Landkreis Görlitz warnt vor Gummibändern in der Umwelt
Görlitz, 13. Dezember 2025. Der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz wurden in diesem Jahr mehrere verendete Jungstörche gemeldet. Untersuchungen zeigen, dass achtlos entsorgte Gummibänder eine konkrete Gefahr für Weißstörche und andere Tierarten darstellen.
Mageninhalt des am 19. Juli 2025 verendeten Storchs in Ostritz
Foto: © Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, Diana Jeschke
Gummiringe im Magen eines Jungstorchs entdeckt
Wie die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz informiert, wurde ein verendeter Jungstorch aus Ostritz durch das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz untersucht. Dabei fanden sich im Magen des Tieres eine große Anzahl von Gummiringen. Eine vergleichbare Feststellung gab es bereits im Jahr 2023, als bei einem toten Storch Gummibänder in der Speiseröhre nachgewiesen wurden.
Im Jahr 2024 wurde zudem ein geschwächter Storch aus Zoblitz in den Naturschutz-Tierpark Görlitz eingeliefert. Das Tier schied dort nach kurzer Zeit zahlreiche Gummibänder aus und konnte anschließend wieder freigelassen werden.
Verwechslung mit Nahrung führt zu schweren Verletzungen
Weißstörche verwechseln Gummibänder häufig mit Regenwürmern. Sie fressen diese selbst oder verfüttern sie an ihre Jungen. Da die Kunststoffringe unverdaulich sind, können sie zu inneren Verletzungen, Organquetschungen sowie zu einem Tod durch Herz-Kreislaufversagen oder Verhungern führen.
Bei Jungstörchen kann ein überfüllter und verhärteter Magen zudem in den Hinterleib absinken. Dies beeinträchtigt die Flugfähigkeit erheblich und mindert die Überlebenschancen der Tiere deutlich.
Biomüll als Eintragspfad in die Nahrungskette
Nach Angaben der Naturschutzbehörde gelangen Gummibänder und andere Kunststoffteile zunehmend über den Biomüll in die Umwelt. Besonders problematisch sind Gummiringe, mit denen Gemüse, Kräuter oder Schnittblumen gebündelt werden. Über Kompostanlagen oder Felder, auf denen Kompost ausgebracht wird, finden diese Kunststoffe ihren Weg in die Nahrungskette.
Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz appelliert daher an Verbraucher, den Einzelhandel und Kompostierbetriebe, Lebensmittel konsequent von Gummibändern zu trennen. Kunststoffreste gehören in den Restmüll. Durch eine sorgfältige Mülltrennung lasse sich die Gefahr für die heimische Vogelwelt deutlich reduzieren.
Stichwörter
Lesermeinungen (0)
Weitere Artikel-
Bewerbungsphase für Görlitzer Löwenpreis 2026 gestartet
Görlitz, 10. Dezember 2025. Auch im Jahr 2026 vergibt der Lions Club Görlitz über das...
-
Lions Club Görlitz spendet 1500 Euro für Kinderfahrten auf Eisbahn
Görlitz, 8. Dezember 2025. Der Lions Club Görlitz unterstützt auch in diesem Jahr wie...
-
Weihnachtsmarkt in Görlitz mit Eisbahn und Mohnstollenverkostung
Görlitz, 3. Dezember 2025. Noch bis zum14. Dezember lädt der Schlesische Christkindelmarkt...
-
Görlitz-Information erhält Auszeichnung als Tourismusheld 2025
Görlitz, 23. November 2025. Das Team der Görlitz-Information ist am 20. November im Rahmen...
-
Zehn Jahre Eislaufbahn auf dem Görlitzer Obermarkt
Görlitz, 19. November 2025. Ab Freitag lädt die Eislaufbahn auf dem Obermarkt wieder zum S...
- Erstellt am 13.12.2025 - 22:34Uhr | Zuletzt geändert am 13.12.2025 - 22:34Uhr
Seite drucken
