Als Radfahrer in Görlitz und um Görlitz herum

Görlitz, 19. Juli 2013. Die Regionalgruppe Ostsachsen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) befasst sich immer wieder mit der Radwegesituation in und um Görlitz. Peter Schellin hat dazu einen aktuellen Situationsbericht verfasst.

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Holterdipolter den Neißeradweg entlang

Von Peter Schellin. Wie immer am ersten Montag im Monat lud die ADFC-Regionalgruppe Ostsachsen auch im Juli 2013 zum Feierabendradeln ein. Diesmal sollte die Beschaffenheit des Oder-Neiße-Radweges auf Görlitzer Gebiet beginnend ab der Obermühle in nördlicher Richtung aus Sicht ortsunkundiger Radtouristen begutachtet werden. Immerhin ist er nicht nur der östlichste, sondern auch einer der am stärksten frequentierten deutschen Fernradwanderwege. 2009 wurde er vom ADFC als Qualitätsroute mit drei Sternen eingestuft.

Was bietet nun Görlitz den Radtouristen an? Schon gleich nach dem Start störten viele überflüssige Poller an der Dr.-Kahlbaum-Allee, aber immerhin auf einem separaten Radweg. Unter der Stadtbrücke gefährdeten Scherben die Reifen. Dort war auch die Beschilderung für Radler aus nördlicher Richtung falsch, sie weist noch immer die Umleitungsstrecke in Richtung Stadthalle aus, obwohl die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz längst beendet sind.

Entlang von Ufer- und Hotherstraße muss der Radtourist die Straße benutzen, die kurze Radspur an der Engstelle gegenüber der Vierradenmühle war, wie sehr oft, zugeparkt.

Spannend wurde es am Ende der Hotherstraße. Alle Ortskundigen rechneten damit, dass die Wegführung entlang der Hirschwinkelturnhalle weiter in Richtung Rothenburger Straße führt. Aber der Wegweiser zeigt nach links in die Wallstraße, eine besonders holprige und steile Straße. Warum schickt man Radtouristen mit ihrem oft nicht unerheblichen Gepäck diesen mühsamen Weg durch das Finstertor hinauf zum Friedhof? Empfehlenswert für den ortsunkundigen Touristen wäre am Ende der Hotherstraße eine alternative Beschilderung direkt nach Ludwigsdorf, zumal zwischen Klingewalde und Ludwigsdorf auf der offiziellen Route nach dem holprig-steilen Anstieg bald ein sandig-schottriger, stark ausgespülter Wegabschnitt folgt, der für viele Radtouristen eine Zumutung darstellt. Bei der Autobahnbrücke Ludwigsdorf wird der Ortsunkundige dann ohnehin rasant bergab auf die Landstraße geleitet.

Auf den restlichen Kilometern bis Zodel "schwimmt" der Radwanderer auf der Fahrbahn mit. Dann existiert erst ein schmaler Radweg, den er sich mit den Fußgängern teilt, erst ab Ortsausgang Zodel bewegt sich der Radtourist dann entspannt auf schönen Wegen weiter Richtung Norden.

Ausgesprochen kurios ist, dass es parallel zur aktuell ausgeschilderten Route einen wunderschönen asphaltierten Touristen-Radweg gibt, der von der Kirche in Zodel aus unmittelbar entlang der Neiße in Richtung Görlitz führt. Leider endet er nach einigen Kilometern abrupt mitten in der Pampa, weshalb er auch in keiner Karte auftaucht und für die Medien nicht existiert. Hier fragten sich viele Teilnehmer unserer Abendrunde natürlich, wann die Stadt Görlitz die geplante Weiterführung dieses "Radwegbonbons" bis zur Kirche in Ludwigsdorf in den Griff bekommt. Der ADFC Ostsachsen wird nachhaken!

Fazit: Während sich in Görlitz selbst inzwischen die Situation für Radfahrer durch umfangreiche Maßnahmen zunehmend positiv entwickelt, bleibt für die Verbesserung des touristischen Angebotes, zumindest in nördlicher Richtung, noch einiges zu tun.

Mehr:

http://www.adfc-ostsachsen.de

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  • Quelle: red | Peter Schellin
  • Erstellt am 19.07.2013 - 14:11Uhr | Zuletzt geändert am 19.07.2013 - 14:11Uhr
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