Landrätekonvent befasst sich mit wirtschaftlicher Lage

Oberlausitz. Der Landrätekonvent vom 11. Mai 2009 befasste sich mit der wirtschaftlichen Lage, vor allem aber mit der Situation der Milchbauern der Region.

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Viel Wollen ist angesagt

Der Vorsitzende des Bauernverbandes Oberlausitz e.V., Herr Häntsch, sagte: "Es ist fünf vor zwölf. Die Milchbauern der Region sind arg gebeutelt durch die preisliche Lage". Ca. 22 Cent pro Liter Milch erhielten die Bauern im April. Dem stünde ein entsprechender Aufwand allein für Futter von 22,7 Cent gegenüber. Der Milchmarkt ist überfüllt. Allein im Landkreis Görlitz gibt es 122 Landwirtschaftsbetriebe, die 11.000 Milchkühe halten. Auch die vom Landwirtschaftsministerium angebotenen zinsverbilligten Darlehen werden von den Bauern als wenig hilfreich angesehen, da sich die Bauern damit weiter verschulden würden.

Von den Bauern wird politische Unterstützung angemahnt. Im heutigen Landrätekonvent verständigte man sich darauf, dass es Ziel sein muss, in der Oberlausitz strategisch die landwirtschaftlichen Strukturen umzubauen. Landwirte, die aus der Milchproduktion aussteigen wollen, bräuchten Begleitung. Bund und Land müssen sich finanziell beteiligen.

In den Landratsämtern sollen etwa erforderliche Genehmigungsverfahren, wie z.B. für Biogasanlagen, beschleunigt werden. Die Landkreise Görlitz und Bautzen wollen in den Ämtern einen Ansprechpartner für Investitionsverfahren einsetzen. Ganz wichtig dabei ist, den Bauernverband mit einzubinden. Die Menschen müssten ebenfalls für diese Sache sensibilisiert werden, denn Kulturlandschaftspflege habe ihren Preis. In einer touristisch ausgerichteten Region wie der Oberlausitz müssen die Flächen weiterhin gepflegt werden.

Im zweiten Teil der Beratung haben IHK und Handwerkskammer für beide Landkreise zusammengefasst, wie sich die Wirtschaftskrise auswirkt. Die Auswirkungen der Krise würden jetzt in verschiedenen Bereichen durchschlagen. Es gebe aber auch in bestimmten Branchen Zuwachs, nämlich jenen, die vom Konjunkturprogramm profitieren, z.B. die Baubranche oder Leitplankenhersteller.

Die Unternehmen, die derzeit Einbrüche haben, wollen mit Qualifizierungsmaßnahmen und Kurzarbeit ihre Mitarbeiter halten. 75% der Unternehmen wollen in diesem Jahr auch in gleicher Höhe wie im vergangenen Jahr ausbilden. Die bestehenden Kooperationen mit Tschechien, die größtenteils auf Export ausgerichtet sind, sollen mindestens auf Vorjahresniveau gehalten werden. Dabei wollen die Kammern im Kreis Reichenberg (Kraj Liberec) und im Landlkreis Görlitz begleitend wirken.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 12.05.2009 - 00:34Uhr | Zuletzt geändert am 12.05.2009 - 00:34Uhr
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