Elbefisch gering belastet

Dresden. Die Fische in der Elbe sind nur geringfügig mit Schadstoffen belastet. "Das ist der beste Beweis dafür, dass die Elbe wieder eines der saubersten großen Fließgewässer in Mitteleuropa ist", so der sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich heute in Dresden.

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Umweltministerium stellt jährliche Untersuchungsergebnisse vor

Wie die jährlichen Schadstoffuntersuchungen der Landesanstalt für Landwirtschaft ergaben, bewegen sich die Messergebnisse auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre. Dennoch wird empfohlen, pro Person und Monat nicht mehr als zwei Kilogramm Elbefisch zu essen. "Die Elbe ist und bleibt ein Fließgewässer, das vielen Einflüssen unterliegt", betonte der Minister. So sei es möglich, dass in Einzelfällen Höchstwerte überschritten werden könnten.

Bei chlorierten Kohlenwasserstoffen und den Schwermetallen Cadmium und Blei wurden auch im vergangenen Jahr lediglich geringe mittlere Konzentrationen festgestellt. Diese lagen weit unter den zulässigen Höchstwerten. Auch die Einzelwerte überschritten in keinem Fall den gesetzlichen Grenzwert.

Bei Quecksilber ist die Situation etwas anders. Hier wurde bei einigen wenigen Fischen der zulässige Höchstwert überschritten. Der Mittelwert aller Proben liegt trotzdem 36 Prozent unter dem Höchstwert. Da die Überschreitungen größtenteils bei der Fischart Rapfen bzw. bei Fischen mit hohen Stückmassen vorkommen (beispielsweise Hecht), sollte man diese Fischarten beim Verzehr meiden. Nach wie vor dürfen Fische aus der Elbe nicht vermarktet werden.

Die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft untersuchte seit 1994 1.190 Fische aus der Elbe. Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, werden die Fische immer an denselben fünf Stellen entnommen. Untersucht wurden auch Fische der anderen Flussabschnitte. Die Belastung ist überall unter den Höchstwerten.

Die Bestandsaufnahme nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie attestiert bereits jetzt, dass die Fischfauna der Elbe den strengen Kriterien für einen guten Zustand genügen wird. Gegenwärtig kommen im sächsischen Abschnitt 48 Fischarten vor, darunter lang verschollene Arten wie Barbe, Quappe, Bachforelle, Zährte, Äsche und Wels. Auch die Zahl des so genannten Makrozoobenthos verdoppelte sich seit Mitte der neunziger Jahre. Unter diesem Sammelbegriff vereinen sich wirbellose Tierarten wie zum Beispiel Wasserkäfer, Köcherfliegen oder Libellen.

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  • Quelle: /SMUL
  • Erstellt am 09.07.2006 - 21:20Uhr | Zuletzt geändert am 24.10.2019 - 16:37Uhr
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