Sachsens koloniale Vergangenheit demokratisch aufarbeiten
Ostritz, 27. Juli 2023. – Sachsen stellt sich seiner kolonialen Vergangenheit. Ein neues Projekt, ins Leben gerufen von der Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) und der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, zielt darauf ab, das Bewusstsein für die historischen Verbindungen des Freistaats zur Kolonialzeit zu schärfen.
IBZ St. Marienthal
Foto: Goerlitzer Anzeiger
Zusammenarbeit zweier bedeutender Institutionen
Unter dem Namen "[Open] Perspectives. Demokratieförderung durch die modellhafte Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit im ländlichen Raum Sachsens" haben sich die beiden Institutionen zusammengeschlossen, um den Diskurs zur kolonialen Vergangenheit Sachsens zu fördern. Ab Herbst 2023 werden sie gemeinsam Veranstaltungen zu diesem Thema anbieten. "In mittelgroßen Städten und Kleinstädten sowie im ländlichen Raum Sachsens fehlt eine Erinnerungskultur der deutschen Kolonialgeschichte", erklärt Dr. Mathias Piwko, Projektleiter am IBZ. Das Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen.
Erinnerungsorte und Bildungsinitiativen
Es sollen Erinnerungsorte geschaffen werden, die die Perspektive der Nachfahren der damaligen Kolonialausgebeuteten widerspiegeln. Gleichzeitig sollen durch Workshops und Diskussionsforen viele Menschen erreicht werden - von Schulklassen bis hin zu interessierten und engagierten Christen in sächsischen Gemeinden.
Blick auf die christliche Mission
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Rolle der christlichen Mission in der Kolonialzeit. "Gerade die christlichen Kirchen und ihre Missionsbewegungen und -institutionen sind heute gefordert, sich mit ihrer Historie auseinanderzusetzen", betont Dr. Thomas Arnold, Leiter der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Ein Höhepunkt des Projekts wird die Veranstaltungsreihe "Erbe und Verantwortung der christlichen Mission" sein, die im Herbst starten wird.
Für Dr. Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal, ist diese Initiative ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit Sachsens kolonialer Geschichte. Er lädt alle interessierten Bürger ein, Teil dieses wichtigen Dialogs zu sein und damit zur Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft beizutragen.



-
ViaThea 2025: Straßentheater nimmt Gestalt an
Görlitz, 24. April 2025. Die Vorbereitungen für das ViaThea 2025 laufen auf Hochtouren. Wi...
-
Zwei Länder, ein Festival: Messiaen-Tage 2025 widmen sich Kunst im Zeichen der Erinnerung
Görlitz, 21. April 2025. Vom 25. bis 27. April 2025 lädt der Meetingpoint Memory Messiaen ...
-
Geheime Welt von Turisede wieder täglich geöffnet
Görlitz, 8. April 2025. Die Geheime Welt von Turisede ist wieder täglich von 10 bis 18 Uhr...
-
Theaterprobe im Stil der 1920er: Testpublikum für „GATSBY!“ gesucht
Görlitz, 4. April 2025. Das Gerhart-Hauptmann-Theater plant für Mai 2025 drei exklusive Pr...
-
Intendantenwechsel am Gerhart-Hauptmann-Theater - Daniel Morgenroth gibt Leitung ab
Görlitz, 24. März 2025. Intendant Daniel Morgenroth wird das Gerhart-Hauptmann-Theater G&o...
- Quelle: red / Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
- Erstellt am 24.07.2023 - 11:11Uhr | Zuletzt geändert am 27.07.2023 - 10:36Uhr
Seite drucken