Tunnel Königshainer Berge - zukunftsrobuste Lösungen gefragt

Landkreis Görlitz, 12. Juli 2013. Er entwickelt sich zum Problemtunnel. der Tunnel "Königshainer Berge", der auf der Autobahn A4 westlich von Görlitz und vor der polnischen Grenze passiert werden muss - wenn er denn geöffnet ist. In der Vergangenheit wurde immer wieder die stunden-, tag- oder nachtweise Vollsperrung der Tunnelröhre kritisiert, wenn Wartungsarbeiten anstanden. Seit einem Lkw-Brand am 18. Mai 2013 ist die Röhre in Richtung Görlitz wegen notweniger Reparaturen nun ganz zu - womöglich bis mindestens zum Jahresende. Einen Fertigstellungs- oder gar Freigabetermin konnte das sächsische Verkehrsministerium bislang nicht angeben. Der Sinn des Tunnelbaus war seinerzeit umstritten: Die sogenannte Südvariante der Autobahntrassierung hätte das Bauwerk schlichtweg überflüssig gemacht.

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Landkreis Görlitz will weniger Stau und Stress rund um den Tunnel "Königshainer Berge“

Für gestern hatte der Landkreis Görlitz zu einem Arbeitstreffen eingeladen, Thema: Die Umleitungsstrecken, die nach der Sperrung der Tunnelröhre in Richtung Osten notwendig geworden waren. Anwesend waren Baudezernent Werner Genau, die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sowie Vertretern der Polizei, des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr und des Verkehrsministeriums.

Mit dem Treffen wollte der Landkreises Görlitz seinem Ziel, die Verkehrsbelastung in den von der Autobahnumleitung betroffenen Gemeinden zu reduzieren, näher kommen. Eine Lösung: Ab Mitte kommender Woche wird eine zusätzliche Umleitungsstrecke ab der Autobahnabfahrt Nieder Seifersdorf ausgeschildert. Dadurch soll sich der Verkehrsstrom stärker verteilen. Diese neue Umleitung verläuft auf der Staatsstraße S122 über Melaune bis zum Verkehrsknotenpunkt Reißaus und dann weiter auf der S 111 bis zur Bundesstraße B6 bei Reichenbach/O.L., um von dort wieder die Autobahn A4 an der Auffahrt Görlitz zu erreichen. Diese Umleitung ist vor allem für Kraftfahrzeuge in Richtung Polen gedacht. Außerdem wird an der Abfahrt Weißenberg ein weiterer Hinweis zur Verkehrslenkung installiert.

Der Landkreis erwartet bis Ende Juli die konkrete Information, ab wann die gesperrte Tunnelröhre wieder genutzt werden kann. Das Verkehrsministerium wurde aufgefordert, dazu eine genaue Terminkette vorzulegen, damit die Bürger über ein Ende aller Umleitungen und damit verbundenen Einschränkungen informiert werden können.

Landratsamt denkt über zukunftsrobuste Lösungen nach

Der Landkreis Görlitz will zudem die Prüfung einer zukünftig wechselseitigen Befahrung der Tunnelröhren. "Es sollten auf Nachhaltigkeit ausgelegte Überlegungen angestellt werden, um bei der Sperrung einer Tunnelröhre verkehrsmäßig optimaler reagieren zu können“, unterstrich Dezernent Genau. Eine Anregung ist beipielsweise, das Sicherheits- und Belüftungssystem bei der anstehenden Sanierung so umzugestalten, dass die wechselseitige Befahrung innerhalb einer Tunnelröhre möglich wird. Das wäre auch bei Wartungs- und Reparaturarbeiten entlastend.

Die Lasten dürfen nicht beim Landkreis Görlitz bleiben

Zu den wegen der Tunnelsperrung genutzten Strecken gehören neben den sogenannten Bedarfsumleitungen auch mehrere Kreis- und Gemeindestraßen. "Die Belastungsgrenze der kommunalen Straßen wird bei Weitem überschritten", machte Genau aufmerksam. Deshalb forderte der Landkreis Görlitz zu klären, wer die Kosten für die Sanierung der Umleitungsstrecken übernimmt..

Raser - bitte zahlen!

Weil in den teils langgestreckten Ortsdurchfahrten auf den Umleitungsstrecken, so in Nieder Seifersdorf und in Kodersdorf, manchem Kraftfahrer die Geduld verloren zu gehen scheint, wird die Polizei verstärkt Geschwindigkeits- und technische Kontrollen durchführen.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 12.07.2013 - 12:57Uhr | Zuletzt geändert am 12.07.2013 - 13:26Uhr
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