Fachkräfte mit Zukunft: So begeistert Görlitz junge Menschen für Technik

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Görlitz, 12. Oktober 2025. Görlitz erlebt aktuell einen industriellen Wandel, der leise, aber stetig sichtbarer wird. Zwischen den historischen Fassaden der Stadt finden sich zahlreiche Werkstätten, Labore und Produktionshallen, in denen immer mehr moderne Technologien Einzug halten. Was früher noch reine Handarbeit war, wird heute oft digital gesteuert. Für junge Menschen eröffnet sich damit ein Berufsfeld, das Stabilität und Entwicklung zugleich verspricht.


Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gehört die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen zu den Branchen mit dem größten Fachkräftebedarf. Besonders in der Oberlausitz melden die Betriebe steigende Auftragslagen, gleichzeitig aber eine Vielzahl unbesetzter Ausbildungsplätze.


Diese Lücke bietet Chancen für Schulabgänger:innen, die technisches Interesse mitbringen und nach einem greifbaren Berufseinstieg suchen.

Regionale Betriebe investieren in Nachwuchs (Symbolfoto)

Bild von Sergey2025 auf Pixabay

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Ausbildung trifft auf Hightech

In vielen Betrieben der Region ist die Verschmelzung von Tradition und Technologie längst Alltag. Wo früher noch an Drehbänken gearbeitet wurde, sind heute hochpräzise Maschinen zu finden, die durch Software gesteuert werden. Verfahren wie das CNC Fräsen stellen Beispiele dafür dar, wie handwerkliches Geschick und digitale Steuerung zusammenwirken.


Die Arbeit bleibt praktisch. Doch sie verlangt heute zusätzlich ein umfassendes technisches Verständnis. Diese Entwicklungen machen technische Berufe für viele junge Menschen wieder attraktiv.


Die Industrie- und Handelskammer Dresden verzeichnet seit dem vergangenen Jahr einen leichten Anstieg neuer Ausbildungsverträge in gewerblich-technischen Berufen. Besonders gefragt sind Mechatroniker:innen, Zerspanungsmechaniker:innen und Industriemechaniker:innen. Dies sind Berufe, in denen Theorie und Praxis eng miteinander verbunden sind.


Regionale Betriebe investieren in Nachwuchs


Görlitz profitiert von seiner stabilen Industrielandschaft. Unternehmen wie Alstom, Siemens Energy oder lokale Mittelständler setzen mittlerweile verstärkt auf eigene Ausbildungsinitiativen.


Neben den klassischen Lehrstellen entstehen so beispielsweise duale Studiengänge und Kooperationen mit der Hochschule Zittau/Görlitz. Dort können die Studierenden technische Disziplinen wie Maschinenbau oder Energietechnik praxisnah erlernen.


Doch auch überbetriebliche Bildungseinrichtungen, wie zum Beispiel das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft, begleiten den Nachwuchs eng. Sie unterstützen Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf, schulen die Fachkenntnisse und fördern wichtige Schlüsselqualifikationen.


Für viele erlaubt das den Einstieg in eine langfristige berufliche Perspektive – meist direkt in der Region.


Fachkräftemangel als Antrieb


Deutschlandweit bleibt die Nachfrage nach technischen Fachkräften hoch. Laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlten im Jahr 2024 rund 170.000 qualifizierte Beschäftigte in industriellen Kernberufen. In Sachsen schätzen Wirtschaftskammern, dass rund ein Drittel der Betriebe offene Ausbildungsplätze nicht besetzen konnte.


Diese Zahlen verdeutlichen, wie groß die Bedeutung der Ausbildung vor Ort ist. Wer heute in Görlitz einen technischen Beruf erlernt, arbeitet an Produkten und Projekten, die weit über die Region hinaus gefragt sind, angefangen von Maschinenbauteilen bis hin zu Komponenten der Energieinfrastruktur.


Technik ist Zukunftsversprechen


Die lokalen Unternehmen übernehmen zunehmend Verantwortung, um junge Menschen möglichst früh zu erreichen. Mit Praktikumstagen, Schulkooperationen und regionalen Berufsmessen erlauben sie spannende Einblicke in den Arbeitsalltag. Dabei geht es in erster Linie nicht um Werbung. Es soll vor allem Orientierung geschaffen werden.


Diese Offenheit schafft Vertrauen – und zeigt, dass sich Engagement lohnt. Viele Auszubildende bleiben nach ihrem Abschluss im Betrieb oder wechseln innerhalb der Region. So entsteht eine Generation, die den technischen Wandel in Sachen aktiv mitgestaltet: Hier treffen handwerkliche Wurzeln auf digitale Zukunft und lokale Betriebe auf globales Know-how.


Wer sich heute für eine technische Ausbildung entscheidet, trifft damit eine zukunftsfähige Wahl – und trägt dazu bei, dass die Wirtschaft der Oberlausitz weiter wächst.


 

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  • Erstellt am 12.10.2025 - 07:46Uhr | Zuletzt geändert am 12.10.2025 - 07:59Uhr
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