Görlitz entwickelt immer mehr Anziehungskraft auf Reiselustige
Görlitz, 11. Dezember 2017. Von Thomas Beier. Görlitz ist beliebt und legt – nicht zuletzt durch aktives Stadtmarketing befeuert – als Reiseziel zu, immer wieder werden neue Rekorde bei den Übernachtungszahlen gemeldet. Doch was lockt die Touristen so stark in die östlichste Stadt Deutschlands, die als Europastadt Görlitz-Zgorzelec einen deutschen und einen polnischen Stadtteil, verbunden durch die Lausitzer Neiße, vereint?
Abbildung: Hier, wo der Obermarkt in die Brüderstraße einmündet, beginnt der Schlesische Christkindelmarkt in der Altstadt von Görlitz.
Görlitz und die Oberlausitz haben das Potenzial zur Erlebnisregion
Sicherlich ist es die Summe vieler Attraktionen, vom historischen Stadtbild über das Theater und spezialisierte Museen bis hin zu Veranstaltungen wie dem aktuellen Schlesischen Christkindelmarkt (bis zum 17. Dezember 2017) mit seiner Eislaufbahn. In Görlitz scheint Stadtgeschichte präsenter als anderswo, authentische Orte wie "Der verräterischen Rotte Tor", das Kulturforum Neue Synagoge oder das Heilige Grab – da über die Jahrhunderte unverändert in gewisser Weise originaler als das Original – samst Ölberg und Kidrontal machen eine Reise nach Görlitz zugleich zur Zeitreise.
Doch Görlitz ist ebenso der ideale Ausgangspunkt, um die Oberlausitz mit ihren Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen zu erkunden. Im 50-Kilometer-Radius finden sich beeindruckende Landschaften, von der stillen Heide- und-Teichlandschaft, einem UNESCO-Biosphärenreservat, über das Hügelland bis zum Oberlausitzer Bergland und zum alpinen Riesengebirge. In den Königshainer Bergen, dem nahe Görlitz gelegenen kleinsten deutschen Mittelgebirge, sind malerische Steinbruch-Seen zu entdecken, während im Süden das Zittauer Gebirge bizarre Felsformationen und auf dem Berg Oybin eine Klosterruine aufweist. Hingegen ist auf halbem Wege dorthin das Klosterleben bei den Zistersienserinnen in St. Marienthal noch höchst lebendig und ein Internationales Begegnungszentrum sorgt für Besucher. Nördlich von Görlitz lockt die Geheime Welt von Turisede mit der Kulturinsel Einsiedel, einem Abenteuer-Erlebnispark, an den sich das polnische Erlebnisdorf Bielawa Dolna anschließt.
All das zieht immer mehr Touristen nach Görlitz – manchen zusätzlich die Hoffnung, in der Filmstadt Görlitz abends in der Kneipe einem der großen Stars zu begegnen. Immerhin sind hier etliche international erfolgreiche Filmproduktionen entstanden. Wie dem auch sei, wer sich ein paar Tage Zeit nehmen möchte, Görlitz und sein Umland zu erkunden, kann neben den großen Hotels eine Vielzahl an Ferienwohnungen und Apartments nutzen. Oft sind die Vermieter "Ur-Görlitzer", die viele weitere Tipps parat haben, von der Gastronomie bis hin zum versteckten "Judenbad".
Wer gern mit dem Fahrrad unterwegs ist, den wird freuen, dass die Stadt immer mehr in Radfahrerfreundlichkeit investiert und auch im Umland ein Radwegenetz existiert. Am Stadtrand ist das Radfahren am Berzdorfer See, dem zweitgrößten See in Sachsen, beliebt. Besondere Bedeutung für Radwanderer hat der Oder-Neiße-Radweg, der Görlitz mit Ueckermünde am Stettiner Haff und damit der Ostsee verbindet. Seinen südlichen Ausgangspunkt hat dieser Radweg an der Neißequelle in Neudorf an der Neiße (Novà Ves) unweit von Reichenberg (Liberec) in Tschechien.
Obwohl entlang des Radweges viele Orte zum Verweilen einladen, sollte man für Görlitz auf jeden Fall mehrere Tage Aufenthalt einplanen. Das Gefühl, zu viel verpasst zu haben, könnte sonst zu stark werden – oder den Plan für die nächste Reise nach Görlitz reifen lassen.



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- Quelle: Thomas Beier | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 11.12.2017 - 10:47Uhr | Zuletzt geändert am 11.12.2017 - 11:24Uhr
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