Diese Fischsorten können guten Gewissens verzehrt werden

 Diese Fischsorten können guten Gewissens verzehrt werdenGörlitz, 22. Juni 2020. Fisch gilt als gesund, doch viele Menschen stellen sich die Frage, welche Fischarten bedenkenlos verzehrt werden können. Denn eine nachhaltige Fangmethode spielt für viele Konsumenten eine immer wichtigere Rolle. Es gibt jedoch einige Arten, die man guten Gewissens braten, grillen und dünsten darf.

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Wenn Fisch, dann sollte er nachhaltig sein

Abwechslungsreich gesund und ausgewogen soll die Ernährung sein. Das bedeutet konkret: viel Obst und Gemüse, Milchprodukte, wenig einfache Kohlenhydrate und dafür Vollkornprodukte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt außerdem, bis zu zweimal die Woche Fisch zu essen, damit der Körper wertvolle Fettsäuren und hochwertiges tierisches Eiweiß erhält. Obwohl die Nachfrage vor allem nach Konserven und Tiefkühlfisch zunimmt, sind die Deutschen in ihrem Konsum von Fisch und Fischereierzeugnissen immer noch eher zurückhaltend: Sie kommen auf einen jährlichen Pro-Kopf-Verzehr von rund 14 kg. Im europäischen Vergleich ist das wenig; EU-Spitzenreiter sind die Portugiesen mit fast 60 kg pro Kopf und Jahr. Am liebsten essen die Deutschen übrigens Alaska-Seelachs, gefolgt von Lachs, Thunfisch, Hering und Garnelen.

In den letzten Jahren war häufig in den Medien zu lesen, dass beispielsweise Kabeljau nicht mehr verzehrt werden sollte, weil er als überfischt gilt. Wichtig ist deswegen nach Ansicht von Umweltschutzorganisationen wie WWF und Greenpeace, dass der Fisch nachhaltig gewonnen wurde. Das bedeutet, dass der Bestand einer Art nicht gefährdet ist, die Fangmethode den Meeresboden und das Ökosystem schont und die Aquakultur die Umwelt nicht belastet. Idealerweise stammt er aus heimischen Gewässern. Damit wird die Auswahl für Fischliebhaber zwar kleiner, aber es gibt immer noch Arten, die man guten Gewissens verzehren kann.

Diese Fischarten dürfen in die Pfanne, auf den Grill oder in den Ofen

Sowohl WWF als auch Greenpeace haben Empfehlungen ausgesprochen, welche Fischarten man ohne Bedenken verzehren kann. Es sind eigentlich nur Karpfen, Hering und Wels, die übrigbleiben. Allerdings differenzieren beide Organisationen nach Herkunft, Fangmethode und Kulturart und nennen Ausnahmen: Die Dorade gilt bei Greenpeace eigentlich als bedenklich – es sei denn, sie stammt aus einer Käfig-Aquakultur in Griechenland oder Kroatien. Und der Kabeljau darf laut WWF ebenfalls im Einkaufskorb Platz nehmen, wenn er im Gebiet der Nordostarktis als Wildfang mit Kiemennetzen oder Langleinen gefischt wurde. Es wird deutlich, dass man sich als Verbraucher intensiv mit dem Produkt Fisch auseinandersetzen muss, wenn man ökologisch verträglich konsumieren möchte. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang Siegel wie das von ASC oder des MSC, denn sie zeigen auf einen Blick, dass die Hersteller auf Nachhaltigkeit achten. Insbesondere beim Alaska-Seelachs sollte auf das MSC Siegel geachtet werden (Quelle: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/welchen-fisch-kann-man-noch-essen; http://www.bio-ratgeber.de/essen-trinken/fischfuehrer.php)

Siegel zeigen Fisch aus nachhaltiger Fischerei an

Das Siegel von ASC ist eines der bekanntesten, wenn es um Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Produktion geht. Aber auch Anbieter von Fisch können es erhalten. Allerdings werden nur sogenannte Friedfische (z. B. Karpfen) zertifiziert und nur dann, wenn sie in natürlichen oder naturnahen Gewässern gehalten werden. Das MSC-Siegel steht für zertifizierte nachhaltige Fischerei. Siegelgeber ist der Marine Stewardship Council (MSC), eine Organisation, in der neben Umweltverbänden auch Händler und Produzenten vertreten sind. Ein Beispiel für die Herstellerseite ist Nomad Foods mit der Tiefkühlmarke iglo, die bekannt ist für ihre Tiefkühlfischprodukte und die sich bezüglich der Fischherkunft zu Transparenz und Nachhaltigkeit bekennt. Die Siegelnehmer dürfen keine Fischereimethoden anwenden, welche die Umwelt schädigen, zum Beispiel mit Schleppnetzen fangen. Kontrolliert werden sie mindestens einmal im Jahr durch unabhängige Zertifizierungsorganisationen; nur wenn die Produzenten alle Kriterien erfüllen und es keine Beanstandungen gibt, erhalten sie das Label.

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  • Quelle: red | Foto: RitaE / Rita, Pixabay License
  • Erstellt am 22.06.2020 - 09:38Uhr | Zuletzt geändert am 22.06.2020 - 10:04Uhr
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