In 100 Jahren nur noch erneuerbare Energien
Sachsen, 27. April 2006. "In hundert Jahren wird die Energieversorgung in Sachsen ausschließlich aus erneuerbaren Energien realisiert werden können", ist sich Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich sicher. Der Wegfall fossiler Brennstoffe könne bereits in der übernächsten Generation mit erneuerbaren Energien sowie durch deutliche Energieeinsparungen kompensiert werden.
Sachsen ist vorn
Größtes Potential in Sachsen hätten dabei die Photovoltaik, die Nutzung der Erdwärme sowie die Biomasse. "Erneuerbare Energien haben eine große Zukunft in Sachsen", betonte der Minister. Er besuchte deshalb am 26. April im Landkreis Döbeln vier Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. Auf dem Programm standen eine Windkraftanlge in Mutzschen, eine Biogasanlage in Westewitz, eine Wasserkraftanlage in Leisnig sowie das Servicecenter Windkraftsteuerung der Ostwind technic GmbH in Bockelwitz.
In Sachsen wird derzeit 4,1 Prozent des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Im Jahr 2010 sollen es fünf Prozent - das sind rund 4.600 Gigawattstunden - sein. "Natürlich ist es noch ein langer Weg bis zur 100-Prozent-Marke", sagte Tillich. Er verwies jedoch auf den aktuellen steilen Anstieg der Kurve. Wie er betonte spiele dabei auch die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Je weniger Energie insgesamt verbraucht werde, umso höher falle der Anteil der erneuerbaren Energien aus.
Derzeit gibt es im Freistaat acht Photovoltaik-Großanlagen (Anlagen ab einer installierten Leistung von einem Megawatt). Neun weitere Anlagen befinden sich im Planungs- bzw. Genehmigungsverfahren. Als Boombranche bezeichnete Tillich die Nutzung von Biogas. Hier habe sich die eingespeiste Strommenge in den letzten vier Jahren versiebenfacht. 54 Anlagen sind zurzeit am Netz oder befinden sich im Bau.
Weitere 60 Anlagen sind in Planung. Die bisherige installierte elektrische Leistung beträgt zwischen 17 und 18 Megawatt. Ziel des weiteren Ausbaus ist die bessere Wärmenutzung der mit Biogas betriebenen Gasmotoren zur Stromerzeugung. Auch die Wasserkraft leiste, so der Minister weiter, einen Beitrag. Hier sei jedoch "das Ende der Fahnenstange weitesgehend erreicht". Aus Naturschutzgründen - der Minister nannte dabei die Durchgängigkeit - sei das Potential der Gewässer nahezu ausgeschöpft. Die 299 Wasserkraftanlagen in Sachsens Flüssen verfügen über eine installierte Leistung von rund 76 Megawatt. Damit sei die historische Bestmarke wieder erreicht, jedoch mit deutlich weniger Anlagen. Den größten Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat die Nutzung der Windkraft. 714 Anlagen gibt es, die Leistung beträgt 730 Megawatt. Nach Aussage Tillichs werden geeignete Standorte für Windkraftanlagen in Sachsen allerdings langsam knapp. Potenzial bestehe aber im Ausbau der vorhandenen Anlagen. Durch den technischen Fortschritt sei es möglich, die Leistungsfähigkeit vorhandener Anlagen künftig weiter zu steigern. Dadurch könnte bis zum Jahr 2020 ein Anteil der Windenergie am Stromverbrauch von 15 bis 20 Prozent erreicht werden.


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- Quelle: /SMUL
- Erstellt am 27.04.2006 - 20:36Uhr | Zuletzt geändert am 03.01.2023 - 13:19Uhr
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