Wellness-Trend: Green Smoothie – lecker und gesund

Görlitz, 19. September 2014. Gesundheit ist auch für viele Görlitzer ein wichtiges Thema. Sport und gesunde Ernährung sollen das Wohlbefinden steigern und für ein langes selbstbestimmtes Leben sorgen. Doch was kann man kurzfristig tun, wenn man sich einmal müde, antriebslos und ausgelaugt fühlt? Ein grüner Frucht-Drink kann helfen. Bewegungsmangel, Stress und ungesundes Essen schlagen aufs Gemüt und belasten den Körper. Um das Wohlbefinden wiederherzustellen, schwören immer mehr Menschen auf nährstoffreiche Rohkostsäfte aus dem Mixer. Doch was steckt wirklich hinter den cremigen Vitaminbomben?

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Was drinsteckt und wie sie wirken

Anfang des Jahres hat der Görlitzer Anzeiger über gesunde Saft- und Gemüse-Kuren berichtet. Sogenannte Detox-Programme wollen für ein schönes Hautbild, allgemeines Wohlbefinden und einen wahren Energieschub sorgen, der Körper entschlackt und verliert überflüssige Pfunde. Grundlage der Detox-Idee ist eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung. Mit langweiliger Diät hat das jedoch wenig zu tun. Das zeigt auch der neueste Detox-Trend: Green Smoothies sind derzeit in aller Munde. Gemeint sind Rohkost-Breigetränke aus Obst, Blattgemüse und Salat. Das Trendgetränk aus Hollywood ist nicht nur lecker und gesund, es lässt sich auch leicht selber machen. Alles, was man benötigt, sind ein Mixer sowie Obst und Gemüse aus dem Biomarkt.

Was steckt drin?

Ihren Namen tragen die vitaminhaltigen Mixgetränke aufgrund der cremigen Konsistenz. Das englische smooth bedeutet so viel wie glatt oder geschmeidig. Berühmtheit haben Smoothies vor allem in ihrer fruchtig-süßen Variante erlangt, für die verschiedene Obstsorten im Mixer püriert werden. Grüne Smoothies hingegen bestehen nur zur Hälfte aus Früchten. Diese werden mit grünem Blattgemüse, Kräutern oder Salat kombiniert. Diese Zusammensetzung ergibt die charakteristische grüne Farbe, der das gesunde Trend-Getränk seinen Namen verdankt. Bei der Herstellung sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. In den Mixer kann alles, was der Obstkorb hergibt. Einsteiger kombinieren Früchte wie Orangen, Birnen, Bananen oder Äpfel am besten mit milden Salatsorten oder Gurke. Hat man sich an den Geschmack gewöhnt, sind auch Grünkohl, Wirsing, Radieschengrün, Rote-Bete-Blatt, Spinat und Rucola zu empfehlen. Interessante Rezepte finden Interessierte im Internet. Eine erste Anlaufstelle ist die Seite Gruene-Smoothies.com.

Gesundes Grün

Besonders nährstoffreich sind Grüne Smoothies durch den hohen Anteil an Blattgemüse. Dieses enthält Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper selber nicht produzieren kann und die über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Hier finden auch Blätter Verwendung, die normalerweise in der Biotonne landen wie die von Kohlrabi oder Karotten. Auch das Obst kommt samt Schalen und Kerngehäuse in den Mixer. Schädlich ist das nicht – vorausgesetzt es handelt sich um unbehandelte Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft. Der exotisch-fruchtige Geschmack des Grünen Smoothies kann zudem durch gesunde und geschmacksintensive Würz- und Wildkräuter abgerundet werden. Besonderes Plus: Dank der vollständigen Verwertung der Obst- und Gemüsesorten fällt bei der Herstellung eines Grünen Smoothies so gut wie kein Abfall an, was einem nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln entgegenkommt.

Bitterstoffe fürs Immunsystem

Eine positive Wirkung haben auch die Bitterstoffe im Grünen Smoothie. Diese mobilisieren die Abwehrkräfte und stärken das Immunsystem. Während die Lebensmittelindustrie und die industrielle Landwirtschaft gezielt alle Bitterstoffe aus den Pflanzen herauszüchten, um dem Trend zum Süßen gerecht zu werden, setzen Grüne Smoothies gezielt auf Gemüsesorten wie Rucola, Endivien, Chicorée, Artischocke oder Radicchio, die die bitteren Geschmacksbestandteile noch enthalten. Denn diese fördern die Gesundheit des Organismus auf mehrfache Weise. Bitterstoffe unterstützen die Darmflora und dienen der Entsäuerung. Zudem schützen sie vor Bluthochdruck und wirken als natürliches Anti-Aging-Mittel. Auch beim Abnehmen können Bitterstoffe helfen: Sie bändigen den Heißhunger auf Süßes und unterstützen die Fettverdauung.

Wie viel Smoothie ist gesund?

Da Grüne Smoothies einen hohen Anteil an rohem Gemüse aufweisen, stehen diese immer wieder in der Kritik. Nach wie vor hält sich der Mythos über ungesunde Anti-Nährstoffe in Rohkostdrinks. Kritiker befürchten, wer viel Gemüse, Blattgrün oder Kräuter isst, nimmt nicht nur gesunde Nährstoffe zu sich, sondern auch Stoffe, die der Gesundheit des Körpers abträglich sind. Beispielsweise steht Oxalsäure im Verdacht, Nierensteine zu begünstigen. Sie ist in Rhabarber oder Spinat enthalten. Und auch sogenannte goitrogene Substanzen wie Thioglykoside, die in Meerrettich, Radieschen und Kohl vorkommen, sind im Gespräch. Diese hemmen die Bindung von Jod und verhindern die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Experten zufolge haben Konsumenten von Rohkostdrinks jedoch nichts zu befürchten. Die meisten Schadstoffe werden vom Körper ausgeschieden. "Bei normalem Genuss sind Smoothies völlig unbedenklich", äußerte sich beispielsweise Bernhard Watzl, Professor am Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, gegenüber der FAZ zum Green-Smoothie-Trend.

Eine echte Gefahr besteht demnach nicht – ganz im Gegenteil: der gesundheitliche Nutzen grüner Smoothies überwiegt bei Weitem. Dennoch sollten Grüne Smoothies die normale Zufuhr von Obst und Gemüse nicht ersetzen. Rohkostdrinks stellen eine optimale Möglichkeit dar, den Speiseplan auf gesunde Weise zu erweitern. Von Diät- oder Entgiftungs-Kuren, die die Ernährung ausschließlich auf Smoothies beschränken, wird jedoch abgeraten.

Update:
Detox betrifft auch andere Bereiche, etwa Digital Detox und News Detox.

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  • Quelle: red | Fotos: zwei ganz oben: pixabay, drei unten: Flickr (siehe Bildrechtsangaben in und an den Bildern)
  • Erstellt am 19.09.2014 - 09:52Uhr | Zuletzt geändert am 14.02.2023 - 10:55Uhr
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