Görlitzerin unter Preisfinalisten
Dresden | Görlitz, 6. Februar 2020. Wenn Unternehmerpreise oder unter Ausschluss der männlichen Unternehmerwelt gar Unternehmerinnenpreise vergeben werden, lohnt es sich genauer hinzuschauen. Welche Interessen, welche Organisationen oder Unternehmen, welche Personen stehen hinter dem Preis? Wer wird da geehrt? Und ist so ein Preis überhaupt ein gutes Omen?
Ein noch junger Unternehmerinnenpreis
Der ADELIE-Award wurde vor drei Jahren von der Dresdner Persönlichkeitstrainerin Daniela Kreissig initiiert und steht als Kürzel für Anfangen, Dranbleiben, Energie, Leidenschaft, Ideen und Erfolg. Laut Pressemitteilung besteht die Jury für die Preisvergabe aus vier Unternehmerinnen und Unternehmern, die Website listet allerdings fünf auf: Neben der Initiatorin gehören demnach zur Jury Ulrike Exner, Geschäftsführerin der diamonds event® GmbH und der diamonds network® GmbH, Andreas Alexander Müller, der Geschäftsführer der impaq Preferred Solution GmbH ist, des Weiteren die Journalistin Katrin Huss und David Vandeven, Inhaber des Internetkanals Ostsachsen TV, der auch über die umstrittene Verleihung des "Bautzner Friedenspreises" berichtete. Auf dem Webauftritt des ADELIE-Awards kann man sich über die Partner und Unterstützer des Preises informieren.
Die Finalistinnen sind drei – der Logik eines Unternehmerinnenpreises folgend – Frauen: Die studierte Grafikdesignerin Sabine Lottes zog nach dem Tod ihres Vaters von Düsseldorf zurück nach Kamenz / Kamjenc, um dessen Metallbauunternehmen, heute Leichtmetall- und Stahlbau Lottes, zu übernehmen. Sie eignete sich sehr schnell das nötige Wissen an und konnte so den Fortbestand des Unternehmens sichern. Die "Workspace-Beraterin" Anke Mai gehört zur Geschäftsführung der PlanObjekt GmbH in Leipzig, deren Ansatz eine zweckmäßige, anregende und gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung ist. In Görlitz schafft die dritte Finalistin Doris Bach in der "Görlitzer Brotschmiede" von Michael Bach, einer Holzofen-Schaubäckerei mit Demeter-Standard.
Bekanntgegeben wird die Siegerin erst zur Preisverleihung am 19. März 2020 in Dresden.
Kommentar:
Es geht also – und das ist auch gut so – um Leute, die man in Bayern als "g'standne Weibsbilder" bezeichnen würde und die sich durch mutige und clevere Herangehensweisen an ihr Geschäft auszeichnen. So gesehen ist der Award ein gutes Omen, anders als bei Preisverleihungen an Startups, die sich gern mehr an der Kreativität als am Erfolgspotenzial orientieren.
Sachsen hat mit fast einem Drittel (Stand 2012) den höchsten Frauenanteil in den Chefetagen des Mittelstands. Ob mit für Männer chancenlosen Preisvergaben nun noch angeregt werden muss, diesen weiter zu steigern, kann man durchaus wohlwollend diskutieren, Frauenförderpläne waren und sind ja auch nichts Schlechtes. Bedenklich erscheint es hingegen immer dann, wenn Frauen "unter sich" bleiben und dann über mangelnde Chancen in der "Männerwelt" klagen,
meint Ihr Thomas Beier



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- Quelle: red | Foto: Martine / PourquoiPas, Pixabay License
- Erstellt am 06.02.2020 - 07:10Uhr | Zuletzt geändert am 06.02.2020 - 09:04Uhr
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