Sternenfreunde aufgepasst!
Görlitz-Zgorzelec. Zu einer gemeinsamen Vortragsveranstaltung des Staatlichen Museums für Naturkunde Görlitz und des Fördervereins der Scultetus-Sternwarte Görlitz im Humboldthaus zu Görlitz wird der renommierte und beliebte ehemalige Direktor der Archenhold-Sternwarte und des Großplanetariums in Berlin Prof. Dr. Dieter B. Herrmann erwartet.
Nach Bautzen kommt Prof. Dr. Dieter B. Herrmann auch nach Görlitz
Der Vortrag rankt sich um das Rätsel der „verschwundenen“ Jahrhunderte, um Geschichte und Zusammenhänge von Astronomie und dem Kalender.
Hintergrund: Unsere Chronologie ruht auf zwei Säulen - den himmelsmechanisch definierbaren, überlieferten astronomischen Ereignissen einerseits und den von den verschiedenen Völkern in verschiedenen Zeiten benutzten Systemen der Zählung andererseits.
Wie so oft hat das, was dem Laien einfach erscheint, einen tiefen Hintergrund. So sind die astronomischen Grundlagen der Chronologie einfach und kompliziert zugleich: Einfach, weil der Tag und das (Sonnen-) Jahr natürlich vorgegebene Zeiteinheiten sind, an denen sich jedes Kalendersystem zu orientieren hat. Kompliziert, weil die astronomischen Zusammenhänge zwischen diesen Einheiten nicht von Anbeginn mit der erforderlichen Genauigkeit bekannt waren. Die Geschichte unseres Kalenders mit ihren Irrtümern, falschen Annahmen und daraus resultierenden immer neuen Korrekturen verdeutlichen dieses Problem.
Einer These von Heribert Illig zufolge sollen nun in unserem Kalender rund 300 Jahre enthalten sein, die in Wirklichkeit niemals stattgefunden haben. Die Ursache für diese „Phantomzeit“ liegt nach Meinung von Illig in einem kardinalen Fehler bei der Einführung des Gregorianischen Kalenders. Der Vortrag behandelt das Für und Wider dieser Hypothese und kommt anhand historischer Sonnenfinsternisse zu dem Schluss, dass die Altmeister der Chronologie trotz mancher Fehler im einzelnen den Gang der Zeiten richtig reguliert haben und keine Phantomzeit existiert.
Hingehen!
Freitag, 24. Oktober 2008, 19.30 Uhr
Görlitz, Humboldthaus (Nähe Demianiplatz, schräg gegenüber vom Kaisertrutz am Reichenbacher Turm)
Nach dem Vortrag verkauft und signiert Prof. Dr. Dieter B. Herrmann seine soeben beim Mitteldeutschen Verlag erschienene Autobiographie "Astronom in zwei Welten".
Kommentar:
Für viele Berlinbesucher zu DDR-Zeiten war ein Besuch in der Berliner Archenhold-Sternwarte mit ihrem markanten 27-Meter-Refraktor ein "Muss". Mit etwas Glück konnte man dem stets anspechbaren und freundlich Auskunft gebenden damaligen Leiter Prof. Dr. Dieter B. Herrmann begegnen.
Heute sollte es für alle naturwissenschaftlich interessierten Oberlausitzer ein "Muss" sein, Prof. Herrmann noch einmal direkt zu erleben,
denkt Ihr Fritz R. Stänker



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- Erstellt am 14.10.2008 - 14:45Uhr | Zuletzt geändert am 14.10.2008 - 15:58Uhr
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