Meine große kleine Reise (3)

Meine große kleine Reise (3)Markersdorf | New York | Miami, 10. Juli 2009. Einfach mal so in den Abiferien ist Laura Beier aus Markersdorf nach New York geflogen. Alles easy, bis der Mietwagen nach Miami plötzlich 1.000 statt zugesagter 300 Dollar kosten soll. Jetzt ist nur Fliegen ist billiger... Der Görlitzer Anzeiger berichtet weiter exklusiv vom Reiseabenteuer USA. Lesen Sie Teil drei des Reiseberichts.

Foto: Laura Beier
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Laura Beier berichtet

Laura Beier berichtet
Ein Lesesaal der Public Library in New York
Foto: Laura Beier

Dienstag morgen konnte ich mit Hilfe meines Vaters, der via Internet aus Deutschland agierte, meinen Flieger nach Miami buchen.

Wo ist eine Bank, wenn man sie braucht?

Dem deutschen Bankwesen war es leider nicht möglich, meine Kreditkarte problemlos und schnell aufzuladen. Meine Bank in Görlitz war früh um Neun (deutsche Zeit) - leider - nicht erreichbar. Als dann doch mal jemand ans Telefon ging wurde es mir durch kompetenten Service und in enger Zusammenarbeit ermöglicht, einen Rückruf zu vereinbaren. Dieser kam auch, aber erst drei Stunden später - da war es in Amerika dann sechs Uhr morgens und ich habe endlich geschlafen. Deshalb weiß ich nichts mehr von dem Gespräch. Noch zwei Tage später bekam ich dann die Mitteilung, dass mein Kreditrahmen erweitert wurde - leider viel zu spät.
Veränderungen brauchen wohl ihre Zeit, denn mein Vater erzählte mir, dass die gleiche Bank ihn bei seiner ersten USA-Reise im Jahr 1991 regelrecht zur Konkurrenz geschickt habe.

DHL? Fehlanzeige!

Als der Flug nach Miami geklärt war, begannen wir den Tag, indem wir die Sachen, die wir nun nicht mehr brauchten (Kocher, Pullis, Schlafsack etc.), in die Kraxe packten. Wir wollten in die City fahren, um alles in einem Paket nach Deutschland zu schicken. Die Suche nach einem DHL-Versandpunkt – uns war klar, dass Fedex oder UPS zu teuer wären – war erfolglos. Es waren keine Versandstellen an den Punkten, wo DHL sie im Internet angegeben hatte, überhaupt keine... Selbst eine halbe Stunde vor einem parkenden DHL-Auto brachte keine Abhilfe.

Verschwendung von Klebeband

Kurzerhand suchten wir eine amerikanische Poststelle auf. Dort stand eine Schlange von zwanzig Personen, deswegen besorgte einer von uns bei einem Obsthändler eine große Kiste, während der andere in der Schlange stand. Dann haben wir die zusammengeklappte Kiste mit Klebeband von der Post zusammengeklebt. Dabei hatten wir schon ein schlechtes Gewissen, weil wir etwas mehr von dem Band als üblich benutzten. Schließlich haben wir alle Sachen hineingequetscht - es war richtig viel Aufwand! Am Schalter angekommen sagte uns die Frau, dass wir das ganze Paket wirklich komplett verkleben müssten. Also haben wir das getan und eine ganze Rolle Klebeband verschwendet. Amerika lebt nicht verschwenderisch, nein, nein! Das Paket ging auf die Reise.

Inzwischen waren unsere U-Bahn-Tickets abgelaufen, weshalb wir zu Fuß zum Hafen mussten. Dort dösten wir etwas, fuhren dann wieder nach Hause und aßen Abendbrot. Gleich danach gingen wir schlafen, wir mussten ja am nächsten Tag schon um sechs Uhr früh aufstehen.

German Ticket – I don´t understand…

Früh starteten wir also zum Flughafen – und waren viel zu früh dort. Die Frau am Check-In belehrte uns, dass wir leider kein Gepäck gebucht hätten, obwohl das deutlich auf Deutsch auf dem E-Ticket stand. Trotzdem keine Chance – sie war jedoch so kulant, dass wir beide Gepäckstücke aneinanderbinden durften und deshalb nur eins bezahlen mussten.

Ein unentspannter Flug

Drei Stunden später saßen wir dann auch im Flieger. Der Flug war für uns Deutsche sehr unentspannt. Hinter uns saßen Katzen, die Stress hatten und fürchterlich leiden mussten. US-Airways sieht es nicht so problematisch, ab und zu mal kurz kleine Anwandlungen von mehr oder weniger "freiem Fall" zu haben.

Beim Umstieg in den zweiten Flieger durften wir uns dann beinahe nicht auf unsere Plätze setzen, weil ein Kerl der festen Überzeugung war, dass seine Freundin neben ihm sitzen sollte. Desweiteren dürfen Amis ihre Gepäckstücke mit in den Flieger nehmen, und somit mussten wir am Anfang und am Ende des Fluges Angst haben, während des Verfrachtens erschlagen zu werden.
Alles halb so wild. Aber als das Bordpersonal - ziemlich alt und senil - krasse Zitteranfälle an den Händen bekam, sahen wir die Cola schon auf unserer Kleidung.

Alles schon Geschichte, wir sind ja mittlerweile sicher im Hostel. Vom Flughafen aus fuhren wir nämlich mit dem Bus und kamen eine Stunde später am Hostel an.

Schock! Und drei Möglichkeiten

Wir waren ziemlich geschockt über Miami Beach, eine Ausruh-Touri-Sunshine-Area zum langweilen. Wir werden wohl in den nächsten Tagen mal schauen, ob wir uns Roller ausleihen können,um wenigstens etwas zu sehen. Naja, am Abend sind wir dann an den Strand gegangen und chillten etwas.

Am Donnerstag fuhren wir als erstes mit dem Miami-Beach-Local-Bus in die Nähe einer größeren Einkaufshalle. Leider nur in die Nähe, auf dem Weg dorthin mussten wir bemerken, dass wir zwar die Halle sehen konnten, aber uns ein Fluss von ihr fernhalten wollte. Ein nettes Pärchen mit einem Roller klärte uns dann auf, das wir drei Möglichkeiten hätten:
Nummer Eins war es, über den fünf Meter breiten Fluss zu springen, Nummer Zwei, zu schwimmen, und Nummer Drei bestand daraus, fünf Blocks weiterzulaufen, um zur nächsten Brücke zu kommen. Die Beiden, die so um die Ende Sechzig waren, erzählten uns dann noch, dass sie in Freiburg studiert hätten und jetzt wieder in Amerika wohnen. Gut, wir wählten die letzte Möglichkeit, um zur Mall zu kommen.

Sich bewegen ist anstrengend

Nach dem Einkauf fuhren wir wieder ins Hostel und aßen Sushi und Pasta (mein Reisebegleiter Konni isst fast jeden Tag Pasta). Dann haben wir uns auf die Suche nach einer kurzen Hose für ihn gemacht. Man muss dazu sagen, dass hier fast 20°F Temperaturunterschied gegenüber New York bestehen, es sind hier 95°F im Schatten (keine Ahnung, was das in Celsius ist). Es ist jedenfalls sehr anstrengend, sich zu bewegen.

Beim Hosenkauf waren wir erfolgreich und gingen danach baden. Gottseidank kommen hier gegen Abend immer Wolken auf und wir müssen keine Angst vor der Sonne haben. Das Wasser ist ziemlich warm, auf jeden Fall über 25°C. Wir bauten eine Sandfrau und gingen dann wieder ins Hostel zum Essen, diesmal gab es Reis mit Huhn und Sauce. Dabei zählte ich meine Mückenstiche. Mittlerweile sind es 30 Stück die ich innerhalb von 24 Stunden gesammelt habe.

Danach setzte ich mich in die Lobby und beschäftigte mich damit, das hier zu schreiben...


Was Laura in Miami noch erlebt, das lesen Sie demnächst in Ihrem Görlitzer Anzeiger!

Teil 1 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4511_die-grosze-kleine-reise.html

Teil 2 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4527_meine-grosze-kleine-reise-.html

Teil 4 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4562_meine-grosze-kleine-reise-.html

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  • Quelle: /Laura Beier | Fotos: /Laura Beier | Erstveröffentlichung 11.07.2009 - 06:56 Uhr
  • Erstellt am 10.07.2009 - 23:05Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2020 - 11:06Uhr
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