schulz, Projektleiterin Stephanie Rikl und Art Director Gerd Weise noch auf die Eröffnung des Kulturforums am 28. Mai 2021 hoffte, ist dieser Termin nach dem Görlitzer Anzeiger vorliegenden Informationen obsolet. Vielleicht sollte man, wenn die Pandemie besiegt ist, tatsächlich erst einmal die bestehenden Kultureinrichtungen durchstarten lassen.
Die Kultur als solche jedoch ist ein weites Feld, das mit Begriffen wie "Kulturschaffende", "Kulturverantwortliche" oder "Kulturfunktionäre" nur in Bruchteilen beschrieben, geweige denn von solchigen beackert werden kann. Auch "Kulturmanager" ist ein Wort nicht ohne Beigeschmack, immerhin halten die diversen Studiengänge "Kultur & Management" die Begriffe fein säuberlich auseinander. Die Gretchenfrage "Nun sag’, wie hast du’s mit der Kultur?" möcht' man oft gar nicht erst stellen.
Für den Zustand, dass etwas ist, was im eigentlichen Sinne nicht ist, haben die Franzosen im Zweiten Weltkrieg nach ihrer Kriegserklärung an Deutschland den Ausdruck "Drôle de guerre" gefunden, den "seltsamen Krieg". Vielleicht leben wir ja, wenn man die Parallele wagen möchte, in einer Zeit seltsamer Kultur – nicht erst seit der Corona-Pandemie: Kultur wird zunehmend nicht als Entwicklung und Entäußerung geistiger, künstlerischer und gestaltenden Leistungen empfunden, sondern als ein kulturelles Teilgebiet, auf dem sich die erwähnten Kulturschaffenden und -manager austoben, vom Volksfest bis nächsten Inszenierung der Zauberflöte, um ihr Verständis von Kultur dem Kulturbürger zu servieren. Und der hat die Rolle als Kulturkonsument längst angenommen und beklagt nun im Lockdown, die Kultur zu vermissen.
Da kommt es zur rechten Zeit, per Video zu erfahren, wie es steht um die von der Stadt Görlitz verantwortete Kultur. Moderator Seibel hat die in Görlitz erreichten kulturellen Meilensteine wie auch die in Angriff genommenen abgeklappert und seinen Gesprächspartnern viel Zeit für die Antworten aus Sicht von städtischer Verwaltungsspitze und städtischer Kulturservice-Tochtergesellschaft gegeben.
Prädikat: Anhören und zugucken!
Das Veranstaltungsjahr 2021. Die Kultur.Service Görlitz im Gespräch mit Octavian Ursu
Mehr:
Jüdische Spuren ins heutige Görlitz


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- Quelle: Thomas Beier | Fotos: © Jörg Beier-Schwarzenberg
- Erstellt am 21.04.2021 - 12:10Uhr | Zuletzt geändert am 21.04.2021 - 18:59Uhr
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