Bahn steht für Landkreis Görlitz weiter halb auf der Bremse

Landkreis Görlitz. Vom "Bahngipfel", der am 7. Juni 2012 in Chemnitz stattfand, war viel erwartet worden. Immerhin waren der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube, der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und sein Verkehrsminister Sven Morlock (FDP) sowie Vertreter aus den Regionen zusammengekommen. Der Eisenbahnfernverkehr ist für viele Sachsen mit öffentlichen Verkehrsmittels kaum noch sinnvoll erreichbar. Nach EInschätzung des Görlitzer Landrats Bernd Lange (CDU) hat die Tagung für die Planungsregion Oberlausitz/Niederschlesien nur mäßige Ergebnisse gebracht. "Die schlechten Erreichbarkeiten für die Landeshauptstadt Dresden werden mit Recht beklagt. Alleine für die Strecke Dresden - Berlin hat es die Deutsche Bahn AG seit zwanzig Jahren nicht geschafft, die rechtlichen Voraussetzungen für die notwendigen Baumaßnahmen zu schaffen“, stellte Landrat Lange fest. Für die Oberlausitzer dränge sich daher die Frage auf, welchen Stellenwert die Verbindung von Dresden nach Breslau (Wrocław) im Rahmen des europäischen Verkehrskorridors Via Regia für die sächsische Verkehrspolitik hat.

Anzeige

Lange fordert Taten

Langes Geduld scheint am Ende: "Wir hoffen, dass den vielen Worten und internationalen Absprachen zur Verbesserung des Reiseverkehrs zwischen Deutschland und Polen endlich Taten folgen und sich die Aufmerksamkeit des sächsischen Wirtschafts- und Verkehrsministers auch auf die Verbesserung der Erreichbarkeiten im Fernverkehr von Dresden nach Breslau, Oppeln, Kattowitz und Krakau richtet. Der Personenverkehr von Dresden nach Krakau über Breslau und Görlitz würde die Attraktivität unsere Landeshauptstadt Dresden im internationalen Bahnverkehr erheblich steigern. Aus unserer Sicht ist diese Verbindung in künftige Verhandlungen einzubringen.“


Kommentar:


Mit seiner Kritik an der Deutschen Bahn steht der Görlitzer Landrat mit Sicherheit nicht allein. Auch aus den meisten anderen sächsischen Regionen hat sich die bundeseigene Bahn schleichend zurückgezogen. Der Eisenbahnfernverkehr ist damit mit öffentlichen Verkehrsmitteln immer schlechter erreichbar.

Dabei ist die Reise mit der Eisenbahn nicht nur entspannend, sonder auch ökologisch und sicher. Görlitz könnte von einer Fernreiseverbindung zwischen Dresden und Krakau (Krakow) ebenso hervorragend profitieren wie Fahrgäste und Spediteure.

"Landrat, dranbleiben!",

skandiert Ihr Fritz R. Stänker



Foto:
Der IR 454(Breslau - Dresden) am 7. Juli 2004 bei Rabitz / Rabocy.
Foto: Landratsamt Görlitz.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red / Foto: Landratsamt Görlitz
  • Erstellt am 11.06.2012 - 23:53Uhr | Zuletzt geändert am 12.06.2012 - 00:25Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige