Internationales Dorf als europäische Gemeinschaft
Pirna | Turia. Die in Pirna beheimatete Aktion Zivilcourage hat im rumänischen Turia ein Sommercamp veranstaltet.
Sommercamp der Aktion Zivilcourage in Rumänien
Die Jugendlichen erlebten vom 21. Juli bis zum 6. August zwei Wochen Abenteuer. Menschen aus völlig unterschiedlichen europäischen Kulturen und sozialen Gruppen, mit sehr verschiedenen Lebensperspektiven, begegneten sich und gestalteten eine
internationale Dorfgemeinschaft.
Junge Leute, die in einem rumänischen Kinderheim aufwuchsen, Menschen die funktionierende Familien erleben durften, Jugendliche, die gerade ihr Abitur gemacht haben und denen die Welt offen steht, sowie junge Leute, die heute nicht wissen ob sie morgen einen Euro verdienen werden, um sich das Nötigste zum Leben leisten zu können - bunter und verschiedener hätte unsere Dorfgemeinschaft wohl kaum sein können.
Alles, was in so einem Camp-Dorf benötigt wird, musste selber errichtet werden. Entertainment war nicht gefragt, denn jeder „Dorfbewohner“ war am Aufbau des Dorfes und der aktiven Mitgestaltung des gemeinsamen Dorflebens beteiligt. Gebaut werden mussten u.a. Feuerstellen, Sportbereiche, Staudamm, Waschplätze, Tische, Bänke und Toiletten. Nach der Errichtung der unbedingt erforderlichen Dinge hielt jedoch der Bauboom an und es entstanden eine warme Dusche, eine Waschmaschine mit
Wasserantrieb, eine Sauna nach dem Vorbild einer Indianischen Schwitzhütte u.v.m. Die gemeinsame Arbeit verband die Teilnehmer und war eine hervorragende Möglichkeit zum Bau einer guten Gemeinschaft und zum Abbau sozialer, kultureller, sprachlicher und mentaler Barrieren.
Zugleich haben die Jugendlichen das schöne Land Rumänien mit seinen verschiedenen Gesichtern und die Lebensweise der Menschen kennen gelernt, den Lebensgeschichten der Einheimischen gelauscht und europäische Gemeinschaft praktiziert.
Bei den Seminarrunden wurde zu Themen aus der Politik, Psychologie oder historischen Geschichte diskutiert, debattiert, gestritten und gelauscht. Dabei war erstaunlich zu sehen, wie wenig man jeweils vom Land des Anderen wussten.
Es ist nicht viel, was man zum Leben braucht. Beim Singen, Erzählen, Tanzen, Spielen, Kochen am offenen Feuer, Arbeiten, Einkaufen auf rumänischen Märkten, Touren, Wanderungen, bei den langen Nächten am Lagerfeuer und beim engen Zusammensitzen im großen Zelt, wenn der Regen eine Melodie aufs Dach trommelte, erfuhren die jungen Leute, dass Glück in den kleinen Dinge des Lebens zu finden ist.
Die Tatsache, dass es Menschen aus ganz verschiedenen Lebenszusammenhängen gelingt, einen gemeinsamen Lebensraum zu gestalten, Vorurteile und Grenzen zwischen den Kulturen abzubauen, war für alle eine nachhaltige, ermutigende und prägende Erfahrung.
teilnehmer und Organisatoren danken ganz herzlich allen Sponsoren und Unterstützern, die dieses Camp möglich gemacht haben.
Mehr:
http://www.turia.org
http://zivilcourage-pirna.de/cgi-bin/art_detail.pl?idx=59&detail=7634&cutoff=300
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- Quelle: /Noémi Gál
- Erstellt am 11.08.2006 - 14:08Uhr | Zuletzt geändert am 11.08.2006 - 14:23Uhr
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