Förderverein unterstützt Schlesisches Museum zu Görlitz

Görlitz, 19. März 2015. Der Verein der Freunde und Förderer des Schlesischen Museums zu Görlitz – Landesmuseum Schlesien e.V. hat dank der Spendenfreudigkeit seiner Mitglieder sowie auch von Förderern des Schlesischen Museums, die nicht Mitglieder des Vereins sind, einen Betrag von 9.000 Euro zur Verfügung stellen können, um den Erwerb von sechs Bildern des Breslauer Akademieprofessors Max Wislicenus (1861–1957) aus einem größeren Konvolut für die Museumssammlung zu ermöglichen. Der Eigentümer würdigte diese Initiative, indem er großzügig sechs weitere Bilder spendete. "Da der Ankauf einen wichtigen Aspekt für die Ausstellung schlesischer Kunst zum Ersten Weltkrieg sichert, die am 10. Mai 2015 eröffnet wird", so Dr. Johanna Brade, die Kuratorin dieser Ausstellung, "hat der Verein der Freunde und Förderer damit wieder einmal in hervorragender Weise die Arbeit des Museums unterstützt."
Abbildung: Hartmut Biele, Stellvertretender Vorsitzender, übergab dem Direktor des Schlesischen Museums zu Görlitz Dr. Markus Bauer symbolisch eines der erworbenen Bilder von Max Wislicenus.

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Neuer Vorstand gewählt

Die neu erworbenen Bilder des 1896 bis 1919/20 in Breslau tätigen Max Wislicenus entstanden in den Kriegsjahren 1914 bis 1916. Der etablierte, überregional bekannte Künstler hatte kurz nach Kriegsbeginn eine Zulassung als Kriegsmaler erhalten und konnte sich damit öfters und für längere Zeit als Zivilist an der Ostfront aufhalten. Intensiv nutzte er die Gelegenheit, um das Kriegsgeschehen im russisch besetzten Teil Polens zu dokumentieren. Seine Bilder sind heute vor allem wichtige Zeitzeugnisse für die Wahrnehmung Polens aus deutscher Sicht. Engagiert setzte sich der Künstler gegen das einseitig von negativen Stereotypen geprägte Polen-Bild in Deutschland ein und beschrieb in seinen Bildern eine faszinierende Kulturlandschaft. Zugleich dokumentierte er anklagend die Spur der Verwüstung, die der Krieg überall hinterließ. Viele Ereignisse und Begegnungen aus den Kriegsjahren waren ihm noch Jahrzehnte später lebhaft im Gedächtnis, als er seine Erinnerungen 1948 niederschrieb. Dank des Neuerwerbs wird es in der geplanten Ausstellung erstmals seit rund 100 Jahren wieder möglich sein, an dieser Erlebniswelt teil zu haben.

In der Mitgliederversammlung des Vereins im Oktober 2014 konnte der Vorsitzende Dr. Klaus Schneider den Mitgliedern sowohl über den Erwerb der Wislicenus-Bilder berichten als auch über einen Beitrag des Vereins zur Ausstellung "Adel in Schlesien", indem der Verein eine Lücke bei der Finanzierung der Herstellung des Ausstellungskatalogs mit einem Betrag von 4.000 Euro schließen konnte, eines Katalogs, mit dem den Autoren eine schöne und wichtige Publikation zu diesem Thema gelungen ist. Der Adel in Schlesien war auch Gegenstand einer Veranstaltung, zu der Mitglieder und Gäste des Vereins am Tag vor der Mitgliederversammlung eingeladen waren. Dr. Markus Bauer, Direktor des Museums, gab eine gut orientierende Einführung zu den drei im Jahr 2014 gleichzeitig gezeigten Adelsausstellungen in Liegnitz (Legnica), Breslau (Wrocław) und Görlitz. Anschließend traf man sich zu einem geselligen Beisammensein.

Die im Jahr 2014 wieder fälligen Vorstandswahlen brachten folgendes Ergebnis: Dr. Klaus Schneider, Leipzig (Vorsitzender), Hartmut Biele, Särichen (stellvertretender Vorsitzender), Anke Pommerening, Löbau (Schatzmeisterin), Hans-Ulrich Lehmann, Görlitz (Schriftführer) sowie als Beisitzer: Thomas Kinzel, Berlin, Birgit Ott, Görlitz, Dr. Michael Parak, Berlin, Alfred Theisen und Uwe Walter, beide Görlitz. Das langjährige Vorstandsmitglied Professor Dr. Winfried Schirotzek, Dresden, kandidierte nicht mehr, da er sich ganz der Aufgabe als Leiter des "„Hauses der Heimat" in Reichenbach/O.L. widmen möchte. Als neues Vorstandsmitglied konnte Alfred Theisen gewonnen werden.

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  • Quelle: red | Foto: © Verein der Freunde und Förderer des Schlesischen Museums zu Görlitz – Landesmuseum Schlesien e.V.
  • Erstellt am 19.03.2015 - 07:08Uhr | Zuletzt geändert am 19.03.2015 - 07:17Uhr
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