God bless the Planwirtschaft
Dresden | Weimar. "God bless the planwirtschaft", murmelte heute ein Student in Weimar als er erfuhr, dass -wegen der Fehlleistungen von Bankvorständen - der Zinssatz für Studentenkredite bei der staatlichen KfW-Staatsbank auf sieben Prozent gestiegen ist.
Sachsens Wissenschaftsministerin fordert Verzicht auf Studiengebühren
"Es kann nicht sein, dass in Deutschland Studierende für die Fehlleistungen von Bankvorständen büßen müssen", stellte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange am Wochenende in Dresden klar. Sie bezog sich dabei auf die Erhöhung des Zinssatzes für den Studienkredit auf sieben Prozent bei der staatlichen KfW Bank. Damit verteuere sich ein über fünf Jahre laufendes Studentendarlehen um bis zu 4500 Euro gegenüber dem Kreditstart im April 2006. Damals hatte der Zinssatz bei 5,1 Prozent gelegen. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, so Stange, bis die KfW - der aktuellen Entwicklung am Kapitalmarkt folgend - die angegebene Zinsobergrenze von neun Prozent erreiche.
Hier zeige sich einmal mehr, dass es unmöglich sei, ein Studium über einen Kredit zu finanzieren. Alle Versprechen einer sicheren und sozial gerechten Studienfinanzierung würden durch das Tagesgeschäft der Banken ad absurdum geführt. "Damit werden Studiengebühren vor allem für diejenigen zum unkalkulierbaren Risiko, die sie nur über Bankdarlehen und nicht über reiche Eltern aufbringen können", sagte die sächsische Wissenschaftsministerin.
Vor dem Hintergrund des in der kommenden Woche in Dresden stattfindenden Bildungsgipfels appellierte die Wissenschaftsministerin an ihre Länderkollegen, auf Studiengebühren zu verzichten: "Der Freistaat Sachsen wird auch weiterhin jedem motivierten jungen Menschen ein Studium ermöglichen, deshalb wird es hier keine Studiengebühren geben." Dies sei gerade vor dem Hintergrund des - aufgrund der demographischen Entwicklung drohenden - Fachkräftemangels unabdingbar.
Kommentar:
Irgendwie geht es immer schief. Wenn zum Beispiel der Staat Wirtschaft spielen will. Oder sogar Bank.
Andererseits rettet der Staat eben mal Privatbanken vor dem Untergang, indem er Euromilliarden riskiert.
Die Ersten, die bei der gegenwärtigen Finanzkrise absoffen, waren in Deutschland wiederum die staatsnahen Banker. Noch klingt das geflügelte Wort der Wallstreet in den Ohren: "If you can´t sell it, sell ist to the Landesbank!"
Soviel Staat wie nötig, sollte man meinen - doch wieviel Staat ist in der globlisierten Welt nötig? Noch deutlicher: Wieviel Staat ist in der globlisierten Welt durchsetzbar?
Mit Aluchips war das einfacher, oder?
Ihr Fritz R. Stänker



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- Quelle: /red
- Erstellt am 15.10.2008 - 18:19Uhr | Zuletzt geändert am 15.10.2008 - 18:32Uhr
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