Kettensäge bereitet dem FOLKLORUM ein Ende
Turisede bei Görlitz, 6. September 2021. Am gestrigen Abend ging das 28. FOLKLORUM – Festival der Turisedischen Festspiele mit der traditionelle Abschlussdemonstration zu Ende. Ein schier endloser Zug frohgelaunter Festivalgäste schlängelte sich durch die Neißeauen, um sich dann an beiden Ufern des Flusses, der Sachsen und Polen verbindet, zu verteilen und der Dinge zu harren, die auf dem und im Fluss geschehen sollten.
Abb: Als die drei Kugelkäfige mit den Protagonisten der FOLKLORUM-Abschlussdemo – darunter dem Sekreturius und den drei Anwärtern auf den Titel des Ehrenturiseders in Gold – einrollten, war allen klar: Die Demo beginnt!
Foto: © BeierMedia.de
Jünger und Jüngerinnen feierten das beste FOLKLORUM aller Zeiten

Genau dort, wo sich die Neiße zu einer kleinen Fontäne hinreißen ließ, ist soeben der neue Ehrenturiseder in Gold abgetaucht – nicht ganz freiwillig, wurde doch sein scheinbares Sprungbrett mit einem kräftigen Hammerschlag zur Rutschbahn gemacht
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Thema: Turisede

Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene. Hier gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, vom 1. Deutschen Baumhaus-Hotel bis zum Vögelbaumbett und zum Campingplatz. Einige der Angebote: Das KRÖNUM ("Theater zum Essen"), Spiellandschaften, Turisede-Museum, Zauberschloss, Geheimgänge, Schatzsucherspiel, Piratenschiff, Feuerschenke, Galeriecafé, Erlebnisdorf Bielawa Dolna mit Seh-Café und geheimem VERSTECKUM, Baumhausgalerie u.v.a.m. Thematische Höhepunkte sind das Auenlandorakel und die Feuerlohen der Wünsche zur Sommensonnenwende, das FUNKELORUM zur Walpurgisnacht, das FOLKLORUM – Festival der Turisedischen Festspiele, das HÖLLOWUM und das SPIELUM.
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Eine nichtrepräsentative Blitzumfrage des Görlitzer Anzeigers ergab: Für die Festivalgäste war die Ausgabe 2021 das schönste FOLKLORUM aller denkbaren Zeiten. Zur entspanntem Atmosphäre, die das für alle Generationen geeignete – und wirklich alle Generationen waren da – Festival bietet gesellte sich diesmal die Freude, dass man dank der 3G-Regel Coronaauflagen am Eingang hinter sich lassen konnte. Das Viele-Bühnen-Konzept und die über das große deutsch-polnische Festivalgelände verteilten Händler und Kunsthandwerker schafften eine Welt, in der man zwar zu den Auftritten seiner Lieblingsbands Termine wahrnehmen konnte, die aber vor allem zum Herumschlendern und entdecken einlud.
Nachdem die Abschlussdemo an der Neiße angekommen war, konnte der Sekreturius auf seiner Bühne mitten im Fließgewässer – welch erhebendes Gefühl, wenn alles nur so vorbeiströmt – die Gewinner unterschiedlicher Tombolapreise bekanntgeben. Schließlich musste auch der Pumphut seinen Inhalt preisgeben, auf gut Deutsch: Er wurde von den dafür auserkorenen Kindern scham- und restlos geplündert. Nachdem der neue Ehrenturiseder in Gold, der Titel wird auf jedem FOLKLORUM nur einmal vergeben, per Hammerschlag ins kalte Flusswasser befördert worden war und dort erst einmal abtauchte, war es an der Zeit, die den Fluss krönende Menschenpyramide zu bauen.
Erstaunlich viele Turisede-Jünger und -Jüngerinnen eilten zu Wasser, bildeten einen Kreis, um auf ihren Schultern einen weiteren Kreis aufzubauen. Zu einer dritten Etage kam es allerdings nicht, platsch-platsch-platsch endete der Turmbau zu Turisede unter großem Hallo wieder im Wasser.
Nun der letzte Akt des FOLKLORUMs 2021: Das traditionelle Zersägen des Festivalplakats mitten auf dem Schwimmsteg. Mann wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte: Auf den muskulösen Mario, der die knatternde Kettensäge hoch in die Luft reckte, auf das Festivalplakat, das von den scharfen Zähnen der Sägekette zerteilt werden sollte, oder auf Jürgen Bergmann, den großen Aushecker, der nach der Menschenpyramide noch immer nur mit seiner Badehose spärlich bekleidet das Plakat zum letzten Male hochhielt. Jungmädchen schwankten zwischen frenetischem Gekreische und nahender Ohnmacht, doch bevor sie sich entscheiden konnten, war das 28. FOLKLORUM der Neuzeit Geschichte.
Während jene, die gar nicht loslassen konnten, nochauf dem Holzplatz abtanzten, schlich Lisa in ihr Büro und begann, das 29. FOLKLORUM – Festival der Turisedischen Festspiele vorzubereiten. Merke: Nach dem FOLKLORUM ist vor dem FOLKLORUM und dank der in Turisede entschickelten Zeitreisen besteht eine gute Chance, das Warten zu verkürzen, indem man zwischendurch mal vorbeikommt.
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- Quelle: Thomas Beier | Fotos: © BeierMedia.de
- Erstellt am 06.09.2021 - 08:38Uhr | Zuletzt geändert am 07.09.2021 - 17:12Uhr
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