Zu den Baumfällungen an der Landeskrone

Görlitz, 8. Februar 2014. In den vergangenen beiden Wochen ist auf der Landeskrone zwischen der Fahrstraße, der Treppenanlage und der Schönberger Straße der Laubholzbestand durchforstet worden. Angefangen wurde damit bereits im Februar 2013, als allerdings wegen des schlechten Wetters unterbrochen werden musste. Ziel der Durchforstung ist es (wie in den Vorjahren auch), den Baumbestand in seiner Struktur sowie seiner Gliederung in Unter- und Oberstand langfristig waldbiologisch und statisch zu sichern. Dazu werden schlechter entwickelte und engständige Bäume der Oberschicht gefällt, um besser entwickelte Bäume der Ober- sowie auch der Unterschicht freizustellen und so zu fördern.

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"Zur Räumung dieses Bestandes keine Alternative"

Bei dieser Gelegenheit werden Bäume, die zu kippen oder zu brechen drohen, sowie standortfremde Baumarten wie die Amerikanische Rot-Eiche und die Europäische Lärche entfernt oder in der Anzahl reduziert. Höhlen- sowie wegferne Totbäume bleiben dagegen aus Naturschutzgründen erhalten.

In der kommenden Woche sollen die gefällten Bäume an die Abfuhrstellen gerückt werden.

Der Anblick der Landeskrone als Görlitzer Hausberg ändert sich, weil auch Randbäume im Bereich des Waldsaums auf Höhe der letzten Grundstücke Am Berge sowie im Bereich südlich - also links - des Zugangs zur Treppenanlage gefällt werden. Das ist dringend erforderlich, weil in dieser Waldsaum durch den Wurf einer riesigen Buche, die durch ihr Kippen weitere Bäume mitgerissen oder zumindest deren Kronen zur Hälfte abgerissen hat, völlig destabilisiert ist. Der Baum war in der Nacht von Montag zu Dienstag gekippt und hatte einen Telefonmast und zwei Zaunfelder mitgenommen.

Ein besonderer zusätzlicher Umstand für die Gefährdung dieses Bestandes war, dass die Bäume völlig unzureichend Standsicherheit bietende Wurzeln ausbilden. Das lieght am sehr hoch anstehenden Granitsockel der Landeskrone, Wurzelfäule aufgrund zu starker Durchfeuchtung, dem vormals engen Bestandsgerüst sowie dem hohen Nährstoffgehalt des Bodens.

Auch war dieser Bestand durch den neu angelegten Waldsaum des Pfaffendorfer Weges, welcher durch seine noch zu geringe Höhe keinen Schutz bietet, gegen Süden als Hauptwindrichtung völlig freigestellt. Eine sofort nach dem Schadenfall anberaumte Abstimmung zwischen dem Sachgebiet Stadtgrün, der unteren Denkmalschutzbehörde und der unteren Naturschutzbehörde brachte zur Räumung dieses Bestandes keine Alternative.

Bittere, aber unumgängliche Folge dieser Räumung ist jedoch nun die Freistellung des noch verbliebenen Bestandes nördlich – also rechts – des Treppenzugangs, teilt die Görlizer Stadtverwaltung mit. Die Öffnung des Bestandes zur Hauptwindrichtung und sicher auch vergleichbare Bedingungen hinsichtlich der Wurzelausbildung würden wegen der Gefährdung für die anliegenden Privatgrundstücke und den öffentlichen Verkehrsraum eine schnelle Abstimmung zur weiteren Verfahrensweise mit diesem Waldstück erforderlich machen. Aus diesem Grund sei zu einem kurzfristigen Ortsbesichtigungstermin, an dem alle an der Entwicklung und Bewirtschaftung der Landeskrone mitwirkenden Behörden und Institutionen beteiligt sind, eingeladen worden. Zu dem Ergebnis dieser Abstimmung will die Stadt weitere Informationen veröffentlichen.

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  • Quelle: red | Fotos: © www.goerlitzer-anzeiger.de
  • Erstellt am 07.02.2014 - 23:03Uhr | Zuletzt geändert am 07.02.2014 - 23:20Uhr
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