Eine Nacht in Görlitz

Görlitz, 22. November 2015. Von Thomas Beier. Es gibt Nächte, die bräuchten nie zu enden - jedenfalls nicht am nächsten Morgen. Wie jüngst am Freitag, dem 20. November, in Caffé Kränzel, als Künstler aus Görlitz und Prag lasen und musizierten und das Publikum unkonventionell beglückten.
Abbildung (v.l.): Percussionist Raash stammt aus Indien, ist aber inzwischen - wie die beiden anderen Musiker - in Görlitz zuhause. René Schindler setzte mit Intuition und ruhiger Hand die Akzente zu den Liedern, die Daniel Jurke vortrug. Mit der nicht ganz gewöhnlichen Besetzung des Trios erhielten die Stücke, die in der amerikanischen und irischen wie auch schottischen Folkszene verortet sind, eine ganz eigene Farbe. Nicht nur Bob Dylan und Woody Guthrie hätten's wohl gut gefunden.

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Poetry Jam mit Gegenwartstexten und neu aufgemischter Folkmusik

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Eigentlich - ja, eigentlich - muss man ja ab und an aus Görlitz raus und eintauchen in eine Großstadt, um keinen Görlitz-Koller zu bekommen. Doch inzwischen gibt es im Neißestädtchen immer mehr Gegenmittel, produziert von jungen Künstlern aus Görlitz, oft verstärkt von Gästen aus Anderswo.

Die Espresso Bar Caffè Kränzel hatte sich darauf eingelassen, den Poetry Jam in ihre verwinkelten Räume zu holen. Und das wurde belohnt: Den Gästen, die einen Sitzplatz hatten, und jenen, die an der Bar standen, gefiel nicht nur, was die Künstler zu bieten hatten, sondern auch das Konzept, das beiden Räume zur Bühne machte.

Der Abend gewann an Reiz auch dadurch, dass er nicht als Poetry Slam, also als Wettbewerb, angelegt war, sondern als Jam Session, bei der über den jeweils nächsten Auftritt in Echtzeit entschieden wurde.

Vor allem lebte die musikalisch-literarische Jam Session davon, dass die beteilgten Künstler durchweg authentische Typen sind, die "ihr Ding" machen, ohne sich beim Publikum anzubiedern oder gar auf Animation zu setzen. Eine Liste der Poeten, Schriftsteller, Musiker und Aktionskünstler hatte der Görlitzer Anzeiger in seiner Veranstaltungsankündigung veröffentlicht, hinzugekommen war noch die Poetin Jördis Bohemia, genannt Ali. Die Beteiligten des Kaffeekränzelabends werden in der untenstehenden 22-bildrigen Galerie kurz vorgestellt.

In Anlehnung an Charles Bukowski: "Nächte wie diese müsste es öfter geben!"

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  • Quelle: Thomas Beier | Fotos: © www.goerlitzer-anzeiger.de
  • Erstellt am 22.11.2015 - 08:40Uhr | Zuletzt geändert am 23.11.2015 - 14:07Uhr
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