Gegen Rechtsextreme!

Görlitz-Zgorzelec. „Wir wollen keine Referate im stillen Kämmerlein halten, sondern mit unseren Informationen andere Schüler im Umgang mit Rechtsextremismus sensibilisieren und gegen Rechts immunisieren!“, war der Tenor von Oberstufenschülern des Augustum-Annen-Gymnasiums zu Görlitz. Unterstützt durch den Gemeinschaftskundelehrer Hubertus Kaiser wurde am 17. Januar 2008 von den Gymnasiasten der Jahrgangsstufe 11 und 12 kurzerhand ein Workshoptag für Schüler der 8.Klassen geplant und durchgeführt.

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Workshoptag von Schülern für Schüler am Augustum-Annen-Gymnasium

Das Theaterstück "Unter Menschen" des Jugendtheaters Großhennersdorf bildete dabei den gelungenen Auftakt dieses Aktionstages gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Die angehenden Abiturienten arbeiteten und diskutierten anschließend in acht verschiedenen Räumen mit ihren jüngeren Mitschülern. Expertenrat gab es durch Herrn Zinnow von der Landeszentrale für Politische Bildung, Herrn Bloß vom christlich-jüdischen Verein, Herrn Kretschmer vom Jugendamt und Herrn Ebert von der Staatsanwaltschaft Görlitz. „Welche Symbole benutzen rechtsradikale Gruppierungen? Stimmen die Parolen, die an den Stammtischen geklopft werden? Welche Vorurteile gegen Ausländer begegnen uns im Alltag? Was kann jeder von uns gegen Rechts tun?“ waren nur einige der Fragen, über die aufgeklärt und gemeinsam diskutiert wurde.

„Mich hat fasziniert, dass die „Kleenen“ nach anfänglicher Scheu total gut mitgearbeitet haben,“ war Julia Schnabel zufrieden mit der Arbeit in ihrem Workshop. „Erschreckend war für mich, dass die Schüler so wenig Ahnung vom Dritten Reich und den schrecklichen Folgen haben. Im Geschichtsunterricht kommt das zwar erst später dran, aber ich habe gedacht, darüber würde schon früher in den Familien gesprochen werden“, zeigte sich Martin Fichtner aus der 12. sichtlich überrascht.

Durch den Mangel an Faktenwissen wurde die Arbeit etwas erschwert, aber die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Bilder gegen rechte Gewalt, T-Shirts gegen Nazis oder ein Rap gegen Rechts sind sichtbare Zeichen. Aber auch Sketche, die als Ergebnis bei den Workshops gegen Ausländerhass und des Argumentationstrainings gegen rechte Parolen entstanden sind, zeigen den kreativen Umgang mit dem Thema. „Ich habe hier viel gelernt, worüber ich bisher nicht nachgedacht habe und zu wenig Kenntnisse hatte. Ich werde sicher über das Thema zu Hause mit meinen Eltern sprechen!“, äußerten sich einige der Schülerinnen der 8. Klassen.

„Die angehenden Abiturienten kannten sich sehr gut aus und haben ihre Workshops sehr souverän geleitet“, waren sich Zinnow und Kretschmer einig. „Eine gute Idee - Danke für die Einladung! Ein guter Beitrag für eine tolerantere Stadt.“

Vorbereitung und Ergebnisse werden in den kommen Wochen dokumentiert und sollen als Wettbewerbsbeitrag beim Landeswettbewerb „Recht gegen Rechtsextremismus“ eingereicht werden.


Aus acht Themen konnten sich die Schüler der 8. Klassen einen Worksshop auswählen:

1. NPD - Wer ist das und was wollen die? "Rechte" in Görlitz - gibt’s doch nicht! oder? Aussteiger wissen, warum!
2. Ausländer raus ! - Wen meinen die denn?
3. Kunst gegen Rechts
4. Rap gegen Rechts
5. Argumente gegen rechte Parolen
6. Kleidung, Symbole, Zeichen - Woran erkennt man rechte Gruppierungen?
7. Mit rechter Musik in die Köpfe der Jugendlichen
8. Humor, Karikaturen und Comedy - Vom "korrekten" Umgang mit der NS-Zeit
9. Infostand in der Aula: Aktionen gegen Rechts mit Hinweisen zum richtigen Verhalten, wenn ich rechte Gewalt erlebe

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  • Quelle: /red | Fotos: /Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 21.01.2008 - 23:24Uhr | Zuletzt geändert am 21.01.2008 - 23:42Uhr
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