Kommunaler Jugendarbeit im Kreis Görlitz droht der Kahlschlag

Landkreis Görlitz. Der regionale Landtagsabgeordnete Thomas Jurk und die SPD-Kreisrätin im Jugendhilfeausschuss Renate Schwarze kritisieren die drastische Kürzung der Jugendpauschale scharf und bezeichnen sie als „Katastrophe für die Jugendhilfelandschaft im Landkreis Görlitz“.

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Schwarze: „Und was einmal weg ist, ist so schnell nicht wiederherstellbar."

„Werden die geplanten Sparmaßnahme des Freistaates Realität, stehen zahlreiche Kinder- und Jugendeinrichtungen in unserer Region vor dem aus. Eine funktionierende Jugendhilfelandschaft ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wer hier spart, legt die Axt an die Zukunft der jungen Generation,“ erklärte Jurk. Die Jugendpauschale des Freistaates Sachsen muss, um von den Landkreisen in Anspruch genommen werden zu können, in der gleichen Höhe durch kommunale Mittel kofinanziert werden.

Sie ist abhängig von der Anzahl der im Landkreis lebenden Kindern und Jugendlichen bis 27 Jahre. Somit wurden, so der SPD-Kreisverband Glörlitz, die Mittel des Freistaates für die kommunale Jugendarbeit gleich zweimal gekürzt: Einmal durch den demografischen Faktor (weniger bis-27-jährige) und nun durch die Reduzierung des pro-Kopfbetrages um 4,30 Euro (von 14,70 Euro auf 10,40 Euro). Die schwarz-gelben Kürzungspläne bedeuten für den Landkreis Görlitz damit einen Einnahmeausfall von ca. 280.000 Euro.

„Die Kürzung der Jugendpauschale um immerhin 30% wird für einige wichtige und präventiv arbeitenden Projekte das ‚Aus‘ bedeuten“ prognostiziert auch das SPDJugendhilfeausschussmitglied Renate Schwarze. Der Landkreis, der bereits erhebliche Kürzungen im Jugendbereich vorgenommen habe, könne die neuen Einnahmeausfälle nicht ansatzweise kompensieren. „Das bedeutet, dass Jugendhäuser, mobile Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendgerichtshilfe und Jugendberufshilfeprojekte, verbandliche Jugendarbeit und ehrenamtlich geführte Projekte in Frage gestellt werden“ gibt Frau Schwarze zu bedenken. „Und was einmal weg ist, ist so schnell nicht wiederherstellbar. Denn hier geht es nicht um Schlaglöcher in Straßen, sondern um Beziehungsarbeit mit den jungen Menschen unseres Landkreises.“

Die SPD-Politiker fordern Landrat Lange, die betroffenen Jugendeinrichtungen, die freien Träger, die Städte und Gemeinden, sowie insbesondere die regionalen Landtagsabgeordneten aller demokratischen Parteien dazu auf, in Dresden gegen die Kürzungen zu protestieren.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 10.02.2010 - 01:00Uhr | Zuletzt geändert am 10.02.2010 - 01:05Uhr
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