Görlitz: Wird die Ponte freigelegt?
Görlitz, 10. Oktober 2015. Von Thomas Beier. Leipzig hat es vorgemacht: Mit der Freilegung etlicher Gewässer in der Innenstadt - seit "DDR"-Gründung überbaut wegen des Gestanks der Abwässer aus Industrie und Haushalten - wurde die Stadt wieder zur "Seestadt Leipzig".
Abbildung: Blick vom früheren Görlitzer Schlachthof über die Christoph-Lüders-Straße zum Lidl Markt. Hier etwa, am Rande des Schlachthofgeländes, wo auch eine Solarthermiewand entstehen soll, soll nach den Vorstellungen von Planern die Ponte freigelegt werden.
Früherer Schlachthof in Görlitz könnte zum Beispiel für Quartiersentwicklung werden
In Görlitz will das iku Institut für Kommunal- und Umweltplanung, das sich mit der Vitalisierung des früheren Schlachthofs zwischen Leipziger Straße und Christoph-Lüders-Straße beschäftigt, die Ponte, einen zwischen 1860 und 1880 verrohrten und überbauten Bach, ein Stück weit wieder freilegen.
An dass Flüsschen, das einst durch das damalige Weidegebiet der Stadt plätscherte und wohl auch daher seinen Namen hat (Peunte steht für "Flur für Viehweideland", ist zur Ponte in Geschichte und Topografie der Stadt Görlitz des einstigen Ratsarchivars Richard Jecht vermerkt), erinnern heute die Pontestraße und der Pontegarten.
Neue Perspektiven für ein innerstädtisches Areal
Das iku Institut entwickelt das riesige Schlachthofgelände unter sozial-ökologischen Gesichtspunkten zu einem Ort zum Wohnen und Arbeiten. Dabei soll einesteils der Gebäudebestand komplett erhalten werden, andererseits großflächig entsiegelt werden und es sollen neue Wasserflächen entstehen. An denen entlang führt dann ein Fuß- und Radweg im Zuge des Brautwiesenbogens.
In dieses Konzept soll sich das Stück Pontefreilegung einordnen. Das ist nicht nur für die Lebensqualität in Görlitz interessant, sondern auch spannend: Immerhin wurden im Jahr 1881 im Pontekanal tausend Sachsenpfennige aus der Zeit vor dem Jahr 1100 gefunden (Quelle: Görlitz Geschichte).
Stadtplaner und iku Chef Hans-Friedrich Bültmann wendet für den alten Schlachthof die Grundsätze der Quartiersentwicklung an und möchte das am liebsten in der ganzen Stadt tun. Eine wichtige Rolle in seinem Konzept spielt auch die günstige und umweltfreundliche Bereitstellung von Heizernergie durch einen unterirdischen Warmwasserspeicher, der von einer Solarthermiewand gespeist wird.
Bürger entwickeln das Projekt in Arbeitsgruppen
Und weil immer wieder mal gefragt wird: Die Clublocation NOSTROMO bleibt erhalten, so die klare Aussage des iku. Dafür sorgen nicht zuletzt die jungen Leute, die in etlichen Arbeitsgruppen mitwirken, um ihr Know-how und ihre Ansprüche an eine menschenadäquate Wohn- und Arbeitswelt einzubringen. Die zehn fachlich ausgerichteten Arbeitsgruppen sind auf der iku Webseite www.iku-ug.de aufgelistet, Mitstreiter, vor allem aus dem Umfeld des Schlachthofs, sind herzlich willkommen.
iku Investor Relations
Wer sich als Investor für Wohnen und Gewerbe auf dem früheren Schlachthofgelände, für das zurzeit mehrere neue Namensalternativen diskutiert werden, interessiert, sollte frühzeitig den Kontakt zum iku aufnehmen, empfiehlt der Görlitzer iku Büroleiter Thomas Müller: "Noch ist die Auswahl an Flächen und Objekten groß."
Kontakt:
iku Institut für Kommunal- und Umweltplanung
Leipziger Straße 23, 02826 Görlitz,
Thomas Müller, Büroleiter
Handy 0157 - 80 25 78 54
E-Mail siehe hier.
Mehr:
- 19.09.2015, Sächsische Zeitung:
Neue Pläne für alten Görlitzer Schlachthof - 09.09.2015, Görlitzer Anzeiger:
Görlitzer Quartiersentwicklung bietet komplexen Lösungsansatz
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- Quelle: Thomas Beier | Fotos: Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 10.11.2015 - 07:04Uhr | Zuletzt geändert am 10.11.2015 - 08:45Uhr
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