Künstlerische Umbrüche nach 1945 im Schlesischen Museum Görlitz
Görlitz, 4. Mai 2025. Das Schlesische Museum zu Görlitz widmet sich in einer neuen Sonderausstellung dem Einfluss des Jahres 1945 auf schlesische Künstlerinnen und Künstler. Die Ausstellung „UmBrüche 1945. Schlesische Künstlerinnen und Künstler zwischen Erinnerung und Neubeginn“ ist vom 17. Mai 2025 bis 4. Januar 2026 zu sehen. Die feierliche Eröffnung findet am 16. Mai 2025 um 19 Uhr statt.
Gerda Rotermund (1902–1982): Ruineneinsamkeit, 1945-1952
Schlesisches Museum zu Görlitz; © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: SMG
Brüche und Neuanfänge nach 1945

Kunst und Erinnerung: Sonderausstellung über schlesische Künstler 1945
Foto: SMG
Die Folgen des Zweiten Weltkrieges und die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Schlesien prägten das Leben vieler Menschen nachhaltig. Das Land wurde Teil Polens, die neue Bevölkerung setzte sich überwiegend aus polnischen Bürgern zusammen. Die Ausstellung zeigt anhand von 30 Biografien, wie Künstlerinnen und Künstler den Verlust der Heimat bewältigten. Einige zogen sich zurück, andere knüpften an frühere Erfolge an oder integrierten neue Einflüsse in ihre Arbeit. Präsentiert wird ein breites Spektrum an bildender Kunst, Kunsthandwerk und Design, das sowohl auf der deutschen als auch der polnischen Seite der neuen Grenze entstand.
Individuelle Schicksale und künstlerische Wege
Zu den vorgestellten Kunstschaffenden gehört Hans Zimbal, der in seinen Gemälden den Schmerz über den Verlust seines Kindes und seiner Heimat thematisierte. Wlastimil Hofman porträtierte entwurzelte Schicksalsgenossen, während Józef Gielniak in seinen Grafiken die eigene prekäre Lebenssituation und das Fremdsein im neuen Umfeld verarbeitete. Auch Erich Krause wird vorgestellt, der im VEB Steingutwerk Elsterwerda an der Weiterentwicklung der deutschen Keramikkunst beteiligt war. Richard Süßmuth setzte in Hessen die schlesische Glaskunst fort.
Im Bereich Design sind unter anderem Lieselotte Kantner, Margarete Jahny sowie das Ehepaar Jan Sylwester Drost und Eryka Trzewik-Drost vertreten. Kantner entwarf als Chefdesignerin bei „Melitta“ zahlreiche beliebte Kaffeeservice. Jahny prägte mit dem „Mitropa“-Geschirr das Design der DDR, während Drost und Trzewik-Drost das Glasdesign in der Volksrepublik Polen neu gestalteten. Der Maler Jan Cybis bewahrte wichtige Traditionen in der polnischen Kunstausbildung.
Kooperation und Unterstützung
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Muzeum Karkonoskie Jelenia Góra (Riesengebirgsmuseum Hirschberg). Sie wird finanziell unterstützt durch das Sächsische Staatsministerium des Innern, die Erika-Simon-Stiftung sowie die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Schlesischen Museums Görlitz unter www.schlesisches-museum.de erhältlich.



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- Quelle: red / PM Schlesisches Museum zu Görlitz
- Erstellt am 04.05.2025 - 22:47Uhr | Zuletzt geändert am 04.05.2025 - 22:59Uhr
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