Danke Wiesbaden!

Danke Wiesbaden!Görlitz, 2. Juli 2010 Das werden die Görlitzer den Wiesbadenern nie vergessen: Wie sie kurz nach dem Mauerfall uneigennützig und mit enormen Spenden halfen, das Leben in der heruntergewirtschafteten Stadt zu organisieren. Der Besuch der ranghöchsten Vertreter der Partnerstadt in Görlitz verdient vor diesem Hintergrund besondere Würdigung.

Foto: Stadtverwaltung Görlitz
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20 Jahre Städtepartnerschaft Wiesbaden - Görlitz

20 Jahre Städtepartnerschaft Wiesbaden - Görlitz
Am Berzdorfer See informierten sich die Gäste über die Entwicklung des ehemaligen Tagebaus. V.l.n.r.: Die Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und Joachim Paulick sowie Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel mit Frau. | Fotos: Stadtverwaltung Görlitz
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Ihren Görlitz-Antrittsbesuch haben die Gäste aus Wiesbaden genossen. Mit dem Wiesbadener Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und dem Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel konnte der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick am 26. Juni die ranghöchsten Vertreter aus Wiesbaden anlässlich des 20jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums in Görlitz begrüßen.

Bereits am 25. Juni war Wolfgang Nickel in Görlitz eingetroffen, wo er in Begleitung von Stadträtin Renate Schwarze und Nicole Seifert, in der Stadtverwaltung u.a. zuständig fürs Protokoll, das Heilige Grab besichtigte sowie einen kleinen Rundgang durch die Stadt unternahm.

Am 26. Juni empfing der Görlitzer Oberbürgermeister die Wiesbadener Gäste im Rathaus, wo sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintrugen. Dem schloss sich ein gemeinsames Mittagessen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Prof. Dr. Gottfried Kiesow, an, welcher zeitgleich mit einer Gruppe Rotarier in Görlitz weilte. Ein Glücksfall für Oberbürgermeister Dr. Müller und Stadtverordnetenvorsteher Nickel, die so zu einer fachkundigen Altstadt-Führung mit dem Görlitzer Ehrenbürger Prof. Kiesow kamen.

Für den Nachmittag stand ein Abstecher zum Erlebnistag Berzdorfer See auf dem Programm der Gäste, wo der Oberbürgermeister Paulick ihnen bei einer Jeeptour die Entwicklung des ehemaligen Tagebauareals erläuterte. Bei einem Blick aus dem Krankorb in luftiger Höhe konnten sich die Wiesbadener einen guten Überblick verschaffen.

Am Abend wurden die Gäste nach einem Abendessen und persönlichen Gesprächen mit dem Oberbürgermeister im Görlitzer Rathaus empfangen. Stadträte und Vertreter städtischer Unternehmen erlebten dabei ein Programm, das vom Kammerchor des Görlitzer Lehrerchors sowie dem Karnevalsverein gestaltet wurde. In ihren Grußworten erinnerten die beiden Oberbürgermeister insbesondere an das Zustandekommen dieser deutsch-deutschen Städtepartnerschaft und die Aufbauhilfe, die Wiesbaden in Görlitz geleistet hat.

Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der Städtepartnerschaft zwischen Wiesbaden und Görlitz hatten der damalige Wiesbadener Oberbürgermeister Achim Exner und sein Bürgermeister Hildebrand Diehl. Nach ersten Görlituz-Kontakten im Dezember 1988 reiste nur einen Monat nach dem Mauerfall eine offizielle Delegation aus Wiesbaden in der Neißestadt an. Am 1. Juli 1990 unterzeichneten Matthias Lechner für Görlitz und Achim Exner für Wiesbaden den Städtepartnerschaftsvertrag.

Ziel dieser Partnerschaft war es, enge kommunalpolitische Verbindungen zu knüpfen, vor allem in den Bereichen Stadtsanierung, Denkmalschutz, Wohnungsbau, Umwelttechnologie, Wasserwirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungswesen, kommunale Wirtschaft und Tourismus aufzubauen. Auf dem Gebiet Jugend, Sport und Kultur sollte ein Austausch stattfinden.

In Erinnerung geblieben sind vielen Görlitzern bis heute die orange leuchtenden Busse aus Wiesbaden, die durch Görlitz fuhren. Doch auch mit Fachbüchern, Druckern und Fotokopierern für die Arbeit der umzukrempelnden Stadtverwaltung, gebrauchten Nutzfahrzeugen für die Müllabfuhr und die Verwaltung, einer Holzlieferung sowie Medikamenten und medizinischen Geräten für den Klinischen Bereich half gab Wiesbaden Görlitz wirkungsvolle Hilfe.

Insbesondere das DRK und der ASB knüpften intensive Kontakte, was sich in einer schnellen beim Aufbauhilfe in Görlitz niederschlug. Insgesamt unterstützte Wiesbaden die Stadt Görlitz mit Leistungen im Wert von mehr als 2,2 Millionen Euro.

Über die Jahre sind viele private Kontakte gewachsen, Vereine und Verbände pflegen regen Austausch. Und auch die Verwaltungen stehen regelmäßig miteinander in Verbindung, auch wenn die Partnerschaft inzwischen Alltag geworden ist. „Herzlichen Dank Wiesbaden für die Hilfe und an die vielen treuen Weggefährten seit 20 Jahren!“, brachte der Oberbürgermeister Paulick beim Empfang die Verbundenheit der Görlitzer zum Ausdruck. Den Abend ließen die Görlitzer und ihre Gäste dann gemeinsam gemütlich ausklingen.

Am Sonntag waren Dr. Helmut Müller und Wolfgang Nickel ins Görlitzer Klinikum zu einem Unternehmensbesuch eingeladen. Verwaltungsleiterin Ulrike Holtzsch und Pflegedienstleiterin Birgit Bieder stellten ihr Haus als modernen Gesundheitsdienstleister vor. Während der Wiesbadener Oberbürgermeister mit seiner Frau die Heimreise antrat, nutzte Familie Nickel - touristisch vorbildlich - die Gelegenheit, noch zwei weitere Tage ganz privat in Görlitz zu bleiben.

Die Wiesbadener Oberbürgermeister a. D. und Ehrenbürger unserer Stadt, Achim Exner und Hildebrand Diehl, waren ebenfalls nach Görlitz eingeladen. Sie waren jedoch verhindert und haben für den Herbst einen Besuch in Görlitz angekündigt.

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  • Quelle: red | Fotos: Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 02.07.2010 - 06:54Uhr | Zuletzt geändert am 05.03.2020 - 19:32Uhr
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