Minister-Kegeln in Sachsen
Dresden, 25. September 2007. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt hat am 25. September 2007 vor den Landtagsfraktionen der Regierungskoalition aus CDU und SPD personelle Veränderungen an der Spitze mehrerer Ressorts mitgeteilt. Drei Ministerien erhalten eine neue Führung.
Drei Minister, weitere Amtschefs und der Regierungssprecher werden ausgewechselt
Im Amt des Finanzministers wird der vorherige Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich Nachfolger des zum Monatsende ausscheidenden Horst Metz. Tillich ist Sorbe, in der Bevölkerung beliebt und hat auch Erfahrung als Chef der Staatskanzlei.
Das Amt des Umweltministers wird Roland Wöller übernehmen, er wird am Freitag, den 28. September, im Sächsischen Landtag vereidigt.
An die Spitze der Staatskanzlei wird Michael Sagurna als neuer Minister und Chef der Staatskanzlei berufen. Dafür braucht er zwei Schritte: Sagurna wird zum 15. Oktober zunächst zum Staatssekretär reaktiviert und dann am 7. November als Minister im Sächsischen Landtag vereidigt.
Der jetzt Ex-Staatskanzlei-Chef Hermann Winkler wird zur EU weggelobt. Er wird die Geschäfte Sachsens in der Jahresministerpräsidentenkonferenz zu Ende führen und Mitglied des Ausschusses der Regionen bei der Europäischen Kommission bleiben. Das Kabinett verlässt Winkler zum 7. November. Ministerpräsident Milbradt zieht den Schlussstrich unter Winklers Zeit in Sachsens Regierung: "Hermann Winkler hat über lange Jahre in verschiedenen wichtigen Ämtern erfolgreich und engagiert für Sachsen gearbeitet. Er wird auch weiterhin auf europäischer Ebene für uns tätig sein. "
Der neue Regierungssprecher kommt aus der Welt der privaten Medien: Peter Zimmermann ist Journalist und Kommunikations-Geschäftsführer der PSR-Mediengruppe (Privater Sächsischer Rundfunk). Zimmermann wird als Nachfolger von Katrin Träger das Amt am 1. November 2007 antreten.
Im Innenministerium wird Staatssekretärin Andrea Fischer und Kamenzer Ex-Landrätin als Amtschefin die Aufgabe von Klaus Fleischmann zum 15. Oktober 2007 übernehmen. Fleischmann wird zum selben Tag vom Justizminister zum Generalstaatsanwalt ernannt.
"Drei Ressorts erhalten eine neue Führung", fasste Milbradt am 25. September 2007 in Dresden zusammen, "In der Staatskanzlei habe ich einen Schwerpunkt auf die Kommunikation gesetzt. Wir haben in der eigenen inneren und äußeren Kommunikation zugelassen, dass Gerüchte zu schlechten Nachrichten werden konnten und vor diesem Hintergrund gute Nachrichten wie Lappalien untergingen. Unser Handeln und unsere Ziele müssen wieder besser erkennbar werden."
Sachsens Innenminister Buttolo behält seinen Job. Zu tiefgreifend ist die von ihm initiierte Verwaltungsreform, als dass er jetzt stolpern dürfte. Entsprechend äußerte sich Milbradt: "Alle wissen, wie umsichtig und beharrlich Minister Buttolo die Verwaltungs- und Funktionalreform auf die Zielgerade gebracht hat. Es ist die für die Zukunft Sachsens wichtigste Reform dieser Legislaturperiode. Ich möchte, dass Albrecht Buttolo diese Sache so gut zu Ende bringt, wie er sie bisher mit allen Beteiligten vorbereitet und gestaltet hat." Damit dürfte die durchaus in breiten Kreisen verbreitete Hoffnung, die Kreisreform könne mit einer Ablösung Buttolos zu Grabe getragen werden, zerschlagen sein.
Wer sind die Guys, die von nun an die Schaltzentralen besetzen?
Michael Sagurna ist 52 Jahre alt, verheiratet und ein Westfalen-Import, der seit 1991 in Dresden lebt. Der damalige Ministerpräsident Biedenkopf verpflichtete den Juristen, Journalisten und politischen Bonner Korrespondenten des RIAS-Fernsehens als Regierungssprecher. Zuvor war Sagurna freier Hörfunk- und Zeitungskorrespondent. Er wirkte in den CDU-Wahlkampfstäben der beiden Bundestagswahlkämpfe 1980 und 1983 mit und war Redakteur des "Deutschland Union Dienstes" der CDU. Mitte der 80er Jahre war er u.a. Berichterstatter aus den Bürgerkriegen in Afghanistan und Angola sowie Redakteur und Moderator bei RIAS Berlin (RIAS 2).In der sächsischen Staatsregierung wurde Sagurna zusätzlich zu seiner Aufgabe als Regierungssprecher Medienbeauftragter des Freistaats Sachsen und Stellvertreter des Chefs der Staatskanzlei, ab 1998 als beamteter Staatssekretär. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst im Jahr 2002 ging er in die freiberufliche Tätigkeit zurück und gründete in Dresden eine Unternehmensberatung für Kommunikation und eine Agentur.
Peter Zimmermann ist 32 Jahre alt und ist in Bautzen aufgewachsen. Nach dem Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium 1994 leistete er Zivildienst bei den Maltesern und berichtete als freier Mitarbeiter für die Lokalredaktion der Sächsischen Zeitung in Bautzen. 1995 begann er mit seiner redaktionellen Ausbildung als Reporter und Redakteur bei RADIO DRESDEN. 1997 wechselte er als Redakteur und journalistischer Reporter zum MDR-Hörfunk nach Leipzig. Von dort aus berichtete er auch für andere Anstalten der ARD. 1999 machte PSR-Geschäftsführer Erwin Linnenbach ihn zum Assistenten des Programmchefs und kurz darauf zum Leiter der Unternehmenskommunikation der PSR-Mediengruppe. Im Jahr 2001 übernahm er zusätzlich Aufgaben bei der PSR-Muttergesellschaft Radio Schleswig-Holstein und gestaltete wesentlich die Restrukturierung des Kieler Senders mit. Anfang 2003 wurde er mit dem Aufbau der Kommunikation und der Marke des neuen Vergnügungsparks Belantis in Leipzig beauftragt und trat dort in die Geschäftsleitung ein. Ende 2004 schließlich wurde Zimmermann Geschäftsführer des landesweiten Privatradiosenders LandesWelle Thüringen in Erfurt. Nach dem Erreichen der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens übernahm er zusätzlich die Aufgabe des Kommunikationsgeschäftsführers der PSR-Mediengruppe in Leipzig.
Roland Wöller ist 37 Jahre alt, verheiratet und wurde in Duisburg geboren. Nach dem Abitur in Heilbronn absolvierte er ein Ausbildung zum Bankkaufmann und war für die Dresdner Bank in Freiberg, Görlitz und Tokio tätig. Das in Berlin aufgenommene Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre schloss er an der TU Dresden als Diplom-Volkswirt ab. Von Februar bis Oktober 1999 war er Chef des Leitungsbüros im Sächsischen Staatsministerium für Kultus und wurde im selben Jahr in den Sächsischen Landtag gewählt. Dort leitet er seit 2002 den Arbeitskreis für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien der CDU-Fraktion. Roland Wöller wurde 2002 an der TU Dresden promoviert und nahm von 2003 bis 2006 die Vertretung einer Professur wahr. Seit 2006 ist er Professur für Volkswirtschaftslehre/Umweltökonomie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH). Er war von 1995 bis 1999 Landesvorsitzender der Jungen Union und gehört seit 1995 dem CDU Landesvorstand an. Seit 1999 ist er Kreisvorsitzender der CDU im Weißeritzkreis und seit dem 22. September 2007 der CDU Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
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- Quelle: /TEB | Foto: /MS
- Erstellt am 25.09.2007 - 16:36Uhr | Zuletzt geändert am 13.10.2022 - 13:05Uhr
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