Kriegsgräber restauriert

Görlitz-Zgorzelec. In einer Feierstunde zum Abschluss der Baumaßnahmen gedachten am 22. Juni 2010 in Vertretung des Freistaates Sachsen, Staatssekretärin Andrea Fischer, die sächsische Landtagsabgeordnete Kristin Schütz, die Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Friederike de Haas, Oberbürgermeister Joachim Paulick, der Landesgeschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Klaus Leroff und Vertreter der Katholischen, Evangelischen und Orthodoxen Kirche aus Görlitz und Zgorzelec mit einem ökumenischen Gebet und der Kranzniederlegung den 498 hier bestatteten Opfern des Zweiten Weltkrieges. Am 22. Juni 1941 hatte Deutschland die Sowjetunion, beim Überfall auf Polen noch Verbündeter, mit einem militärischen Vernichtungsfeldzug angegriffen.

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Sanierung dauerte zwei Jahre

In den drei nun vollständig restaurierten Anlagen ruhen die Toten der sich damals feindlich gegenüberstehenden Truppen sowie Zivilisten nebeneinander.

Eigentümer der Flächen, auf denen sich die drei Kriegsgräberanlagen in Görlitz-Rauschwalde befinden, ist die Evangelische Christuskirchengemeinde Görlitz-Rauschwalde. Durch diese werden die Anlagen auch gepflegt. Auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof ruhen 177 Soldaten in 105 Gräbern, auf dem sowjetischen Zivilfriedhof 67 unbekannte Sowjet-Bürger, auf dem Deutschen Soldatenfriedhof 254 Soldaten.

Nach Planung des Büros Richter + Kaup in Görlitz und Zustimmung durch das Sächsische Landesamt für Familie und Soziales, Chemnitz, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Geschäftsstelle Dresden, den Gemeindekirchenrat der Evangelischen Christuskirchengemeinde Görlitz-Rauschwalde und die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Görlitz sowie für die Maßnahmen auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof und dem Sowjetischen Zivilfriedhof durch die Botschaft der Russischen Föderation konnten umfangreiche Arbeiten zur grundhaften Instandsetzung, aber auch zur Neuanlage realisiert werden.

Die Restaurierung der Kriegsgräber erfolgte von 2007 bis Ende 2009. Im Jahr 2007 wurden Natur- und Betonsteinarbeiten, insbesondere an den Umfriedungen, die Sanierung der Obelisken und des Eingangsportals sowie Baumfäll- und Gehölzschnittmaßnahmen durchgeführt. 2008 erfolgten weitere Mauerwerkssanierungen sowie Landschaftsbauarbeiten, u. a. Wegebau. Im Folgejahr wurden der Wegebau und, Landschaftsbauarbeiten, u. a. Pflanzungen, fortgesetzt und Natursteinarbeiten zur Kennzeichnung der 67 Grabanlagen vorgenommen. Das Holzkreuz auf dem Deutschen Soldatenfriedhof wurde saniert und die Beschilderung/Textgestaltung der drei Anlagen und von sieben ausgewählten Einzelstellen in der Grabanlage für sowjetische Zivilisten

Im Sommer 2007 konnten zudem durch ein internationales Jugendlager des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Grabmale des Sowjetischen und des deutschen Friedhofes neu beschriftet werden. Im Jahr 2009 richteten einzelne Teilnehmer aus dem Jugendlager in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec Grabplatten auf dem Deutschen Friedhof.

Finanziert wurden die Arbeiten mit Mitteln des Bundes und der Evangelischen Christuskirchengemeinde Görlitz-Rauschwalde. Das Sächsische Landesamt für Familie und Soziales stellte rund 130.000 Euro zur Verfügung, mit 70.000 Euro unterstützte die Christuskirche Rauschwalde die Sanierung der Kriegsgräberanlagen.

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  • Quelle: red Fotos: Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 23.06.2010 - 01:29Uhr | Zuletzt geändert am 23.06.2010 - 01:44Uhr
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