Einladung zur Brunnenübergabe

Görlitz, 13. September 2012. Der Görlitzer wird der letzte Wanitschke-Brunnen sein - nachdem der Dresdner Künstler Vinzenz Wanitschke in der Kunstgießerei Gebrüder Ihle noch letzte Hinweise zur Gestaltung des für die Einmündung der Salomonstraße in die Berliner Straße gedachten Brunnens gegeben hatte, verstarb er im März 2012 nach kurzer schwerer Krankheit. Seine Söhne haben die Skulptur an ihrem Bestimmungsort montiert. Nach Abschluss der Pflasterarbeiten im Umfeld kann der Brunnen nun am Freitag, dem 21. September, in Betrieb gehen. Dazu sind Interessierte herzlich eingeladen.

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Bronzene Blonde tanzt auf dem Tisch

Der Dresdner Kunstprofessor i.R. Helmut Heinze, langjähriger Freund und Wegbegleiter Wanitschkes, wird zur Brunneneröffnung die Laudatio halten. Anschließend wird eine Ausstellung mit Werken von Wanitschke im Ladenlokal des Eckgebäudes Berliner Straße 51 eröffnet.

Darüber hinaus beginnt am neuen Brunnen gegen 16.30 Uhr eine Führung mit dem Kunstwissenschaftler Sr. Andreas Bednarek zum Thema "Bildhauerkunst im Stadtraum“. Er stellt bekannte und unbekannte Werke aus fünf Jahrhunderten vor und vergleict Plastiken an Brunnen, Kirchen, Kaufhäusern und anderen Bauten.

Vor etwa einem anderthalben Jahr hatte die Stadt Görlitz die Gestaltung des Skulpturen-Brunnens in Auftrag gegebenm, der einen Bogen in die Geschichte schlagen sollte. So wird der neue Brunnen Bezug nehmen auf das Café Fledermaus, das spätere Café Central.

Schon im Juni 2011 legte Wanitschke Entwürfe für den neuen Brunnen vor. Binnen weniger Monate entwickelte er die Figur einer jungen Frau, die im Überschwang auf einem Tisch tanzt. Flankiert wird die Tanzende von einem Jungen und einem Mops. Damit erzählt der Bildhauer erneut eine einfache Geschichte, so wie bei anderen seiner Stadfbrunnen auch. Dabei hat Wanitschke mit seiner Kunst noch nie moralisiert noch gepredigt, vielmehr zeigt er sich verschmitzt und nachdenklich.

Der Mops hingegen wirkt zornig, weil er nass gespritzt wird, wenn Passanten ihr Spiel mit ihm treiben und damit dem Anliegen der Auftraggeber folgen. Diese hatten sich einen "interaktiven Brunnen“ gewünscht, ein Wasser-Spiel im wahren Wortsinn, bei dem der Betrachter auch den Wasserstrahl lenken kann. Wanitschke hatte sofort verstanden und der Mops muss es nun ausbaden.

Wanitschke wurde in Deschnei-Hinterwinkel im Adlergebirge (heute Tschechien) geboren. Von dort wurde die Familie 1946 vertrieben. Über mehrjährige Stationen in Neubrandenburg und Wismar gelangte Wanitschke nach Dresden. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört der Altar der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche. Er wurde 79 Jahre alt.

Prädikat: Hingehen!
Brunneneröffnung
Freitag, 21. September 2012, 15 Uhr,
Einmündung Berliner Straße / Salomonstraße.

Ausstellung Vinzenz Wanitschke 1932 - 2012
Berliner Straße 51 (Eckhaus am Cafe Central), Görlitz
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr
Sonnabend, Sonntag, Feiertag (3. Oktober) von 11 bis 18 Uhr
zum Eckenfest am 22. September bis 22 Uhr

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  • Quelle: red | Fotos: Friedemann Dreßler
  • Erstellt am 13.09.2012 - 22:08Uhr | Zuletzt geändert am 13.09.2012 - 22:46Uhr
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