Turisede und Görlitzer Sammlungen mit freiem Eintritt für Ukraine-Flüchtlinge
Görlitz, 24. März 2022. Unfassbar ist nicht nur der russische Angriff auf die Ukraine, sondern die Art der Kriegsführung, die sich hemmungslos gegen die Zivilbevölkerung richtet und auf unmenschliche Methoden wie die Belagerung von Städten und das Aushungern der Bewohner setzt. Für jene, denen es gelungen ist, dem Krieg zu entkommen und vorerst nach Görlitz zu fliehen, machen die Kultur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen "Geheime Welt von Turisede" sowie die "Görlitzer Sammlungen" Angebote zum kostenfreien Eintritt.
Ein wenig Ablenkung und Freude schenken

"So wie es gegenwärtig den meisten Menschen geht, sind wir fassungslos über den Krieg in der Ukraine, aber auch über die Aufrüstungspläne Deutschlands!", so Jürgen Bergmann, Erfinder der "Kulturinsel Einsiedel" und späteren "Geheimen Welt von Turisede" und fügt hinzu: "Vielen Dank für den Vertrauensbruch durch die von uns gewählte Regierung!"
Weil die Turiseder all jenen, die aus ihrer Heimat fliehen und damit für in Deutschland unvorstellenbares Leid tragen müssen, ein wenig Freude schenken möchten, laden sie all diejenigen ukrainischen Flüchtlingsfamilien, die sich in der Region Görlitz befinden, zu einer kleinen Auszeit ein, um ein wenig Freude tanken zu können. Dieses Angebot gilt für die beiden Landkreise zu beiden Seiten den Neiße, auf deren Territorium sich die Geheime Welt von Turisede erstreckt. Wer von den Geflüchteten das nutzen möchte, kann personengebundene Saison-Freikarten direkt vor Ort erhalten, gern aber auch unter buchungx@xturisede.de (Spamschutz: beide "x" entfernen) oder unter Tel. 035891 - 49-113 bestellen.
Görlitzer Sammlungen öffnen Häuser und Ausstellungen für Geflüchtete
In einer Geste der Solidarität öffnen die Görlitzer Sammlungen ihre Häuser und Ausstellungen kostenfrei für aus der Ukraine Geflüchtete. Die Ausstellungen im Barockhaus Neißstraße, im Kaisertrutz und ab 1. April 2022 auch im Reichenbacher Turm können zu den regulären Öffnungszeiten unter Vorlage eines gültigen ukrainischen Ausweisdokuments an der Kasse bis auf Weiteres kostenfrei besucht werden. Das Angebot ist unter Vorlage eines entsprechenden Nachweises für alle geflüchteten Menschen gültig."Wir können den Betroffenen leider nicht ihre Angst und Sorgen nehmen. Als Kultur- und Bildungseinrichtung wollen wir aber gern unseren Beitrag dazu leisten, dass die Menschen Ablenkung erfahren und ihren Aufenthalt mit dem Erlebnis von Kultur gestalten können", erklärt der Direktor der Görlitzer Sammlungen, Dr. Jasper von Richthofen.
Kommentar:
Nicht jeder sieht die 100 Milliarden Euro, die die Bundesregierung angesichts des russichen Angriffs auf die Ukraine aus dem Hut gezaubert hat, unkritisch. Ist es denn die richtige Strategie, von Russland immer unabhängiger werden so wollen und zugunsten der Verteidigung auf vieles andere zu verzichten? Wäre es nicht besser, die gegenseitige Abhängigkeit so sehr zu erhöhen, dass einer ohne diesen anderen nicht mehr kann, dass die Nachteile eines Streits stärker wiegen als der Erfolg des Streits? Wo sind die Abrüstungserfolge der letzten Jahrzehnte mit dem Ziel einer strukturellen Nichtangriffsfähigkeit?
Sieht man sich die aktuelle Politikergeneration an, so fehlen die von Erfahrungen am eigenen Leibe geprägten Lebensläufe, die zu Grundeinstellungen wie etwa "Nie wieder Krieg!" führten. Hingegen ist eine Kaste von Politprofis entstanden, die ihr Leben lang nichts anderes gemacht haben als Politik und deren einzige Bodenhaftung im Buhlen um Wählerstimmen besteht. Ist es nicht bedenklich, wenn Politiker und Politikerinnen es als eigene Stärke sehen, den Leuten zuhören zu können – als Ersatz für den eigenen Realitätsbezug?
Die Realität ist wieder mal die: Die Großkopfeten besuchen sich und telefonieren miteinander, die Kleinen schießen aufeinander oder müssen flüchten, um das nackte Leben zu retten. Soldat zu sein bedeutet, sich der Befehlsgewalt anderer auszuliefern, und oft genug für nichts und wieder nichts verheizt zu werden; gerade den Deutschen sollte diese Erfahrung aus ihren beiden großen Kriegen des letzten Jahrhunderts noch in den Knochen stecken.
Wann wird man je versteh'n, fragt sich
Ihr Thomas Beier



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- Quelle: red | Fotos: © BeierMedia.de
- Erstellt am 24.03.2022 - 09:10Uhr | Zuletzt geändert am 24.03.2022 - 10:00Uhr
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