Macht und OHNMACHT
Zittau. Seit Eröffnung der Ausstellung „Macht und OHNMACHT - Zittau, 23. Juli 1757“ in den Städtischen Museen Zittau am 30. Juni 2007 konnten ca. 4800 Besucher begrüßt werden. Noch bis zum 22. Oktober besteht die Möglichkeit zur Besichtigung dieser Ausstellung, welche die erste in Zittau sein dürfte, die sich dem Thema des 23. Juli 1757 so ausführlich zuwandte. Dank der Förderung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen Chemnitz und der Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien konnten die Ausstellungsplanungen im vorgesehenen Umfang umgesetzt werden. Die Ausstellung präsentierte mehrere nur hier gezeigte Stücke aus Privatbesitz, Leihgaben anderer Museen und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Zittau. Viele der aus der Sammlung der Städtischen Museen Zittau ausgestellten Exponate wurden hier erstmals gezeigt.
Zittauer Ausstellung schließt am 22. Oktober 2007 - 4.800 Besucher
In zahlreichen Veranstaltungen gedachte die Stadt Zittau dieses schicksalhaften Tages im Siebenjährigen Krieg, als sie in wenigen Stunden unter dem Beschuss österreichischer Truppen in Schutt und Asche sank. Markante, das Stadtbild prägende Bauwerke wie das Rathaus und die Hauptkirche St. Johannis mit der erst 1741 errichteten Silbermann-Orgel wurden zerstört. Ein großer Teil der Bewohner verlor Haus und Wohnung. Unwiederbringliche Dokumente zur Stadtgeschichte verbrannten mit dem Ratsarchiv, ebenso private Kunst- und Büchersammlungen.
Vorher war Zittau eine reiche Handelsstadt, was in der Bezeichnung „Klein Leipzig“ seinen Ausdruck fand. Besonders der Leinwandhandel in viele Länder Europas und Übersee hatte zu diesem Zeitpunkt den Wohlstand gemehrt. Davon zeugen zahlreiche Ausstellungsstücke: Bildnisse von Kaufleuten, ein Sammlungsschrank mit Pretiosen, kostbare Arbeiten Zittauer Uhrmacher, Goldschmiede und Handwerker sowie ein großes Modell des damaligen Zittau.
Zum Verständnis der Ereignisse des 23. Juli 1757 wurde die politische Vorgeschichte kurz beleuchtet. Den Ausgangspunkt bildeten die Herrscherwechsel in Preußen und Österreich 1740, wo Friedrich II. und Maria Theresia fast zeitgleich ihren verstorbenen Vätern auf den Thron folgten. Unmittelbar danach brach Friedrich II. mit dem Überfall auf Schlesien den bis 1742 andauernden Ersten Schlesischen Krieg vom Zaun, dem nach zwei Friedensjahren der zweite folgte. Als 1756 der Siebenjährige Krieg - auch als Dritter Schlesischer Krieg bekannt - ausbrach, kamen die unmittelbaren Kriegsereignisse Zittau und seiner Umgebung immer näher.
Den zentralen Schwerpunkt der Ausstellung bildete der 23. Juli 1757. Beginnend mit den Ereignissen in den Tagen zuvor ist er zugleich emotionaler Höhepunkt in der Ausstellungsgestaltung. Wieder zeigt ein Modell von Zittau das Aussehen der Stadt, diesmal mit den verheerenden Zerstörungen, die die Beschießung hinterließ. Es ist die dreidimensionale Umsetzung eines zeitgenössischen so genannten Brandstellenplanes, der neben dem Modell ausgestellt wird.
Das Schicksal Zittaus und das menschliche Leid beklagten zahlreiche gedruckte Berichte von Zeitzeugen und die Eintragungen im Totenregister. In mehreren Ländern Europas wurde Geld für Zittau gesammelt. Noch Jahrzehnte später fand das furchtbare Ereignis Erwähnung in einzelnen Leichenpredigten.
Ein Abriss zum beginnenden Wiederaufbau der Stadt beschließt den in der Ausstellung wiedergegebenen Zeitlauf.


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- Quelle: /red
- Erstellt am 16.10.2007 - 20:28Uhr | Zuletzt geändert am 16.10.2007 - 20:28Uhr
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