Bau-Tarifkonflikt: Streikrisiko im Kreis Görlitz

Bau-Tarifkonflikt: Streikrisiko im Kreis Görlitz

Görlitz, 3. Mai 2024. Im Landkreis Görlitz droht der Bauwirtschaft ein ernsthafter Stillstand. Roland Müller, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Ostsachsen, hat eindringlich auf die kritische Lage aufmerksam gemacht. Angesichts einer festgefahrenen Tarifrunde und einer drohenden Streikwelle wird deutlich, wie angespannt die Situation ist.

Baukräne in Görlitz könnten bald stillstehen.

Foto: IG Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Ostsachsen

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Warnung vor Streik und Fachkräftemangel

Die Verhandlungen im Bauhauptgewerbe sind ins Stocken geraten. "Drei Verhandlungstreffen haben die Arbeitgeber scheitern lassen", erklärt Müller. Nun liegt zwar ein Schlichterspruch vor, jedoch zeigen sich die Bauunternehmen unwillig, diesen anzunehmen. Die Folgen eines Streiks könnten gravierend sein: „Ein Bau-Streik wird im Kreis Görlitz richtig weh tun.“ Im Landkreis sind über 302 Bauunternehmen mit mehr als 3.450 Beschäftigten registriert, deren Jobs auf dem Spiel stehen.


Druck auf Arbeitgeberverbände erhöhen


Müller appelliert an die lokalen Bauunternehmen, auf ihre Verbände einzuwirken. Die Zeit dränge, ein Streik müsse unbedingt abgewendet werden. Die Alternative wäre ein nachhaltiger Schaden für die Bauwirtschaft der Region, inklusive dem Verlust von Fachkräften, die der Branche möglicherweise dauerhaft den Rücken kehren könnten.


Lösungsvorschläge und Konsequenzen


Ein erfahrener Schlichter, der ehemalige Präsident des Bundessozialgerichts Rainer Schlegel, hat konkrete Vorschläge unterbreitet. Er empfiehlt eine Erhöhung der Löhne um mindestens 250 Euro pro Monat ab Mai und weitere Lohnsteigerungen um 4,95 Prozent im nächsten Jahr. Zudem sollten Auszubildende im Bauhandwerk ab dem Start ihrer Ausbildung 1.080 Euro monatlich verdienen. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Attraktivität der Baubranche zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.


Die drohende Krise am Bau im Kreis Görlitz ist eine deutliche Warnung, dass ohne schnelle Einigung ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstehen könnte. Die Entscheidungsträger sind gefordert, verantwortungsvoll zu handeln.

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  • Quelle: red / IG Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Ostsachsen
  • Erstellt am 29.04.2024 - 08:05Uhr | Zuletzt geändert am 03.05.2024 - 14:51Uhr
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