Thomas Jurk kandidiert für Bundestag

Reichenbach/O.L. Ohne Gegenstimme, eine Enthaltung - mit diesem Stimmergebnis wurde der 50-jährige Landtagsabgeordnete Thomas Jurk (Foto) aus Weißkeißel am 9. März 2013 in Reichenbach/O.L. als Direktkandidat der SPD für den Deutschen Bundestag im Wahlkreis 157 Görlitz nominiert. Jurk ist gelernter Funkmechaniker und war früher Staatminister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen. In Berlin will er die Nachfolge des bisherigen regionalen SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gunkel antreten. In einer Dankesrede würdigte Jurk den Polizeipräsidenten a.D. besonders für seinen Einsatz für die innere Sicherheit mit dem regionalen Schwerpunkt der Grenzkriminalität.

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Jurk: Bundesregierung betreibt bestenfalls Krisenmanagement

Jurks Vorstellungsrede warf eine ganze Palette inhaltlicher Fragen auf und stand unter dem Credo "Wir brauchen Veränderungen in unserem Land“. Jurk: "Wenn sich trotz guter Wirtschafts-und Konjunkturdaten die Schere zwischen Arm und Reich, Jung und Alt oder Ost und West immer weiter öffnet, braucht es einen Politikwechsel um das gesellschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen.“

Jurk riss in seiner Rede die Fragen des flächendeckenden Mindestlohns, der Abschaffung des Betreuungsgeldes und von Investitionen in eine gute Kindererziehung ebenso an wie ein Rentenkonzept, das eine Ost/West Angleichung ebenso vorsieht wie einen abschlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren. Auch ging er auf die Würdigung der Lebensleistung von Frauen ein, auf die Sicherung bezahlbarer Mieten und auf eine Bürgerversicherung, in die Alle einzahlen. Weitere Theman waren die Regulierung der Finanzmärkte und die demografische Entwicklung. Nach Jurks Ansicht werde deutlich, dass die amtierende Bundesregierung bestenfalls Krisenmanagement betreibe und den Menschen keine Lösungen der drängenden Probleme anbiete.

Regionale Schwerpunkte

Als regionale Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Jurk vor allem die Ausgestaltung der aus seiner Sicht hastig beschlossenen Energiewende mit einem fairen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Energieversorger auf der einen und der Sicherung bezahlbarer Preise auf der anderen Seite.

Als früherem Fachminister liegen Jurk die Förderung des heimischen Mittelstandes sowie der konsequente Ausbau der regionalen Infrastruktur besonders am Herzen. "Mein Augenmerk in Berlin werde ich auch sehr genau darauf richten, ob die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel wirklich vor Ort ankommen“, versprach er.

Aus dem Lebenslauf von Thomas Jurk

Jurk wurde 1962 in Görlitz geboren, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er ist in Weißkeißel bei Weißwasser zu Hause. Dort und in Sagar ging er zu Schule, von 1979 bis 1982 erlernte er den Beruf des Funkmechanikers in Weißwasser. Vier Jahre - bis zum Grundwehrdienst - arbeitete er in seinem Beruf. Von 1988 bis 1990 war Jurk im Transformatorenbau der PGH Elektro-Rundfunk-Fernsehen Weißwasser tätig.

Der Lausitzer ist im Dezember 1989 der Sozialdemokratischen Partei in der DDR beigetreten und wurde am 14. Oktober 1990 in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er seitdem angehört. Unter anderem war er Vorsitzender des Untersuchungsausschusses "Müllermilch“.

Thomas Jurk ist seit 1991 in verschiedenen Funktionen für die SPD Sachsen tätig.  Ab 1991 gehörte er dem Unterbezirksvorstand an, seit 1998 ist er Mitglied des Landesvorstandes. Vom 30. Juni 2004 bis 31. August 2009 war Jurk Landesvorsitzender der SPD Sachsen. 1994 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt, 1999 wurde er Fraktionsvorsitzender. 2004 und 2009 war Jurk Spitzenkandidat der SPD zur Landtagswahl. Mit dem Eintritt der SPD in die Regierungskoalition mit der CDU im Jahr 2004 wurde er am 11. November 2004 zum Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit berufen und war gleichzeitig Stellvertretender Ministerpräsident der Großen Koalition in Sachsen. Am 30. August 2009 zog Jurk über die Landesliste in den Sächsischen Landtag ein - bereits zum fünften Mal in Folge. Als einer von wenigen Abgeordneten gehört Jurk dem Landtag somit ununterbrochen seit 1990 an. Seit 2010 ist Thomas Jurk Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Görlitz.

Neben seiner politischen Arbeit engagiert sich Jurk in einer Vielzahl von Vereinen und Verbänden, darunter in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie. Energie. Der heimatverbundene Jurk ist zudem im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Weißkeißel aktiv.

Fraktion:
Sprecher für Energiepolitik, Europapolitik und Verbraucherschutz

Ausschüsse und parlamentarische Gremien:
Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft (Vorsitzender)
Bewertungsausschuss
Untersuchungsausschuss I (Abfall-Missstands-Enquete)
Ausschuss für Verfassung, Recht und Europa (stellv. Mitglied)
Ausschuss für Soziales und Verbraucherschutz (stellv. Mitglied)
Enquetekommission (Strategien für eine zukunftsorientierte Technologie- und Innovationspolitik im Freistaat Sachsen)

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  • Quelle: red | Foto: SPD
  • Erstellt am 13.03.2013 - 01:56Uhr | Zuletzt geändert am 13.03.2013 - 02:19Uhr
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